Fr. 02.12.: Nessel + Nidare

Nessel (Blackmetal x Shoegaze, Stuttgart)
Nessel kennen sich bereits von früheren Projekten und spielen in Bands wie Archivist, Knife Eyes und Mahlstrom. Mit „Gestalt“ haben sie nun die erste gemeinsame Platte draußen, irgendwo zwischen Shoegaze, Black Metal, Indie und Post-Hardcore.
Nidare (Post Blackmetal, Berlin)
2019 haben sich Leute aus verschiedenen Berliner Post-Metal-, Screamo und Hardcore-Bands (wie Ancst, Henry Fonda, Ast, Chambers, Afterlife Kids, rýr, Youth Cult), zusammengefunden um all diese Erfahrungen in einem Post-Blackmetal-Projekt zu kanalisieren. Die Band bringt atmosphärischen Blackmetal, Screamo und Post-Metal auf blastigen Beats zusammen.

Offen ab 20 Uhr, bitte kommt getestet

Do. 01.12. Antifa-Café:

Am Ende des Jahres blicken wir mit Robert Andreasch in die Münchner und überregionale rechte Szene.

Die soziale Bewegung von rechts hat weiter an Fahrt aufgenommen. Mehr Menschen denn je hängen Verschwörungsmythen und Ressentiments an. Die AfD ist aktuell in Meinungsumfragen die stärkste Partei in Thüringen und Brandenburg. Neonazistischen Organisationen wie den „Freien Sachsen“ folgen in den sozialen Netzwerken Hunderttausende. Da können an einem Samstag in Gera mal eben zehntausend rechte Demonstrant_innen zusammenströmen und in Bayern gibt es derzeit über einhundert demonstrative Aktionen von rechts pro Woche. Die extreme Rechte gibt sich mit Hass und Aufruhr jedoch nicht zufrieden. Sie will den Umsturz. Sie diskutiert Themen, Kampagnen und Strategien, mit denen sie noch mehr Menschen ansprechen kann, baut mal auf die Reste der Friedensbewegung, mal auf die Konservativen, mal auf einen „heißen Herbst“ mit Sozialprotesten von rechts. Man weiß, dass die Polizei allenfalls zur Verkehrsabsicherung hinterherfahren wird und setzt auf die Sympathisant_innen in den Sicherheitsbehörden.

Primo Levi schrieb: „Jedes Zeitalter hat seinen eigenen Faschismus“. Der diffuse faschistische Block, der nun hier entstanden ist, reicht von alternativen Esoteriker_innen über die Querfront-Fans mit ihren roten Fahnen bis zu den Rechtsterrorist_innen der „Vereinten Patrioten“. Robert Andreasch (a.i.d.a.) zeigt uns, wer in München aktuell besonders aktiv ist, was auf den wöchentlichen „München steht auf“-Märschen passiert und was AfD, Junge Alternative, IB-Nachfolgestrukturen und Co. gerade diskutieren. Und wie und warum das eigentlich alles genau in diese Zeit passt.

Offen ab 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr

Sa. 26.11.: No Borders Soliparty

KISTE goes No Border

Wir hassen Grenzen und lieben euer Geld. Dieses sammeln wir für Betroffene der mörderischen Abschiebemaschinerie. Deshalb laden wir zur Soliparty und erhoffen uns einen Gewinn durch euren Konsum. Im Raum2 wird die KISTE für diesen grandiosen Abend wiederbelebt, während euch im großen Raum harter Techno/Tekno aus dicken Boxen erwartet.

No bordes – no nation!

(Eintritt nur mit negativem Testergebnis – Schnelltests werden vor Ort beim Einlass gemacht)

Doors: 20:00

Fr. 25.11.: GrGr + Alle werden Fallen + The Phosphorettes

Am Freitag releast GrGr eine neue Platte und das wird gefeiert:

GrGr (Gameboypunk, München)
GrGr schwirrt der Kopf. Es ist 2022 – die pandemische Schockstarre löst sich, ein Krieg bricht über Europa herein, und die alten Probleme einer im Kern zu oft rassistischen Gesellschaft, vom Zwang der Erwerbsarbeit im Kapitalismus und nicht zuletzt auch der Bewahrung eines kühlen Kopfs halten ihn fest im Griff. Mit „Kopf“ legt GrGr sein zweites Album vor, in dem obige Themen sich mit vielen weiteren zu einer energetischen und musikalisch vielfältigen Mischung vermengen. Viel ist passiert, seit GrGrs Debütalbum. Gab es auf „So viel Zeit“ noch Momente der Sachlichkeit, übernimmt nun der Rausch Kopf, Ohren und Tanzbeine. Schließlich kann man der gefühlten Ohnmacht manchmal am besten mit ekstatischer Entgrenzung begegnen.

Alle werden Fallen (Ravepunk, Frankfurt)
AWF bringen auf der Bühne Rave und Punk zusammen mit Poesie und Politik. Das Duo aus Frankfurt hat zwischen deutschen Gedichten, Bier, dem Bordstein und dem Dancefloor schon viel gesucht, einiges verloren und fast alles erfunden. Modular und tanzbar sind sie von EBM, Ravepunk und Techno inspiriert, halten sich im Studio aber wenig an Vorgaben und mehr an den Moment. Manchmal zart, manchmal hart. Live sind die Ansprüche an die Fingerfertigkeit gering und die Dancemoves expressiv. Wenn ihr die beiden außerhalb der Bühne trefft, sind sie entweder Arbeiten oder haben bloß nicht zu viel Zeit zu verlieren. Dabei verliert doch die Zeit uns?

The Phosphorettes (Dark Electronica, München)
The Phosphorettes scheuen sich nicht davor, die dunkelsten Ecken des Dancefloors aufzusuchen.
Sie sammeln dort den Staub, den Elias Ellingers dunkle Beats direkt in die Bewegung der Tanzwilligen hineinwirbeln. Sie besingen sterbende Touristenorte, die Gesetze des Untergangs und vermitteln anschauliche Dehnübungen gegen Alpträume. Kill the bunny that pretends it’s you!
Elias Ellingers dystopisch-tanzbare Electronica-Kompositionen treiben die Einsamen zusammen, seine flimmernde Gitarre beschleunigt neu gefundene Gefühle. Katrin Sofie F. raunt und oszilliert zwischen atonalem Gesang und unterkühlter Sprache und lässt ihre Texte auf die horrorfilmverliebten Worte von Ellinger prallen.
The Phosphorettes rufen euch zu: Tanzt, als ob es ein Morgen gäbe.

Aftershow: Uschmar (Wave, Synthpunk)

Offen ab 20 Uhr. Bitte kommt getestet.

Fr. 11.11. Todeskommando Atomsturm + Antimanifest

Todeskommando Atomsturm(Punk, München)
Deutschsprachiger Punkrock mit schlauen, klischeefreien, politisch-persönlichen Texten. Eingängige Refrains, Hooks und mehrstimmiger Gesang, verspielte und prägnante Gitarrenmelodien, die im Ohr bleiben und alles getragen von einer rotzig-wütenden Stimme.

Antimanifest (Punk, Graz)
Sympathischer DIY-Punk zwischen Aufbruchstimmung, Wut und Kneipenphilosophie. Schon die Referenz im Bandnamen deutet an, wohin die Reise geht. Reizender Punkrock mit schlauen Texten gegen Sexismus und ein Leben im Blister.

Denkt an Masken. Offen ab 20 Uhr

Fr. 04.11. Soul

Am Freitag gibt’s Northern Soul mit Gulasch-Schorsch und Jazz-Fredl

Fr. 28.10. Fällt aus: Masada + sur l’eau

Leider mussten Masada gerade absagen. Das Konzert heute Abend fällt aus. 🙁 Bitte weitersagen.

Masada (Screamo, Erlangen)

Emotionaler Screamo aus Erlangen

sur l’eau (Screamo, München)

Screamo/Emoviolence aus München

Offen ab 20 Uhr

Bitte kommt getestet

Mi. 26.10. Gisela + Bicycle Terror

Am 26.10. kommen uns Gisela und Bicycle Terror im Rahmen ihrer „Zwischen die Speichen der Welt“-Tour besuchen.

Gisela (HC-Punk, Innsbruck)

GISELA fühlt sich noch gleichermaßen jung wie dynamisch und probiert´s mal mit Musik. Hardcore-Punk ohne viel Schnörkel und Tralala. Was am Ende serviert wird, ist der Versuch, dem üblichen Krach zynisch bis witzige Lyrik als Masche drauf zu setzen. GISELAs Selbstverständnis hingegen, das sowohl Konsequenz als auch Gegenpol von Bürgerlichkeit, Kapitalismus und Rechtsruck darstellt, bildet wohl das Tüpfelchen auf dem I der Uneinsichtigkeit und Selbstüberschätzung ab.
GISELA hat inzwischen 1 Demo(n), 1 „Horst“ (EP) und 1 „Pogo Haram“ (LP) zur Welt gebracht. Nähere Betrachtung ist im digitalen Familienalbum auf Bandcamp, mittels Bestellung einer Plastik-Scheibe mit Vinyl-Geschmack oder bei einer der – seit 2017 servierten – Live-Shows möglich. GISELA freut sich auf Kontaktaufnahme, Reisezielvorschläge, Rosen.

Bicycle Terror (HC/Powerviolence, Klagenfurt)

Seit 2014 schlägt, reißt und schreit die der südösterreichischen Düsternis entsprungene Band Bicycle Terror sperrig-spielerisch gegen inneräußere Zwänge an. Die nächste Runde dieses Kampfes wird am 26.10. in München eingeläutet, wo es neben dem aktuellen Album „Pedal Jazz, Flourishing“ auch einige unveröffentlichte Songs zu hören geben wird, mit denen wiederum neue, vom Punk der 1980er inspirierte energies freigewürgt werden. Ein Konzert der Fahrradterroristen gleicht einer Sprintfahrt zwischen Black Flag und Detestation, nach der man sich weichgeklopft und neu beseelt vom Rad ins Nirvana fallen lassen möchte.

Offen ist ab 20 Uhr, das Konzert startet gegen 21 Uhr. Bitte kommt getestet.

Fr. 21.10. Wunsiedel. Täter–Opfer-Umkehr, Märtyrerkult & Rechtsterrorismus

Vortrag

Seit den späten 1980er finden – mit Unterbrechungen – in Wunsiedel Aufmärsche militanter Neonazis statt, die in ihrem sogenannten „Heldengedenken“ Täter und Kriegsverbrecher des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges verherrlichen. Auch wenn der Höhepunkt der „Rudolf-Heß-Gedenkmärsche“ längst überschritten ist, handelt es sich noch immer um den größten regelmäßig stattfindenden Neonaziaufmarsch in Bayern und einen der größten bundesweit. Seine Bedeutung – vor allem als Come-together des rechtsterroristischen Milieus – ist daher nicht zu unterschätzend.

Seit 2019 organisiert das „nicht lange fackeln“-Bündnis antifaschistische Gegenproteste in Wunsiedel und ruft auch für dieses Jahr zu antifaschistischen Interventionen im Fichtelgebirge auf. Der Vortrag behandelt die Geschichte der Aufmärsche, wichtige Akteur:innen und die Relevanz der Fackelmärsche in der oberfränkischen Provinz und warum es so wichtig ist, auch dieses Jahr am 12.11.2022 dagegen vorzugehen.

Bitte nehmt eine Maske mit.