Do. 04.02. Antifa-Café: Sonderwirtschaftszone JVA

Die seit dem Mai 2014 existierende Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO) hat die soziale Frage hinter Gittern aufgeworfen: kein Mindestlohn, keine Rentenversicherung, keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, kein Kündigungsschutz für inhaftierte Beschäftigte – und ein minimales Taschengeld für aktuell beschäftigungslose Gefangene. Diese vor-wilhelminischen Beschäftigungsverhältnisse, die in bundesdeutschen Haftanstalten überwiegend unter dem Diktat des Arbeitszwangs stattfinden, bilden ein speziellen Segment des Niedriglohnsektors. Diese entgarantierte Billilöhnerei hinter Gittern, Inhaftierte verdienen durchschnittlich € 1,50 pro Arbeitsstunde, ist zu skandalisieren, denn es ist aus Gewerkschaftssicht völlig unerheblich, ob prekäre Arbeitssituationen vor oder hinter den Knastmauern bestehen – sie gehören abgeschafft.
Diese „Sonderwirtschaftszone Knast“ nutzen faktisch alle Landesbehörden und diverse externe Unternehmen, um die menschliche Arbeitskraft in den JVA-Betriebe sozialabgabenfrei abzuschöpfen. Die Knastarbeit wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr betriebswirtschaftlich als verlängerte Werkbank konzeptioniert. Es wird offen damit geworben, dass über die Knastarbeit Ressourcen
und Kosten eingespart sowie Auftragsspitzen schnell und zügig abgearbeitet werden können. Firmen von außerhalb stünde zudem ein hochmotiviertes, knapp oberhalb der Gratismarke arbeitendes Arbeitskräftepotential jederzeit zur Verfügung usw. usf.
Mit der Gründung der GG/BO konnte die sprichwörtlich unter Verschluss gehaltene Arbeitswelt hinter Gittern in das Licht der interessierten Öffentlichkeit gezogen werden. Die Bedingungen der Knastarbeit sind hierzulande zu einem virulente Thema geworden – und die Zeiten, in denen Haftanstalten seitens der Gefangenen eine gewerkschaftsfreie Zone waren, sind vorbei – immerhin.
Auf der Veranstaltung werden GG/BO-Kollegen aus Berlin über die Entstehung und Entwicklung der basisnahen Gewerkschaftsinitiative, die authentisch aus dem Knast heraus erfolgte, berichten. Des Weiteren sollen die Probleme diskutiert werden, die mit dem rasanten GG/BO-Wachstum zusammenfallen, denn oft steht die GG/BO aufgrund personeller und organisatorischer Engpässe am Rande des Kollaps.
Die GG/BO wird im begonnenen neuen Jahr mehr denn je darauf angewiesen sein, dass weitere Unterstützer_innenkreise von Aktivist_innen aus (Basis-)Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen, Anwält_innenvereinigungen und nicht zuletzt politischen Zusammenhängen entstehen, damit die GG/BO ihre beiden Standbeine drinnen und draußen stärken kann…

Do. 28.01. Queerkafe Drag-Abend

Das Queerkafe im Januar steht ganz unter dem Motto „Drag“!
Wir freuen uns auf einen interessanten Vortrag zum Thema. Im Anschluss läuten wir mit einem kurzen Musikvideo den zweiten Teil des Abends ein: Ihr habt selbst die Möglichkeit vom theoretischen zum praktischen Teil überzugehen, euch aufzuqueeren und in unserer – jetzt kommts – QUEER PLAYBACK SHOW zu trashigen Liedern/Queen/euren Namen zu tanzen. Wir stellen für diesen Zweck Schminke, eine Bartbar und tolle Klamotten bereit. Eure Lieblings-Glitzer-Highheels mitzubringen schadet aber sicherlich nicht!
Des weiteren eröffnet das Perv-Kafe zum ersten mal seine Türen in Raum 2. Ihr dürft gespannt sein. Nur eines ist sicher: Es wird pervers!
Das ist aber noch lange nicht alles! Wir präsentieren stolz unsere queere Zine-Bibliothek! Allerlei Zines zum anschauen und auch erwerben.
Es gibt außerdem wieder veganes (und soja-/nussfreies) Essen, kühle Getränke und zur Feier des Tages Prosecco! Also kommt zahlreich!
Offen ab 20 Uhr
Vortrag gegen 21 Uhr
Danach Party
Wir freuen uns auf euch.
Euer Queerkafe ♥

Fr. 22.01. Concierge + Ämbonker + Monza

Concierge präsentieren ihr Debut-Album:
Concierge (HC, München)
„Concierge, einst als Hardcore Band in München gestartet, machen mit der Veröffentlichung ihres ersten, selbstproduzierten Albums am 22. Januar im Kafe Marat gleich mal ein neues Genre-Fass auf: „Hardkraut“ nennen sie ihre düstere, kryptische Lärmwand, einen Mix aus Hardcore und hypnotischen Krautrock Elementen.“
Ämbonker (Anarchopunk, München)
„Pissed off Hardcore-Punk mit Ausflügen in den Dub. Anarchy, Love and Peace for all of you!“
Monza (Spacecore, München)
„Und es rauscht und dröhnt, wie ein klappriger Frachter, der durchs All gleitet. Es ist, als könne man dem Universum beim Denken zuhören. „

Mi. 20.01. Kampf um Kobanê – Über die kurdische Autonomiebewegung, den Bürgerkrieg in Syrien und den Kampf gegen den „Islamischen Staat“

Veranstaltung und Buchpräsentation mit Ismail Küpeli
Beginn: Pünktlich um 20 Uhr!
Der Kampf um Kobanê und Rojava ist eine zentrale Auseinandersetzung im Nahen und Mittleren Osten, in der alle relevanten Akteure auf die eine oder andere Weise involviert sind. Kobanê wird weiterhin die politischen Ereignisse in der Region prägen – sowohl die Beziehungen zwischen der Türkei und der PKK als auch den Bürgerkrieg in Syrien und den Kampf gegen den IS. Darüberhinaus stellt sich die Frage nach der Rolle der verschiedenen beteiligten Staaten in diesem längst internationalen Konflikt.
Dieser bietet auch Anlass, zentrale politische Auseinandersetzungen neu aufzugreifen
– wie etwa die Fragen nach Perspektiven basisdemokratischer Prozesse in Kriegssituationen und nach der Relevanz internationaler Solidarität.
Ismail Küpeli, Herausgeber des Sammelbands „Kampf um Kobane, Kampf um die Zukunft des Nahen Ostens“, wird die Beiträge über die Situation in Rojava, die politische Lage in der Türkei, den Bürgerkrieg in Syrien und den „Islamischen Staat“ darstellen und die Überlegungen der Autor_innen zur Diskussion stellen.
http://kupeli.blogsport.eu/2015/08/09/kampf-um-kobane-buchvorstellungen-und-vortraege/

Sa. 16.01. Schubladen Schrotten!

Soli-Party für Antira-Arbeit.
Die Einnahmen gehen an refugee struggle support, stop deportation work & Antirepression
Express Brass Band (Power Brass Sound, München)
Das Münchner Kollektiv Express Brass Band zelebriert seit über einer Dekade im Geiste des Sun Ra Arkestra oder des Art Ensemble of Chicago einen unverwechselbaren Brass Band Stil, tief verwurzelt im Jazz, Soul, Afrobeat mit Einflüssen aus Musik vom Maghreb bis Afghanistan.
Absoluth (Zeckenrap, Nürnberg)
2014 gegründetes Rap-Duo aus Nürnberg. Die Texte von impur und xAVOCx gehen über ihre Lieblingsthemen, von Essen und Faulenzen, über Freiräume schaffen und sich um Nazis kümmern.
Turd Sandwich (Punk/Ska, München)
Musik von Lappen für Lappen. Da hat wohl jemand zuviel Leftover Crack gehört.
Danach:
DJ Hassan (R’n’B/Hiphop/Pop, Erding)
Und noch mehr Überraschungs-DJ_anes!
Es gibt natürlich leckeres veganes Partyfood!

15.01. Deutschland ein Grab

Ab 22:00 Uhr wechselnde DJs
Im Saal: Wave, Punk, 80er
In Raum 2: Synth, Punk, Post
Soli für die Rote Hilfe
Pfeffi-Erlös und Pfand gehen an Betroffene von Nazigewalt in Connewitz. Am Montag griff in diesem Leipziger Stadtteil ein Nazi-Mob Läden, Bars und Wohnhäuser an, setzte mehrere Autos und ein bewohntes Gebäude in Brand.

Sa. 09.01. Escape Reality III

de|con|struct reality lädt zur Party
Vor der Party gibt es einen Workshop zu Awarenessarbeit und Awareness auf Parties. (Beginn: 17:30 Uhr)
AMK (HipHop, Ruhrpott)
Formation aus den drei Dortmunder Rappern Tolztoy, Neusi und Radialer. Haben mit Arbeit mein Kryptonit gerade ihr erstes Machwerk vorgelegt. Sie behandeln darauf nicht nur die Kernthemen der radikalen Linken, sondern greifen auch Aluhüte, Sexisten, stolze Deutsche und ähnliche Auswüchse dieser abstrusen Gesellschaft an.
Danach Aufgelege mit :
Marry Maude (Electro, München)
Till (Techhouse, FFM)
a* (Techno, München)
Sangeet (Drum’n’Bass, München)
Veganes Essen, NoExpo-Solitresen in Raum 2 und mehr

Fr. 08.01. Film: „Jedes Jahr Nie Wieder – Der Wiener Akademikerball“

„Jedes Jahr Nie Wieder“ thematisiert die aktuell wohl umstrittenste Veranstaltung Österreichs, den von der FPÖ organisierten Wiener Akademikerball (ehemals WKR-Ball für „Wiener Korporationsring“, einem Verband waffenstudentischer Verbindungen). Der Film folgt einem chronologischen Ablauf von der Anti-Akademikerball-Demonstration 2014 bis zu jener im Jahr 2015. In den Fokus rückt dabei der dubiose Fall des verurteilten Demonstranten Josef S. mitsamt seiner rechtlichen und rechtsstaatlichen Komponente. Auch und speziell die ausufernde mediale Gewaltdebatte wird analysiert: Warum reagiert die österreichische Gesellschaft und ihr Boulevard derart sensibel auf linke Proteste? Wer organisiert die Anti-Akademikerball-Proteste und wie kooperieren die Bündnisse untereinander? Der Zielscheibe des jährlichen Protests auf den Grund gehend, widmen Paul Buchinger und David Pichler einer Wiener akademischen Burschenschaft ein Portrait, das sowohl das ideologische Korsett als auch den Alltag deutschnationaler Verbindungsstudenten umreisst.
Offen: 20 Uhr. Film: 21 Uhr.

Do. 07.01. Antifa-Café

Am 7. Januar kommt La Banda Vaga ins Antifa-Café und stellt die vierte Ausgabe der Zeitschrift Kosmoprolet vor:
Die Zeitschrift Kosmoprolet ist ein Versuch, mit Leuten in Diskussion zu treten, die ebenfalls das Bedürfnis verspüren, die ausgetretenen Pfade des linken Aktivismus zu verlassen und sich auf die Klassenverhältnisse zu beziehen. Der Name erinnert an die Cosmopolis, an die Idee des Weltbürgers, doch durch die Einfügung des »r« wird der schöne (kantische) Bürgertraum konterkariert und auf seine radikale Pointe gebracht: Die Weltgesellschaft besteht, aber in verkehrter Form, als allgemeine Proletarisierung. Zugleich steht der Name gegen den »linken« Nationalismus – der »wurzellose Kosmopolit« (Besrodny kosmopolit) war ein Schlagwort in der antisemitischen Kampagne, die Ende der vierziger Jahre in der UdSSR einsetzte.
Doch die durch die allgemeine Proletarisierung massenhaft freigesetzte Arbeitskraft weckt auf Seiten des Kapitals längst keine entsprechenden Begehrlichkeiten mehr, sodass ein Surplus-Proletariat entsteht. Menschen also, die aus Sicht des Kapitals überflüssig sind. Das Surplus-Proletariat hat in den letzten Jahren auf vielfältige Weise in das politische Geschehen eingegriffen, nicht zuletzt in Form stetig wachsender Migrationsbewegungen. Unter dem Schwerpunkt Surplus-Proletariat werden verschiedene Themen in den einzelnen Aufsätzen aufgegriffen, u. a. sind dies: „Fragmentarisches über Geschlechter und Kapital“, „Zur Geschichte und Kritik des Sozialstaats“, „Israel, Palästina und der Universalismus“, „Leiharbeit“ und „Ultras in den gegenwärtigen Revolten“.
Die Zeitschrift Kosmoprolet ist für 5 Euro im Kafe Marat oder auf syndikat-a.de erhältlich. Mehr Infos zur aktuellen Ausgabe sowie die Texte von Kosmoprolet Nummer 1, 2 und 3 gibt es auf kosmoprolet.org
Außerdem wie immer überragend gutes Essen, überraschend erfrischende Musik und die frischesten Antifa-News.
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr