Fr. 2.3. Reznik Syndrom + Mahlstrom

Reznik Syndrom (Hardcore, BaWü)
Hardcore im Spagat zwischen doomiger Atmosphäre, Post-Rock-Passagen und den deutschsprachigen, düsteren, aber nie hoffnungslosen Texten.
Mahlstrom (Hardcore, BaWü)
Ein Mahlstrom ist ein Strudel mit viel Sog und jede Menge Getose.

Offen ab 20 Uhr, vegan food, kalte Getränke…

Do. 01.03. Antifa-Café: Deutschlands neue Rechte

Die Forderung nach »Elite« hat Konjunktur. Dabei wohnt der Debatte die Tendenz inne, vom Bestehen gesellschaftlicher Funktionseliten auf die Existenz einer generell höher begabten Menschengruppe zu schließen. Die Befähigung zur »Elite« wird schließlich auf die biologische Disposition einer privilegierten Gruppe zurückgeführt: ihre »Rasse«, vererbte Intelligenz oder genetische Veranlagung.
Volker Weiß analysiert, wie sich das Bedürfnis nach Abgrenzung einer Elite in Deutschlands jüngerer Vergangenheit äußerte: von Ortega y Gasset und Friedrich Sieburg über Botho Strauß bis hin zu Peter Sloterdijk und Thilo Sarrazin. Er weist nach, dass dieses Bedürfnis nach »Elite« in direkter Tradition der republikfeindlichen Theoretiker der Weimarer Zeit steht und heute von einer »neuen« Rechten befeuert wird, der an einer konservativen Revolution gelegen ist. Ihr Ziel ist die Revision gesellschaftlicher Liberalisierungen seit dem Ende der sechziger Jahre. Neu ist, dass sich diese Strömung nicht nur mit dem Gestus der Opfer und Tabubrecher präsentiert, sondern dass sie mit dieser Strategie Erfolg hat.
In der Küche zaubert das Kulinariat.
Beginn: 20:30 Uhr

Mi. 29.02. Film mit und über bulgarische Arbeiter_innen

D 2011 · R: Birgit Riegler, Felix Remter, Nina Reiprich, Michael Sommerauer, Savas Tetik · 32 min.
Ein halbes Jahr lang haben vier Ethnolgiestudent_innen der LMU München, ausgehend von ihrem Engagement in der Initiative für Zivilcourage, versucht dem Alltag der bulgarischen Arbeiter_innen näher zu kommen. Sie haben Nächte an der Hackerbrücke verbracht, sind mit Bulgar_innen durch die Stadt gezogen; haben sie auf Ämter und zu Bewerbungsgesprächen begleitet; haben Picknicks veranstaltet, bei denen ein Wörterbuch die einzige Kommunikationsgrundlage darstellte; und sie haben Bulgar_innen in ihrer Heimat besucht. Viele dieser Stunden haben sie mit zwei Kameras begleitet. Herausgekommen ist ein Film über alltägliche Situtationen in der Abwesenheit von Arbeit, über Wut und Frust, über reale Auswirkung der EU-Poltik auf Bürgerebene, über die Gründe der Migration und über Kommunikation, auch jenseits von Worten.
Angheörige sozial benachteiligter Gruppen, insbesondere der türkischen und der Roma-Minderheit in Bulgarien, verdingen sich aus Perspektivlosigkeit in der Heimat in ganz Europa als Arbeiter_innen. Als halbwertig behandelte EU-Bürger_innen dürfen sie überall hin reisen, erhalten aber nur unter schwierigen Bedingungen eine Arbeitserlaubnis. Auch nach München kommen viele dieser Arbeiter_innen, um Geld zu verdienen oder um sich hier ein besseres Leben aufzubauen, um ihren Kindern eine andere Zukunft zu ermöglichen. Die Bulgar_innen arbeiten häufig als Tagelöhner_innen, für teilweise unmenschliche Gehälter und werden zudem regelmäßig um ihr Geld betrogen.
Deswegen schlafen viele der Arbeiter_innen auf Parkbänken, in Aufenthaltsräumen der deutschen Bahn oder pendeln durch Zimmer ihrer Bekannten. Einige bekommen auch Zimmer in den völlig überfüllten Arbeiterwohnheimen, die in miserablen Zuständen sind. Verschimmelte Decken, Küchen in denen offene Leitungen aus den Wänden hängen. 250 Euro oder mehr zahlt man pro Person für ein Bett, zwischen vier und acht Leuten schlafen in einem Zimmer. Bad und Küche teilt man sich mit den bis zu zwanzig Zimmern auf einem der düsteren Gänge. Wer durch so ein Wohnheim geht ohne einmal in das freundliche und warme Innere eines der Zimmer geladen worden zu sein, dem fröstelt vor der seltsamen Tristesse des Ortes. Abends, gegen sieben, halb acht, trottet eine Reihe erschöpfter und finster drein schauender Männer die Treppen hinauf, die Beine müde hinter sich herziehend. Am Treppenabsatz angekommen verstreuen sie sich in alle Richtungen und verschwinden Mann für Mann in einem der Zimmer, als ob ein schwarzes Loch sie verschlucke. Sie mustern uns misstrauisch, es muss surreal wirken, wie wir vier durchschnitts Student_innen etwas verloren auf dem Gang rumstehen und auf unsere Gastgeber warten – in dem Gewirr der Zimmer finden wir die richtige Nummer nicht. Zu den misstrauischen Blicken der Arbeiter, die an uns vorbei schleichen, werden wir vom Büroleiter des Hauses inquisitorisch befragt: Deutsche fallen an so einem Ort irgendwie auf. Sie sind suspekt. Warum sollten sich vier StudentInnen und ein deutsch-türkischer Arbeiter für diese unterste Schicht deutscher Gesellschaft interessieren?
Der Film beginnt um 20:30 Uhr.

Mi. 22.02. Mobivortrag für die Demo gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Am 03. März findet in München eine Demonstration gegen Abschiebungen nach Afghanistan und nirgendwohin statt.
Zu dieser Demonstration ruft eine Initiative von jungen afghanischen Flüchtlingen und deren Unterstützer_innen auf.
Am Mittwoch gibts ab 20:30 Uhr Infos zu der Kampagne Nako! Stoppt die Abschiebungen nach Afghanistan!, die letzten Infos zur Demo und natürlich wie immer köstlichstes Essen.
Nach dem Vortrag gibts noch Party mit Aufgelege.

Mi. 07.02. Kino

Im großen Saal wird ein Dokumentarfilm gezeigt, der sich thematisch mit der sogenannten „Swing-Jugend“ während des Nationalsozialismus auseinandersetzt. Der Film erzählt von einer vergessenen Rebellion, die noch nie zuvor filmisch dargestellt worden ist: In den 30er und 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts entschieden sich Tausende von Jugendlichen für eine Lebenskultur, die im diametralen Gegensatz zu den Idealen des nationalsozialistischen Regimes stand. Anhand von aktuellen ZeitzeugInnen-Interviews und ergänzenden Zeitdokumenten wird die Geschichte der so genannten Wiener Schlurfs sowie der Swing-Jugendlichen aus Prag (Potapky), Paris (Zazous) und deutschen Städten (Swing-Girls und Swing-Heinis) erzählt.

Beginn: Pünktlich um 21 Uhr

Dauer: ca. 70 min.