Do. 16.01. Naturzerstörung und Ökologie in Kurdistan

Vortrag und Diskussion mit Anselm Schindler
Die ökologische Krise verschärft sich auch in Kurdistan. Der Klimawandel, jahrzehntelanger Anbau von Monokulturen, Entwaldung und Staudämme entreißen schon jetzt zehntausenden Menschen ihre Lebensgrundlagen. Und es ist kein Ende in Sicht: Der Krieg des türkischen Staates gegen die kurdische Freiheitsbewegung und gegen den demokratischen und feministischen Aufbruch in Nordsyrien verschärft die Situation noch weiter. Doch die Menschen in Rojava wehren sich gegen die Angriffe und sind bereit, die erkämpften Fortschritte zu verteidigen.
Wie hängen Krieg, Ausbeutung und ökologische Krise zusammen? Wie sieht die Lage in der Region aus? Und was können wir tun, um die Selbstverteidigung der Menschen in der Region zu unterstützen? Diese Frage wollen wir mit dem Aktivisten und Autor Anselm Schindler diskutieren.
Beginn Vortrag: 21 Uhr
Für veganes Essen und kalte Getränke ist wie immer gesorgt.

Do. 09.01. Verbrechen und Strafe

Zur Kritik der Polizei(kritik). Vortrag mit Hannes Kerger
„Der Polizist, dem du des Nachts begegnest
Und der dich dich heimführt falls du etwas schwankst
Tut das nicht weil du ihn lobst oder segnest
Nur aus Angst, nur aus Angst“

– Georg Kreisler, Die Angst
„Härter durchgreifen!“ lautet die Parole, hinter der sich Konservative wie Sozialdemokraten, Liberale und Radikale der Rechten und selbst der Linken versammeln, wenn der Delinquent nur möglichst verkommen, verdorben und verächtlich ist. Dann fordern sie unisono die Wiederherstellung des Rechtsstaats, wo sie den Polizeistaat meinen. Die Lust an der Strafe konstituiert das zu bestrafende Verbrechen, und nicht umgekehrt – und verlangt nach einer Institution, die das Verbrechen ahndet. Eine Kritik der Polizei ohne eine Kritik derer, die nach ihr rufen, kann man also getrost vergessen. Die Straflust bricht sich umso weniger gehindert Bahn, je stärker sich ein Fetischismus der Sicherheit durchsetzt, vor dessen Hintergrund noch die geringste Abweichung als eine Gefahr oder Drohung erscheint, vor der einem nur angst und bange werden kann.
Und doch ist dies nur die halbe Wahrheit der Polizei: Denn der Staat verlangt nach der Monopolisierung der Gewalt, soll er nicht in einen Bandenkrieg zerfallen. Der Einzelne überträgt die Möglichkeit dem Anderen Gewalt anzutun auf die Institution der Polizei: Statt den Dieb oder Mörder gleich selbst zu ermorden lässt man ihn festnehmen. Als Repräsentanz des Monopols der physischen Gewalt ist die Polizei aber nicht allein Befehlsempfänger mehr oder minder mächtiger Interessen, sondern verfügt über die Definitionsmacht im eigentlichen Sinn: Sie kann selbst entscheiden, wer zu strafen ist und wer nicht. Ihrer eigenen Dialektik folgend, droht sie damit das rechtsstaatlich legitimierte Gewaltmonopol ihrerseits auszuhöhlen. Dies wird auch in Deutschland immer wieder und nur allzu gerne vergessen, wo man zur Bettlerrazzia und Aktion Arbeitsscheu Reich ebenso schweigt wie zur zuvorderst polizeilichen Organisation und Durchführung der Shoah.
Der Vortrag widmet sich daher nicht allein einer Kritik der Polizei, sondern auch derjenigen der Straflust und des Sicherheitsfetischismus, die einer vernünftigen, transparenten und demokratischen Organisation des Gewaltmonopols im Weg stehen.
Der Referent Hannes Kerger promovierte im Fach Kriminologie und verdingt sich im Süden Münchens als freier Autor und Gärtner. Er veröffentlichte jüngst als Co-Autor den Artikel „Verdächtig gemacht“ in der Ausgabe 43/2019 des Hinterland Magazins.
Offen ab 20 Uhr. Beginn 21 Uhr.
Für Essen und kühle Getränke ist gesorgt.

Fr. 03.01. Karaoke

Ins neue Jahr startet das Freitagskafe mit den großartigsten Liedern die jemals geschrieben wurden – gesungen von den großartigsten Leuten die sie jemals gesungen haben, nämlich euch. (ɔ◔‿◔)ɔ♥
Offen ab 20 Uhr

Do. 02.01. Antifa-Café

Antifa in Austria
Wenn Menschenfeindlichkeit Regierungsprogramm wird

Genoss*innen der afa[w] und der Plattform Radikale Linke geben einen Überblick der Geschichte antifaschistischer Organisierung in Österreich, sowie über extrem rechte Umtriebe heute. Gemeinsam diskutieren wir über linksradikale Perspektiven auf die Entwicklungen und Debatten vor Ibiza. Was heißt Antifa wenn Faschos nicht am Katzentisch sitzen sondern in der Regierung? Und das nicht nur aus politisch, aktivistischer Perspektive sondern auch für den Alltag. Was bedeutet es Strategien der Aktion, Kommunikation und Organisierung bewusst hinterfragen und verändern zu müssen und wollen? Was bedeutet die fortgeschrittene Normalisierung der organisierten Menschenfeindlichkeit für einen selbst, für die Menschen die man mag und mit denen man solidarisch ist? Wie ist die aktuelle politische Lage und Stimmung? All diese Fragen haben wir den Wiener Genoss*innen gestellt und sie bringen uns im Rahmen des Antifa-Cafés ein paar Antworten mit.
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr

anti-weihnachts-queerkafe 26.12.19 (!!schokobrunnen!!)

Besinnliche Weihnachten? Nein Danke!
Weihnachten ist kapitalistisch, veraltet, konfessionell verseucht,
heteronormativ, und nicht zu vergessen: weiß.
Wir wollen keine weiße Weihnacht, nein, wir wollen gar keine Weihnacht.
Also öffnen wir am 26. Dezember die Tore des Kafe Marat für all euch
bunten, queeren, andersdenkenden Menschen.
Zur nicht-Feier des Tages schlachten wir gerettete
Schoko-Weihnachtsmänner und schmelzen sie in einem Schokobrunnen
zusammen.
Ah ja und ein Gutes hat diese Zeit des Jahres: Glühwein! (Und
Kinderpunsch)
Kommt zahlreich! <3
Start: 19 Uhr
Essen und Getränke auf Spendenbasis! 🙂
Euer Queerkafe

Fr. 27.12. Antifa-Soli-Auktion

»Nur der ist froh, der geben mag.«
Johann Wolfgang von Goethe
»Wir alle haben die Pflicht Gutes zu tun.«
Franziskus
»Wenn du ‘n scheiß Millionär bist, musst du ‘s mit Ärmeren teilen.«
Haftbefehl
Auch dieses Jahr lockt zwischen Weihnachten und Silvester die antifaschistische Benefizversteigerung im Kafe Marat. Dabei wird allerlei Schönes und Schräges in Szene gesetzt und in Solikohle für antifaschistische Arbeit verwandelt. Wir haben wieder einige echte Schmuckstücke für euch aufgetrieben, freuen uns aber auch über eure vergessenen Schätze, die schon viel zu lang im Keller verstauben.
Im Anschluss wird getanzt. Dazu gibt’s Snacks, Solibar, Tombola undundund.

Fr. 20.12. Ende Gelände Party mit Zoo Escape und Wollstiefel

Ende Gelände lädt für ein aktivistisches 2020 zur Party.
Zoo Escape (Powerpop, München)
Glam trifft auf Dreck und Wut auf Liebe, die Einflüsse reichen von Johnny Thunders bis France Gall.
Wollstiefel (Akustikpunkrock, Augsburg)
Die Akustikpunkrocker aus Augsburg machen ebenfalls ihre Aufwartung. Schnell, laut, und unprofessionell.
Danach wird aufgelegt
Offen ab 20 Uhr

Mi. 18.12. 10 Jahre „Unsere Uni brennt“

Diesen Mittwoch widmen wir den Bildungsprotesten, die vor genau 10 Jahren in der Besetzung der Universität am Geschwister-Scholl-Platz unter dem Motto “ Unsere Uni brennt“ gipfelten. Nach einer kurzen Einführung und Rückblick auf die Geschehnisse von damals wollen wir mit euch zusammen diskutieren und der Frage nachgehen wie wir die gemachten Erfahrungen auch in gegenwärtigen Protesten und Auseinandersetzungen mit einfließen lassen können.

Do. 19.12. 3-D-Kafe: Gelbwesten: Une situation excellente?

Vortrag und Diskussion mit Translib Leipzig
Die Translib Leipzig hat eine Broschüre zur Bewegung der Gelbwesten in Frankreich herausgegeben. Neben den Ergebnissen ihrer eigenen Auseinandersetzung umfasst die Publikation auch Übersetzungen einiger bedeutender Beiträge aus der Debatte vor Ort sowie ausgewählter Text aus der Bewegung selbst. Wir haben die Translib eingeladen, die Gelbwesten-Broschüre und ihre Thesen vorzustellen und sie mit uns zu diskutieren.
„Als der französische Präsident Emmanuel Macron im Oktober 2018 eine Steuererhöhung auf Diesel und Benzin verkündete, rechnete wohl kaum jemand mit dem, was in den kommenden Monaten passieren sollte. Die Revolte der Gelbwesten traf nicht nur die Regierung völlig unerwartet, auch die traditionelle Linke wusste mit den Forderungen, Aktionsformen und Symboliken zunächst nichts anzufangen.
Die Gilets Jaunes kamen buchstäblich aus dem Nichts: Sie nahmen ihren Ausgangspunkt an den verlassenen Kreisverkehren der französischen Peripherie, mobilisierten sich in den Untiefen der sozialen Netzwerke und verweigern sich weiterhin hartnäckig jeder Form der Repräsentation. Was führte zu dieser unvorhergesehenen Explosion?
Um das herauszufinden, haben wir in den vergangenen Monaten eine Menge Texte zu den Gelbwesten gesichtet und gelesen. Einige haben wir ausgewählt und übersetzt und schließlich selbst einen längeren Aufsatz geschrieben. Parallel zur Arbeit an den Texten haben wir erste Resultate auf Veranstaltungen vorgetragen und natürlich während all dessen immer wieder über die Gelbwesten diskutiert. Die Ergebnisse unserer Auseinandersetzung haben wir in einer Broschüre zusammengestellt: „Une situation excellente? Beiträge zu den Klassenauseinandersetzungen in Frankreich“. Nach einer kurzen Vorstellung der Broschüre bringen wir einige Thesen zu zentralen Aspekten der Bewegung zu Gehör und umreißen die politischen Konsequenzen, die wir aus unserer Analyse ziehen. Diese Gedanken wollen wir mit euch diskutieren.“
Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr
Für Essen und Getränke ist wie immer gesorgt.