Do. 11.04. Antisemitismus und Sexismus

Zur Verschränkung beider Ideologien in der bürgerlichen Gesellschaft
Wenn man sich mit verschiedenen Ressentiments oder mit sozialer Ungleichheit auseinandersetzt, geht das meist mit einer intersektionalen Betrachtung auf Diskriminierung einher, die verschiedene Betroffenheitsperspektiven zusammen zu denken versucht. Um jedoch nicht erst in den Vorkommnissen mehrere Diskriminierungsebenen zugleich zu betrachten, sondern schon in ihrer ideologischen Struktur Verknüpfungen und Gemeinsamkeiten zu analysieren, entwickelte Karin Stögner den Ansatz der Intersektionalität von Ideologien. Ausgehend von diesem Ansatz und dem Ideologiebegriff der Kritischen Theorie als das “notwendig falsche Bewusstsein” wird in diesem Vortrag auf die Verschränkung von Antisemitismus und Sexismus in der Moderne eingegangen.
Es wird betrachtet, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich auf ideologischer Ebene im Antisemitismus und Sexismus finden und aufgezeigt, dass diese fest in der bürgerlichen Gesellschaft verankert sind. Auch der Subjektstatus der bürgerlichen Gesellschaft ist geprägt von diesen Ideologien; das bürgerliche Subjekt nutzt sie, um das Leid, das es erfährt und die Widersprüche der Gesellschaft auf ganz bestimmte Gruppen zu projizieren und sie dort zu bekämpfen. Um erklären zu können, wie im Sexismus die Widersprüche des Subjekts, im Antisemitismus die Widersprüche der Moderne generell verhandelt werden, sollen die widersprüchlich gezeichneten Feindbilder des Juden und der Frau sowie deren Identifikation mit Natur dargestellt und analysiert werden.
In dem Vortrag wird herausgearbeitet, dass sowohl Sexismus als auch Antisemitismus – wenn auch unterschiedlich – in der bürgerlichen Gesellschaft verankert sind und somit beide nicht konsequent bekämpft oder gar aufgehoben werden können, wenn nicht auch die bestehenden Verhältnisse überwunden werden.
Offen ab 20:00 Uhr, Vortrag beginnt um 21:00 Uhr.
Für Essen und kühle Getränke wird gesorgt.

Fr. 05.04. 13 Jahre Antifa-Café

Das Antifa-Café wird 13 und feiert das mit einem bunten Programm.
Bini Adamczak:
Beziehungsweise Revolution
Im Oktober 2017 jährte sich die Russische Revolution zum 100.Mal. Anlass genug, die Ereignisse von 1917 durch das Prisma 1968 zu betrachten und beide Revolution in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik zu bringen. Während 1917 auf den Staat fokussierte, zielte 1968 auf das Individuum. In Zukunft müsste es darum gehen, die ‚Beziehungsweisen‘ zwischen den Menschen in den Blick zu nehmen.
Das tippel orchestra präsentiert:
Tippeln am Rande des Abgrunds
Stehen wir am Rande eines Abgrunds?! Die Konfrontation mit einer drastischen autoritären Formierung, die stetige Verschärfung unserer eigenen Lebensbedinungen und unser Wissen über die Geschichte, lösen das mulmige Gefühl aus, dass es noch viel schlimmer kommen kann. Derweil scheint unser eigentliches Ziel, die befreite Gesellschaft, in unereichbare Ferne gerückt. In der szenischen Lesung wollen wir mit Hilfe von Literatur und Musik, den Blick auf die Handlungsfähigkeit des Individuums richten, eben gerade auch in bitteren Zeiten. Wir wollen Aufbrüche in Abgründen aufzeigen
Danach darf getanzt werden:
Saal: Team Tütenhagel spielen steady Powersoul
Raum 2: 80s mit DJ Lugosi & The Mighty Traxxolator
20 Uhr

Mi. 3.4.: Hausbesetzungen – eine filmische Reihe: Mainzer Straße

Am 29. April 1990 wurden zwölf Häuser in der Mainzer Straße besetzt. Nach der „Wende“ zog es viele Autonome aus der Kreuzberger Häuserszene in den Osten der Stadt. Am Morgen des 14. Novembers 1990 stürmten unter Einsatz von Wasserwerfern, Hubschraubern, Tränengas und Schusswaffen etwa 4.000 Polizisten die Straße. Die Räumung der Mainzer Straße gilt als einer der massivsten Polizeieinsätze Berlins in der Nachkriegszeit.
Das Mittwochskafe startet mit einem Film über die Räumung der Mainzer in eine Reihe filmischer Dokumente über die Geschichte von Hausbesetzungen.

Do. 04.04. Revolution in Deutschland 1918-23

Vortrag von Daniel Kulla
Die Novemberrevolution 1918 hat es gerade so ins landläufige Geschichtsbild geschafft, zumindest unter Linken geht sie noch bis Januar 1919 weiter. Der Höhepunkt der revolutionären Bewegung im Februar und März 1919 ist hingegen unter den diversen historischen Siegererzählungen fast verschwunden, was auch die Rückschau auf die weiteren Massenstreiks, Sozialisierungen und Erhebungen bis 1923 sowie die Folgegeschichte prägt. (Nazis redeten nicht gern genauer darüber, wen sie da zusammengeschossen hatten und für wen; die SPD redete gar nicht gern darüber, auf wen sie die ersten Nazis so alles hat schießen lassen; die KPD redete nicht ganz so gern darüber, auf wen geschossen wurde, wenn es nicht ihre Leute waren oder sich zumindest als solche reklamieren ließen.)
So ist das wichtigste revolutionäre Vorbild in der deutschen Geschichte genau deshalb fast vergessen, weil es in so hohem Maß selbstorganisiert war und damit nicht in die übliche nationale wie antinationale Vorstellung vom Deutschen passt, sich weder für Vereinnahmung noch als Schreckbild anbietet. Gleichermaßen in Vergessenheit geraten sind die Konsequenzen: Sowohl der Aufstieg des Nationalsozialismus als auch sein konkretes Erscheinungsbild – mehr als bei jedem anderen Faschismus eine Verkleidung als Arbeitskräfterevolution – erscheinen ohne diese Vorgeschichte kaum begreiflich. Kulla schlägt vor, die kommenden fünf Jahre der revolutionären 100. Jahrestage ab November 2018 dazu zu nutzen, diese Geschichte so sichtbar wie möglich zu machen.
Daniel Kulla schreibt über Klassenkampf, Geschichte, Rausch und viele weitere Themen und betreibt den Blog classless.org .
Einlass 20h / Vortrag 21h

Fr. 29.03. Hambi ist erst der Anfang – Vortrag und Soliparty

Vortrag von und mit Aktivist*innen aus der Besetzung im Hambacher Wald, Live-Musik der Augsburger Akustik-Punkrockband Wollstiefel und der Münchner Punkband Wunst sowie Tanzen bis die Beine schwer werden mit einem melodischen Mix von DJ Vero Fuchs aus dem Netzwerk. Am Tresen massenweise Rote-Hilfe-Beitritte und vegane Zaubereien aus der Ende-Gelände-Anarcho-Küche.
Die Erlöse des Abends unterstützen die Besetzung im Hambacher Forst sowie die lokale Klimagerechtigkeitsbewegung in München.
Offen ab 20 Uhr

Um 20:30 Uhr beginnt außerdem im Infoladen eine Diskussion zu Selbstorganisierung und der Rolle der radikalen Linken. Zur Vorbereitung auf die Diskussion wird die Lektüre des Nachbereitungspapiers zum Selber-Machen-Kongress in Berlin empfohlen.

Sa. 23.03. Fuchsen Tape Release

Fuchsen Tape Release Show mit
Fuchsen (Post-Rock, Munich), Wassermanns Fiebertraum (Post-Rock, Munich/Vienna), Yacht Communism („Punk“, Berlin), Monza (Space Core, München) und Peter Coretto (Post-Punk, München)
Davor, währrenddessen und danach wird es einen Kunstflohmarkt geben, wo ihr verschiedenes von Künstler/innen, wie Femietze, Raevage, Stay Angry, Altstadtwolf, Svvneater, Brnjsmin und mehr erwerben könnt. Einnahmen gehen an WADI e.V.
Einlass: 18 Uhr

Fr. 22.03. Global Beats, Techno, House

Pakobeatz (Global Beats und Techno), Beta b (Balkan Beats) im Saal und Maximilian (Techno/House) und Nestor (Deep House/Techno) in Raum 2
Offen ab 20 Uhr

Do. 21.03. Zur Kritik am Geschlechterverhältnis innerhalb der radikalen Linken

Vortrag und Diskussion dem Antifaschistischen Frauenblock Leipzig
Warum soll die wertvolle Zeit des politischen Engagements mit Debatten über das Geschlechterverhältnis in der Antifa „verschwendet“ werden? Ist die Sache nicht wichtiger als sich damit aufzuhalten? Was hat das Geschlechterverhältnis überhaupt mit antifaschistischer Politik zu tun? Leider stehen solche Fragen immer wieder und erst dann im Raum, wenn Quotierungen in der Besetzung von Podien oder bei der ersten Reihe einer Demo eingefordert werden. Wir wollen mit euch diskutieren, warum das so ist und welche Strategien dagegen gerichtet werden können. Die Geschichte und die Erfahrungen von selbstorganisierten Frauen* können dabei als Denkanstoß dienen.
Offen ab 20 Uhr
Für Essen und kühle Getränke ist gesorgt.

Fr. 15.03. This Machine… Fest

Ein Vortrag – Beginn pünktlich! 20:00 Uhr
Vier mal Gitarrenmusik – Beginn ab 21:30
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Vortrag:
Robert Andreasch – Geschichte, Konzepte und Bedingungen rechten Terrors in Bayern
Nach der Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) im November 2011 zeigten sich viele überrascht: Neonazis, die abgetaucht sind, Serienmorde, Nagelbombenanschläge und Raubüberfälle begehen? Robert Andreasch (Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München) erzählt die Geschichte rechtsterroristischer Gruppierungen vor und nach dem NSU in Bayern und erinnert an deren (oft weitgehend vergessene) Attentate.
Welche Konzepte des bewaffneten Kampfes wurden und werden in den hiesigen rechten Szenen diskutiert und umgesetzt? Welche politischen Kampagnen von rechts wurden und werden durch Anschläge begleitet und warum? Welche Konsequenzen sollten Antifaschist_innen ziehen?

Der Vortrag kostet keinen Eintritt

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Konzert:
Quentin Sauvé (Laval, FR)
… ist mit seinem Solo Projekt als Singer/Songwriter alleine mit seiner Gitarre unterwegs. Wer Quentin als Bassist von Birds in Row kennt, mag überrascht sein von den feinsinnigen, zarten Stücken und dieser leisen Zerbrechlichkeit in der Stimme. Umso mehr geht die Musik unter die Haut, wenn man es nur kurz zulässt.
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Flo Chmod (Strasbourg, FR)
… spielt traurige Folksongs, über Politik und das Enttäuscht-sein vom Leben: „I wanted to be able to play it as if we were talking, everywhere“. Wenn man seiner Musik lauscht, dann wären das wohl diese Art von Gesprächen, bei denen beide irgendwann stumm mit schweren Augen auf den Boden ihres Glases starren und trotzdem froh sind, noch nicht allein nach Hause gehen zu müssen.
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Vraket (Falun, SWE)
… ist das Soloprojekt von The Sesitives-Martin. Als Solo-Künstler begeistert er durch sein offenes Auftreten und die mitreißenden Lyrics die um Stereotype, Reglementierung und Zusammenbrüche kreisen.
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The Black Elephant Band (Nürnberg)
… kleine lakonische Antifolk-Perlen aus Nürnberg
In Kooperation mit dem Kafe Kult.

Raum 2
: Wir saufen uns ein Denkmal – Solidrinks für die Kurt-Landauer-Stiftung