ab 17.00 Uhr zum gemeinsamen Aufbauen, Kochen und Briefe an Gefangene schreiben:
Wir wollen mit der Illusion von zwei getrennten Welten brechen, zwischen denen kaum Austausch stattfindet. Reichen Knastmauern, um Menschen voneinander zu trennen und Inhaftierte von der „Außenwelt“ abzusondern? Versuchen wir, die Monotonie und den tristen Knastalltag zumindest teilweise zu durchbrechen und die Gefährt_innen daran zu erinnern, dass sie nicht alleine sind im Kampf (drinnen und draußen).
Schluss mit Schweigen und Isolation!
Wir lassen uns nicht trennen!
Sa. 16.2.: Theorie & Party II
Am Samstag, den 16. Februar 2013 veranstaltet die libertäre Antifa München den zweiten Teil der antifaschistischen Konzert- und Vortragsreihe Theorie & Party.
Programm:
*16:00 Uhr: “Fußball und Männlichkeit” Vortrag von Jan Tölva (freier Journalist und Autor aus Berlin).
In seinem Vortrag greift Jan Tölva verschiedene Verhaltensweisen und Ausdrucksformen männlicher Fußballfans auf. Er beschäftigt sich damit, inwieweit gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit und geschlechtliche Rollenbilder hier ausgelebt und konstruiert werden. Jan Tölva, selber Fußballfan, ist freier Autor und Journalist aus Berlin.
*19:00 Uhr: “Decolonize Munich! Koloniale Spuren und postkoloniale Verhältnisse in München” Vortrag von Katharina Ruhland und Zara Pfeiffer von der Gruppe [muc] münchen postkolonial.
Die koloniale Vergangenheit ist nicht einfach passé, sondern prägt unser Alltagsleben, unser Denken und unseren Blick auf die Welt bis heute. Die Gruppe [muc] setzt sich mit den Spuren des Kolonialismus in der Stadt München auseinander. Dabei geht es ihnen um das Sichtbarmachen von kolonialen Verhältnissen, Personen, Strukturen, die Phänomene wie Sklaverei und ökonomische Ausbeutung, Genozid, territoriale Aneignung, Rassismus und exotische Verklärung bzw. Vermarktung des “Fremden” umfassen und in die kulturellen und Wissenstraditionen Eingang gefunden haben.
*21:00 Uhr Konzert & Party:
Johnny Mauser & Trouble Orchestra (Rap aus Hamburg)
Johnny Mauser ist unseriös. Das findet sogar sein bester Kollege Gips. Doch der Zeckenrapper weiß sich zu tarnen und kommt im Mausepelz daher. Und obwohl Johnny sich kein bisschen erwachsen fühlt, merken die Zuhörer*Innen schnell, dass sich hinter der flauschigen Fassade ein ernstzunehmender Rapper verbirgt. Doch es geht über Rap hinaus. Auf den schmutzigen Straßen St. Paulis traf Johnny im letzten Jahr eine musikalische Combo, die sich gewaschen hat: Das Trouble Orchestra. Von nun an treffen Riffs auf Raps, Gesang auf Drums, und das ganze in funkelndem Gewand. Es wird glitzern!
Sookee (Hiphop, Berlin)
Mit- und weiterdenken, kritisch nachfragen und Dialoge führen sind die drei Achsen, entlang derer sich Sookee in ihrem kulturellen und politischen Werden und Wirken bewegt. Weder King noch Queen und trotzdem beides: Sookee ist QUING und stellt HipHop-Klischees ein subversives Bein. Ohne jegliches Mackergepose, doch mit viel Wut und positiver Energie.
Refpolk + DJ Kaikani (Zeckenrap aus Berlin)
Refpolk macht seine ersten vorsichtigen Rap-Schritte 2005. Richtig los geht’s dann aber erst nach seinem Umzug nach Berlin. Zusammen mit dem Rapper Kobito und dem Beatproduzenten MisterMo gründet er Ende 2006 die Rap-Crew Schlagzeiln. Ein Jahr später kommt DJ KaiKani dazu. Mit Tracks wie „Köpi Bleibt“, “Nur Angst, kein Respekt” (Berliner Melange, 2007), “Rosen” oder “Deutschland ist ein Athlet” (Der Complex, 2009) produzieren sie den Soundtrack so mancher linken, autonomen, emanzipatorischen (Reihenfolge und Begriffe beliebig) Aktivität. Schlagzeiln spielen in den folgenden Jahren über 150 Gigs in Berlin, Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz. Im Dezember 2012 erscheint Refpolks erstes Solo-Album Über mich hinaus.
Aftershowparty: Neuraum & Überraschungs-DJ
Mi. 13.02. Spielekafe + erstes Schafkopfrennen Münchner Autonomer
Saal: Hier gibt es eine grosse Auswahl an Brett- und Kartenspielen. Dazu natürlich wie immer Aufgelege und schmackhaftes Essen.
Raum 2: Das erste grosse Schafkopfrennen Münchner Autonomer. Gespielt werden 2 Runden zu je 30 Spielen mit langem Blatt Rufspiel, Solo, Wenz und Farbwenz. Kommt kein Spiel zustande muss der Alte spielen. Es werden plus (+) und minus (-) Punkte geschrieben. Für ein Rufspiel bekommen die Gewinner_innen einen (+) Punkt, die Verlierer_innen einen (-) Punkt. Für Schneider und Schwarz je einen (+) bzw. (-) Punkt. Für Solo, Wenz und Farbwenz gibts drei (+) bzw. (-) Punkte. Laufende zählen beim Wenz ab zwei sonst ab drei und bedeuten je einen (+) bzw. (-) Punkt. Ein Tout zählt doppelt und ein Sie vierfach.
Beginn: 20:30 Uhr
Fr. 15.2.: Vowels + The Grin
VOWELS
Energetischer Hardcorepunk aus Dresden mit Leuten von Julith Krishun, Tangled Lines, Video Violence etc. Mit dabei haben sie die ganz frisch gepresste 7″ .
THE GRIN
Melodischer Crust mit Metalkante aus Holland. Verheerende D-Beats, groovende Midtemps, düstere Melodien.
Offen ab 20 Uhr, veganes Essen, faire Preise, alles gut.
Mi. 20.2.: Vortrag zum NSU
Am 17. April 2013 wird in München der Prozess gegen das NSU-Mitglied Beate Zschäpe sowie vier der Unterstützer beginnen. Ein breites antifaschistisches Bündnis ruft deshalb zu einer bundesweiten Großdemonstration in München am Samstag vor Prozessbeginn auf. (mehr Info)
Am 20.2. findet thematisch passend eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Katharina König statt.
DIE NAZIS, DER NSU, DER STAAT UND DER VERFASSUNGSSCHUTZ
“Wenn wir nur ein zwei Quellen haben, dann müssen wir die bei Laune halten. V-Mann Brandt hat auch Technik bekommen, Handys, Computer, Fax, Zuschüsse zum Auto. Brandt sollte nicht allzusehr nach den Dreien [NSU-Trio] nachfragen, nur rumhorchen, damit er nicht auffällt. ”
Schrader, Abteilungsleiter Rechtsextremismus vor dem NSU Untersuchungsausschuss Thüringen 9.7.2012
Jahrzehntelang macht eine Gruppe Nazis das, was Nazis nun mal machen. Und mal wieder hat keiner was gewusst. Seit der „Selbstaufdeckung“ des „Nationalsozialsozialistischen Untergrundes“, einer Terrorgruppe, der mindestens 10 Morde, mehre Bombenanschläge und Banküberfalle zur Last gelegt werden, wird deutlich, dass rassistische Einstellungen und Ressentiments nicht das Problem einer kleinen „extremistischen“ Minderheit sind. Vielmehr erscheinen sie tief in unserer Gesellschaft und auch in den staatlichen Sicherheitsbehörden verwurzelt, die bei den Morden der Terrorzelle mehr als nur ein Auge zugedrückt haben. Eine von Anbeginn von Zivilgesellschaft und Medienöffentlichkeit geforderte restlose Aufarbeitung der Taten, aber auch der Verantwortung von Polizei, Verfassungsschutz und Politik, wird dabei vor allem durch die Sicherheitsbehörden selbst behindert.
Die Abgeordnete Katharina König sitzt im Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages, der sich mit der Aufklärung des NSU-Komplexes beschäftigt. Sie wird im Vorfeld des bald in München statt findenden Prozesses die Geschehnisse aus ihrer Sicht Revue passieren lassen. Über Nazistrukturen, Ignoranz und bewusste Täuschung, die Möglichkeiten und Grenzen parlamentarischer Aufklärungsarbeit, und alltäglichen Rassismus.
20 Uhr
Do. 07.02. Antifa-Café
Vortrag von Bini Adamczak:
“Von der Revolution der Geschlechterordnung zum Mütterchen Russland”
Vor 96 Jahren, am 6. Internationalen Frauentag brach die Russische Revolution aus. Menschen, die eben noch für Frauen gehalten wurden, zogen sich Hosen an, schoren sich die Haare, griffen zu Zigaretten und Gewehren. Bald darauf ließen sie sich scheiden – ein handgeschriebener Zettel reichte dafür. Die Hülsen vergilbter Geschlechter platzten wie Körner in der Pfanne. Es war – auch – eine queer-feministische Revolution. Sie brachte die Legalisierung von Abtreibung und Homosex sowie erste tapsige Schritte zur Auflösung der Familie.1922 erklärte ein sowjetisches Gericht die Ehe zwischen einer Cisfrau und einem Transmann für rechtens mit dem simplen Hinweis, sie sei einvernehmlich geschlossen worden. Das kommunistische Glück, ohnehin von einer Norm universeller Männlichkeit getrübt, hielt nicht lange. Und scheiterte schrecklich. Aber das in der Revolution gegebene Versprechen bleibt lebendig, es ist – offenkundig – noch lange nicht erfüllt. Laut Alexandra Kollontai, erste Ministerin der Moderne, ist es das Versprechen auf eine Welt, deren gesellschaftliche Bindungen von solcher Zärtlichkeit sind, dass sie keine Flucht in die Liebe weil keine Angst vor der Einsamkeit mehr kennt.
Bini Adamczak ist das unstete Bündnis zänkischer Gespenster, unerwünschter Erbschaften und nächtlicher Reproduktionsläufe. Die Autorin (1979) von „Kommunismus für Kinder“ (2004) und „Gestern Morgen“ (2007) lebt in unbewohnbaren Orten, die dennoch dicht besiedelt sind.
Offen ist ab 20:00, der Vortrag beginnt gegen 21:00. Dazu wie immer köstliche Drinks, nette Leute, schöne Musik und leckeres Esssen gezaubert vom Kulinariat.
Do. 31.01. Die italienischen Ultras und der Rechtsradikalismus
Laut den Medien gibt es in italienischen Fankurven seit einiger Zeit ein massives Problem mit rechten Fangruppen. Auch Kenner der Szene sprechen von einem Rechtsruck bei vielen Ultras. Dabei ist die Ultras-Bewegung in den 1960er und 1970er Jahren aus der linken Protestbewegung heraus entstanden. Wie konnte es dazu kommen, dass eine Fankultur, die sich von Italien aus über ganz Europa verbreitet hat, sich so weit von ihrem Ursprung entfernt hat und heute mit rechter Symbolik, rassistischen Gesängen und Spruchbändern sowie rechtsradikal motivierter Gewalt in Verbindung gebracht wird.
Darüber diskutieren mit uns:
– Kai Tippmann, Milan-Fan, Kenner der italienischen Fanszene und Blogger (www.altravita.com)
– Andrej Reisin, Journalist und Blogger (www.publikative.org) und
– Jonas Gabler, renommierter Fan-Forscher, der unter anderem zur Thematik veröffentlicht hat.
Wir laden herzlich dazu ein, an dem Gespräch teilzunehmen. Es gibt italienisches Essen und nach der Diskussion wird Italo-Pop gespielt. Der Eintritt beträgt je nach eigenem Ermessen 3-5 Euro.
Achtung: Der Vortrag beginnt pünktlich um 20.00 Uhr!!!!
Fr. 25.1. Deutschpunk-Inferno
Das einzig wahre Original. Dieses Jahr mit weniger Pascow und mehr Deutschpunk! Außerdem gibts literweise Mäusepisse, einen Überraschungs-Live-Act und wie immer das Beste von DJ Dosenpfand und Dr. Deutschpunk auf die Plattenteller.
Mi.23.01. Wahrheit und Gerechtigkeit für Oury Jalloh + Wie gehts zu NoWkr13
Saal:
Für einen unabhängigen Brandgutachter!
Wahrheit und Gerechtigkeit für Oury Jalloh!
Am 7. Januar 2005 ist Oury Jalloh im Polizeirevier Dessau bei lebendigem Leib verbrannt. Bis heute ist nicht geklärt, was an diesem Tag in Zelle Nr. 5 tatsächlich geschehen ist. Während Verwandte, Freund_innen und die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh von Mord sprechen, wurde im ersten Prozess gegen zwei Polizisten lediglich Anklage wegen „fahrlässiger Tötung“ bzw. „fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge“ erhoben. Der Prozess endete mit einem Freispruch, obwohl sich PolizeizeugInnen in eklatante Widersprüche verwickelt hatten. Am 7. Januar 2010 kassierte der Bundesgerichtshof in einer spektakulären Entscheidung das Urteil des Dessauer Landgerichts. Der Fall wird nun seit zwei Jahren vorm Landgericht Magdeburg neu verhandelt.
Bis heute fußt die Klage der Staatsanwaltschaft auf der Annahme, dass Oury Jalloh trotz Fixierung an Armen und Beinen mit einem Feuerzeug seine feuerfeste Matratze selber angezündet habe. Das fragliche Feuerzeug ist jedoch erst zwei Tage nach dem Brand aufgetaucht. Zudem wurde bei einer erneuten Untersuchung dieses Feuerzeugs ganz klar festgestellt, dass es sich zur Brandzeit nicht am Brandort befunden haben kann. Denn es weist keinerlei Materialspuren der Matratze oder der Kleidung von Oury Jalloh auf. Mit diesen hätte es aber verschmolzen sein müssen. Ebenfalls verschwunden sind die Videobänder von der Durchsuchung der Zelle, hinzu kommen weitere Ungereimtheiten aus jüngster Zeit..
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat daher einen bekannten Brandgutachter gebeten, in einem unabhängigen Gutachten zu klären, wie das Feuer entstanden ist und welchen Verlauf es genommen hat. Denn für die Verwandten von Oury Jalloh genauso wie für die Oury Jalloh-Initiative, für die Black Community (nicht nur) in Deutschland und für alle, die in einer Gesellschaft ohne Rassismus und Diskriminierung leben möchten, ist es von allerhöchster Bedeutung, die Wahrheit über den Tod von Oury Jalloh ans Licht zu bringen und Klarheit über strukturellen Rassismus insbesondere in deutschen Polizeistationen zu erlangen. Einziges Problem: Ein solches Brandgutachten ist sehr teuer – insgesamt 40.000 Euro. Nicht nur, weil es erforderlich ist, die Zelle nachzubauen, auch Matratzen und andere Materialien müssen angeschafft werden. Hinzu kommen Reise-, Übersetzungs- und sonstige Sachkosten.
Beginn: 20:30 Uhr
Raum 2:
Offenes Treffen für alle, die am 01.02. zu den Protesten gegen den Akademikerball (formerly known as WKR-Ball) fahren möchten.
Beginn: 19:00 Uhr