Im Kampf um Befreiung und soziale Emanzipation greifen subjektivistische Auffassungen und die einseitige Orientierung auf soziale Bewegungen regelmäßig zu kurz. Warum stoßen linksradikale Aktivist_innen nun schon seit Jahrzehnten immer wieder an solche Grenzen, ohne Konsequenzen für die eigene politische Praxis zu ziehen? Im Rahmen dieser Veranstaltung soll versucht werden, die konkreten materiellen Bedingungen zu bestimmen, unter denen der Kampf für die Emanzipation der Menschheit notwendigerweise zu führen ist. Dabei soll durch eine materialistische Herangehensweise eine konsequente Klassenanalyse der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse geleistet werden. Von einem emanzipatorischen Standpunkt aus kann es um nichts Geringeres als um eine allumfassende Kritik der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft – das heißt ihres Klassencharakters – gehen, bei gleichzeitiger Zurückweisung aller autoritärer Lösungsmodelle. Der umfassenden und unverzichtbaren Herrschaftskritik des Anarchismus muss die gründliche (weil historisch-materialistische) marxistische Gesellschaftsanalyse zur Seite gestellt werden. Der Vortrag und die anschließende Diskussion hat u.a. zum Ziel, die Notwendigkeit eines fundierten Klassenstandpunktes zu erarbeiten, um einen Beitrag zur Überwindung der mangelnden Durchschlagskraft linksradikaler Kämpfe zu leisten.
Mi. 22.06. „Frühschicht“: Linke Fabrikintervention in den 1970er Jahren
Buchvorstellung mit Autor Jan Ole Arps
Vergessen? Ende der 60er Jahre gingen Protagonist_innen der APO (Außerparlamentarischen Opposition) in die Betriebe…Die Vielfalt linker »Betriebsintervention«, der Arbeiterbasisgruppen, die sich in der Stadtteil- und der sogenannten Regionsarbeit engagierten, prägten auch soziale Auseinandersetzungen in München. Zum Beispiel die Arbeitersache im Norden z.B. bei BMW, die Siemensfrauengruppe im Osten…In bundesdeutschen Fabriken gärte es, wilde Streiks standen auch hier auf der Agenda.
Das Buch geht der Faszination nach, die diese Ereignisse auf die revoltierenden Student_innen hatte. Es behandelt die K-Gruppen, die sich an Lenins Modell der Kaderpartei orientierten, ebenso wie die Spontis, deren Schlachtruf »Wir wollen alles« lautete und die die These von der Autonomie der Arbeiterkämpfe in der Fabrik erproben wollten. Es zeichnet den Weg junger Linker in die Betriebe nach und schildert, welche Erfahrungen sie dort machten. Damit handelt es vom Konflikt zwischen revolutionären Wünschen und den Mühen des Alltags, von Begeisterung und Ernüchterung über die Arbeiterklasse und von der Krise der autoritären Disziplin, die zur Krise der Großfabrik und der an ihr orientierten politischen Ansätze beitrug.
Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen der Protagonist_innen dieses Experiments, die mal nur einige Monate, manchmal ein ganzes Leben in der Fabrik geblieben sind.
Beginn: ca 20.30
Fr. 17.6. Reflections Of Internal Rain+Turn Away+Bob Rooney+Cowboy Poetry
REFLECTIONS OF INTERNAL RAIN
Düsterer Hardcore aus Novi Sad
TURN AWAY
Hardcore aus Ludwigsburg
BOB ROONEY
Thrashcore aus Würzburg
COWBOY POETRY
Singer/Songwriterpunk aus Prag/Trier
Mi. 15.6. Kumbia Queers
Kumbia Queers
Sechs erfahrene Musikerinnen aus Argentinien und Mexiko, von der aktuellen Punkrockszene gelangweilt, beschließen eines Tages in Buenos Aires, etwas ganz anderes zu machen: Cumbia. Was aus einer Bierlaune heraus beginnt, führt im Sommer 2007 zur Gründung der Kumbia Queers.
Sie gehen die Cumbia noch mal anders an. Sie machen es queer.
Ihr Mix aus Punk, Cumbia und Queerness ist in Lateinamerika – und weltweit – ziemlich einzigartig. In Argentinien, Chile und Mexiko haben sie bereits ihre feste Fangemeinde.
Mit ihrer gewitzten Mischung sind die sechs Frauen schon weit herumgekommen. Kein Konzertort gleicht dem anderen – sei es der zentrale Platz Zócalo in Mexiko-Stadt, ein Altenheim in Chile oder ein Frauengefängnis in Buenos Aires.
Im Juli 2010 stellten sie auf ihrer ersten Europa-Tournee ihre neue CD vor und infizierten nun auch Europe mit dem Tropi Punk Virus: »La gran estafa del Tropi-Punk«, eine Anlehnung auf Spanisch an »The great Rock’n’Roll Swindle«. Bescheidenheit? So ein Quatsch. Brauchen sie auch nicht.
Aftershow mit DJane Sandunga (Veracruz/Mexiko)
Präsentiert von Lady*fest München und Ökubüro.
Beginn 21 Uhr.
Sa. 11.6. Karacho Fest ins Kafe Marat verlegt
Das Karacho-Open-Air-Fest wurde aufgrund der miesen Wettervorhersage ins Kafe Marat verlegt.
Euch erwarten also:
SHUTCOMBO
(deutschsprachiger Punk Richtung Kaput Krauts oder frühe Muff Potter)
kapstrassenstory
Shutcombo | Myspace Music Videos
KELEVRA
(Meeeetaaaal-Walze)
THUNDER AND BLITZKRIEG
(the monsters of rock)
KYOKUSHINKAI
(straighter politischer Hardcore)
KOLLATERALSCHADEN
(Abenteuerpunk zwischen Frust, Wut und lyrischer Selbstreflexion)
Danach gibt’s noch Aufgelege und natürlich die „feierabend-schokokuss/muffin-soli-schleuder“.
Los gehts pünktlich um 19 Uhr, mit 5 Euro seid ihr dabei.
Freitag 10.6.: Party!
Antifa-Soli-Party des aka_muc:
Queer it up!- Bis zur Unkenntlichkeit und weiter…
Grosser Raum: Dubstep
+ Mind Wizzard (Dub Movement)
+ Dopestep (Kafe Marat)
Raum 2: Indie – Höhle
+ Getränkespecial
Eintritt 1 Euro oder Spende
Fr. 3.6. Alpinist + Balboa Burnout (ex-El Mariachi) + Lentic Waters
ALPINIST (Posthardcore/Crust)
„Wüster Krach und filigrane Melodien fließen in dunkler, massiver Atmosphäre harmonisch ineinander, nach vorne gepeitscht von verzweifelt-wütendem Wechselgesang.“
BALBOA BURNOUT (Punk, Ex-El Mariachi)
„El Mariachi, eine Band mit Flaggschiff-Funktion für eine ganze Subszene, sind Geschichte – Balboa Burnout schreibt die Erzählung, die auf Hardcore, Post-Punk und Einflüsse wie Leatherface, Hot Water Music oder hiesige Bands wie Turbostaat, Düsenjäger oder Captain Planet basiert, gekonnt weiter. Punkrock ohne Mainstream-Appeal, mit Herz und Verstand, gekrönt von intelligenten und eigenwilligen Texten – Leidenschaft und Auflehnung, Schönheit und Wut.“
LENTIC WATERS (Chaotischer Hardcore)
„Ex-Ding Dong Dead. Chaotischer Hardcore aus Bielefeld, Münster, Dortmund und Oldenburg.“
Am Freitag, 3.6.
Antifa-Café am Donnerstag den 2. Juni
Am 22. Juni findet in Frankfurt am Main die Innenministerkonferenz (IMK) 2011 statt, an der die Innenminister aller Bundesländer teilnehmen. Dagegen rufen linke Gruppen zu massiven Protesten auf. Denn die IMK ist eine der zentralen Institutionen, die heute die Kriminalisierung sozialer Konflikte vorantreibt und öffentlich legitimiert.
Mit der Einschränkung des Versammlungsrechts, „Loyalitätstests“ für Einwander_innen, der Ausweitung der Befugnisse von Polizei und Verfassungsschutz wie z.B. der Vorratsdatenspeicherung, der brutalen Abschottung Europas gegen Migrant_innen, der Propagierung der Extremismustheorie, usw. wird von staatlicher Seite aktuell auf soziale Konflikte reagiert. Die mediale Kampagne zu „Kriminalität“ und „innerer Sicherheit“ wollen uns glauben machen, dass Aufrüstung des Staatsapparats nach Innen und Außen in unser aller Interesse ist. In Wirklichkeit dient sie dazu, die kapitalistische Verwertungslogik und die fortschreitende Ökonomisierung aller Lebensbereiche abzusichern und den Widerstand dagegen zu kontrollieren. Alle Bereiche der Gesellschaft sollen dem Ziel der nationalen Standortkonkurrenz im globalen Wettbewerb untergeordnet werden.
Verschiedene linke Zusammenhänge rufen dazu auf die IMK in Frankfurt zum Kristallisationspunkt eines grenzüberschreitenden Widerstands gegen soziale Ausgrenzung, ökonomische Verwertung und staatliche Disziplinierung zu machen.
Außerdem gibt es natürlich wie immer die neuesten Antifa-News und kühle Getränke. In der Küche zaubert das Kulinariat.