Nie aufgeklärt und fast vergessen. Der Anschlag auf die Israelitische Kultusgemeinde München 1970
Einer der schwersten antisemitischen Anschläge in der Bundesrepublik Deutschland geriet schnell in Vergessenheit: Im Februar 1970 legten Unbekannte Feuer im Wohnheim der Israelitischen Kultusgemeinde München in der Reichenbachstraße. Sieben Jüdinnen und Juden wurden dabei ermordet. Das Verbrechen wurde nie aufgeklärt. Der Verdacht hatte sich bald gegen Gruppierungen der militanten und offen antizionistischen Linken der 68er-Generation gerichtet. Selbst linksradikale oder propalästinensische Gruppen, die sich von dem Attentat distanzierten, vermuteten die Täterinnen und Täter auf Seiten der Linken. Sollte jemand zu der Zeit für möglich gehalten haben, dass Nazis den Anschlag verübt hatten, wäre die Untätigkeit der radikalen Linken sonderbar. Olaf Kistenmacher ist Historiker und Verfasser des Beitrags „Nie aufgeklärt und fast vergessen. Der Anschlag auf die Israelitische Kultusgemeinde München im Februar 1970“ in der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart 06, 2019.
Außerdem gibt es wie immer Antifa-News, Essen und Musik.
Offen: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr
Sa. 01.02. Mic Mafia – Lesung und Konzert
Am Samstag besuchen uns unsere alten Freunde von der Microphone Mafia. Diesmal nicht nur für ein Konzert, sondern auch für eine Lesung:
„Eine Ehrenwerte Familie – Mic Mafia: Mehr als Musik“
Wenn Rossi Pennino und Kutlu Yurtseven, eingeladen von Kulturgruppen, Gewerkschaften oder Schulen, auf Türkisch, Italienisch und Deutsch rappen, so blicken sie auf rund 30 Jahre ›Microphone Mafia‹ zurück. Deren Geschichte und die persönliche Geschichte dieser beiden findet sich im Buch. Aufgewachsen im Schatten der Bayer-Werke, würdigen sie zunächst die erste Generation jener Arbeitsmigranten, die »alles gaben«. Stets standen sie für das Selbstbewusstsein des HipHop, das nicht nach dem Lebenslauf fragt. Neben unbeschwerten Stücken prägen solche über die Brandanschläge der 1990er Jahre das Repertoire der Band. Das NSU-Attentat auf der Kölner Keupstraße erfuhr Kutlu aus der Nähe – allein Grund genug, sich auch jenseits der Musik in Initiativen oder auf der Schauspielbühne zu positionieren. Gastbeiträge von Esther und Joram Bejarano, Chaoze One, Murat Güngör, Hannes Loh (Anarchist Academy) u.a. runden das Buch ab.
Offen ab 20 Uhr
Do. 30.01. Antira-Kafe: „Durchkommen. Ankommen. Willkommen?“
Zum Umgang mit (Flucht-)Migration entlang der Brennerroute
Das aktuelle Tiroler Gaismair-Jahrbuch 2020 mit dem Titel „Im Labyrinth der Zuversicht“ beschäftigt sich unter anderem mit der (Flucht-)Migration entlang der Brenner-Route, der Etablierung von Willkommensinitiativen und der Solidarisierung mit Bleiberechtskämpfen in Tirol.
Ein Mitherausgeber des Bandes wird einführend über die Bedeutung und die Ziele des Gaismair-Jahrbuchs informieren. Im Anschluss wird ein afghanischer Regisseur und Filmemacher Auszüge aus seinem auf Dari und Deutsch verfassten Beitrag „Das Einzige, was mir geblieben war, ist mein Lebenslauf…“ vortragen. Mit der Vorstellung des Beitrags „Durchkommen. (Flucht-)Migration entlang der Brenner-Route“ wird es abschließend um die Transitmigration von Geflüchteten zwischen Italien, Österreich und Deutschland mit Blick auf die verschiedenen polizeilich-militärischen Kontrollmaßnahmen der letzten Jahre gehen.
Zum Gaismair-Jahrbuch: Michael Gaismair (1490-1532) war Sozialrevolutionär und Anführer in Salzburg und Tirol zur Zeit der deutschen Bauernkriege. Daran anknüpfend hat sich vor fast 40 Jahren die Michael-Gaismair-Gesellschaft gegründet. Seit 20 Jahren werden in den Gaismair-Jahrbüchern gesellschaftspolitische und zeithistorische Themen kritisch diskutiert. Das Hauptanliegen ist dabei immer, demokratische Grundbedingungen wachzuhalten und Perspektiven der Veränderung sowie des Widerstands gegen herrschaftliche Verhältnisse zu eröffnen.
Offen ab 20 Uhr
Mi. 29.01. Vortrag zur Demo gegen die SiKo am 14.2.
Angriffskrieg in Rojava, Eskalation in Libyen und im Iran und Aufrüstung der Bundeswehr: Es ist definitiv Zeit, gegen Krieg und Militarismus auf die Straße zu gehen – und die Münchner Sicherheitskonferenz der richtige Anlass dafür!
Wir planen deshalb eine kämpferische, antifaschistische und antikapitalistische Demonstration am Freitagabend, von der wir uns erhoffen, frischen Wind in die SiKo-Proteste zu bringen.
Wir wollen dabei die Sicherheitskonferenz in den weltweiten Trend einer Aufrüstung von Polizei, Militär und Grenzschutz und das globale Erstarken von Autoritarismus und Nationalismus einordnen. Diese Auswüchse sind der Ausdruck einer von Rassismus und Nationalismus, Kapitalismus und Patriarchat strukturierten Weltordnung, welcher wir uns widersetzen.
Wir – ein neues Bündnis aus antinationalen, antirassistischen Gruppen und Klimagerechtigkeitsbewegten – laden euch deshalb ein, am 29.01. um 20 Uhr im Mittwochskafe vorbei zu kommen. Wir werden dort unsere Kritik der Sicherheitskonferenz und der sie produzierenden Verhältnisse, sowie unsere Proteste und strategischen Überlegungen präsentieren. Dabei werden wir einen Überblick darüber geben, was am 14. – 16.02. im Bayerischen Hof passiert, einen kurzen Überblick über die SiKo-Geschichte geben und die SiKo in die sie produzierenden Verhältnisse einordnen. Abschließend wollen wir euch präsentieren was wir vorhaben, mit euch diskutieren und euch dazu anregen, mit uns am Freitag, 14.02., um 18.30 am Gärtnerplatz auf die Straße zu gehen sowie euch am Samstag, 15.02., dem Rojava-Soliblock anzuschließen.
Keine Sicherheit diesen Verhältnissen!
Für ein Ende der Gewalt!
Fr. 24.01. Lost In Space
Space smells like raspberrys and steak.
Zumindest behaupten das die Wissenschaftler*innen. Die passende Geruchskulisse können wir zwar nicht anbieten, dafür aber die Musik die nach unserer Meinung im Weltraum spielen sollte. Macht euch gefasst auf außerirdischen Sound und galaktisch gutes veganes Essen
Musik:
• nkalis // hiphop
• curcuma // techno
• special guest // electro
Sämtliche Einnahmen des Abends kommen dem welt.raum.kultur e.v. zugute, welcher ein Zusammenschluss junger politischer Menschen ist. Ziel ist es gegen den chronischen Mangel an linken Räumen in München anzukämpfen. Hierzu werden bereits seit einem Jahr Räumlichkeiten in Ramersdorf gemietet, und für politische Gruppen sowie künstlerisch-kulturelle Projekte zur Verfügung gestellt. Doch es wäre kein linkes Projekt wenn das Geld nicht knapp wäre. Daher helft mit, um die seltene Chance auf einen neuen linken Raum in München nicht verstreichen zu lassen.
Come get lost in space with us
Offen ab 20 Uhr
Mi. 22.01. Brettspiel-Abend
Bringt eure eigenen Spiele mit oder taucht ein in die große Marat-Spielesammlung.
Let the games begin!
Do. 23.01. Queer Short Movies
Liebe Queers and friends!
Es ist kalt und ungemütlich draußen, also laden wir am 23.01.20 zum gemütlichen Kurzfilmabend ein! Es werden diverse tolle queere Kurzfilme gezeigt, mal bunt, laut und lustig, mal ruhig und traurig. Die Filme sind fast alle auf Englisch, manche haben Untertitel.
Dazu gibt es wie immer veganes Essen und kühle Getränke auf Spendenbasis. Eintritt frei!
Wir freuen uns auf euch!
Euer Queerkafe <3
Sa. 18.01. Escape Reality
Die Partyreihe zugunsten linksradikaler Strukturen in München geht in die siebte Runde:
ESCAPE REALITY
Vortrag:
Techno – ein Soundseminar mit Lumineszenz T. Mayer
Konzert:
Deep’n’Dope (Rap – München)
LMF (Rap – Berlin/Bremen/Athen)
DJs:
Grandmaster Sepp & Hausverbot (Techhouse/Techno)
Tobi (Techno)
Iso E super (WUT Kollektiv – Breakbeats/Early Hardcore)
Raum 2:
DJ Dosenpfand (Punk – New York City)
Doors 20h/Beginn 21h
Techno – ein Soundseminar mit Lumineszenz T. Mayer
2019 war ein Jahr in dem diverse Jubiläen kulturindustriell zelebriert wurden. Vielfach war von „30-Jahren-Techno“ die Rede, eine Erzählung die Techno im Zusammenhang mit dem Ende des Realsozialismus und mit einer Aufbruchsstimmung in Richtung unpolitischem Hedonismus assoziiert und die bestrebt ist Techno als originär deutsche Musik- und Feierkultur festzuschreiben. In diesem Vortrag wird eine andere Geschichte erzählt, eine in der den Deutschen Techno weggenommen und eine andere, oftmals marginalisierte Perspektive gestärkt wird. Zentral wird dabei die Frage sein, wie sich die Geschichte von Techno erzählen lässt ohne dabei Sehnsüchte nach Ursprüngen, dem Eigentlichen oder Originären zu bedienen. In dem Vortrag wird ein Blick auf Techno vorgeschlagen, der gerade die dieser Musik inhärenten Momenten des Uneindeutigen, des Hybriden und Vermischten starkmachen möchte. Tatkräftig unterstützt durch diverse Plattenbeispiele soll so Verständnis und Leidenschaft für diese Musikkultur intensiviert werden. Im Anschluss wird aufgelegt.
Der Vortrag ist der seit Jahren versprochene dritte Teil der Reihe Pop/Dance/Politics. Am 15.10.2014 widmete sich Teil #1 Disco, am 17.12.2014 ging es in Teil #2 um House. Teil #4 wird sich Minimal widmen.
Fr. 17.01. If I can’t dance it’s not my Freitagskafe-Party
Freitagskafeparty mit:
Dj Furner (Balkan Beats) MFDO
Maximilian (House) MFDO
Manic Marvin (Post Punk, Wave)
Pakobeatz (Worldsound) Beatz4freakz
Kommissar Keller (Avantgarde NuDisco – Future Sound – Elektronik Underground) Munichouse/SolarKollektiv
Mi. 15.01. Spezi & Limo Abend
Endlich auch mal ein Getränke-Special für die Zucker-Fans unter uns!