Samstag ist Split-Taufe:
Glorious Thieves & Lester brettern gemeinsam heftig einen auf bei der Veröffentlichung einer Hit-Kollaboration, die ihresgleichen sucht. „Der Scheiß rockt massiv“ sagen die einen, „bisschen besser als Baulärm“ hetzen die anderen. Auf jeden Fall wird’s ne fetzen Party, weil die Thieves unglaublich geile Typen sind mit krass Ausstrahlung und Tiefgang und weil Lester ihre Erste-Welt Sorgen wie keine andere Studentenpunk Kombo aufs Fensterglas deiner Rayban spuckt!
Drum komm vorbei, steck die Hände in die Hosentaschen und wipp den Chuck zum Beat deiner Hipster Revolution!
Special Guest: VS.X
Fr. 28.11. Vortrag zur Autonomieregion Rojava / 50’s Abend / Waffeln
Vortrag: Die Autonomieregion Rojava und der Widerstand gegen den IS
Von Mitte September bis Anfang Oktober war eine Delegation des Verbandes der studierenden KurdInnen in Deutschland (YXK) in den kurdischen Teilen im Irak und der Türkei unterwegs. Eigentliches Ziel der Reise war es, sich ein eigenes Bild von der Revolution im westkurdischen Rojava zu machen. Seit 2011 hat die kurdische Bewegung dort eine demokratische Autonomie aufgebaut und diese bisher erfolgreich gegen die Angriffe der IS-Mörder verteidigt. Leider wurde der Delegation die Einreise auf syrisches Staatsgebiet von der nordirakischen Autonomieregierung und genauso von der Türkei aus politischen Gründen verweigert.
Stattdessen besuchte die Delegation Flüchtlingslager im Irak und der Türkei, in denen derzeit überwiegend jesidische Flüchtlinge aus dem
Sengal untergebracht sind. Es wurde mit AktivistInnen, ParlamentarierInnen und politischen VertreterInnen der kurdischen
Bewegung gesprochen. Da sich die Situation in Kobane in den vergangenen Wochen zuspitzte, reiste die Delegation an die Grenze zu Kobane um die Proteste der Bevölkerung zu unterstützen.
Was ist Rojava und was bedeutet demokratische Autonomie? Warum konnte die Delegation nicht nach Rojava? Wie ist die Situation in den syrischen und irakischen Teilen Kurdistans? Warum konnte IS die Jesiden massakrieren? Wie ist die Rolle der Türkei? Wie ist die aktuelle Situation in Kobane und Kurdistan? Welche Rolle spielt die BRD?
Diese und andere Fragen werden bei der Veranstaltung von einem Teilnehmer der Delegation beantwortet.
Beginn 20:30 Uhr
Im Anschluss an den Vortrag – also ab 22 Uhr – gibt es dann Rock’n’Roll/Rockabilly-Aufgelege mit den DJs Timmerich und El Presidente.
Außerdem lädt ab 18 Uhr das Infokafe in den Infoladen im Kafe Marat. Es gibt vegane Waffeln und wie immer die Möglichkeit in Zeitschriften und Büchern zu stöbern. Die Einnahmen werden für die laufenden Kosten des Infoladens verwendet.
Mi. 26.11. Nationale Befreiung oder Befreiung von der Nation?
Wenn man die alltägliche Gewalt und die historischen Massengräber des Nationalismus betrachtet, verwundert es, dass linke Bewegungen auch heute noch im Nationalismus das Instrument zur Befreiung sehen.
Tatsächlich stand – im bürgerlichen Sinne – hinter dem Konzept der Nation historisch aber auch eine emanzipatorische Idee: Es ging darum, Untertan_innen unabhängig von Herkunft und Stand zu gleichen und freien Subjekten zu machen, die sich im freiwilligen Zusammenschluss eine rationale politische Ordnung geben.
Bekanntermaßen ist daraus nichts geworden. Stattdessen wurde die Idee der Nation für die demokratische Transformation der Gesellschaft schon bald von kulturalistischen und rassistischen Grenzziehungen im Namen der Nation verdrängt. Nationalismus wurde zur ideologischen Grundlage für die Legitimation des Ausschlusses und der Gewalt gegenüber den „Anderen“. Als Zwangskollektiv lässt das Konstrukt der Nation dabei auch die „Eigenen“ nicht in Ruhe.
Diese Entwicklung von der revolutionären Idee zur ethnischen Ausgrenzungsideologie war kein Zufall oder Resultat einer unglücklichen Abfolge historischer Ereignisse, sondern liegt in den gesellschaftlichen Verhältnissen der Moderne begründet. Nationalismus stellt keine Kritik an den herrschenden Verhältnissen dar – sondern ist selber ein Teil von ihnen. Trotzdem hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg jede Revolution in nationalen Begriffen definiert. Und auch im globalisierten postkolonialen 21. Jahrhundert wird Befreiung weiterhin vorrangig national gedacht.
Thorsten Mense ist Soziologe und freier Autor (Jungle World, Konkret). In dem Vortrag wird es um Geschichte und Funktion des Nationalismus gehen, mit Fokus auf die (vermeintlich) linken Varianten und Nationalen Befreiungsbewegungen. Dabei wird aus einer ideologiekritischen Perspektive seine Funktionalität in der widersprüchlichen Moderne aufgezeigt und dem Verhältnis von Befreiung und Regression im Nationalismus nachgegangen. Nicht zuletzt soll es um Möglichkeiten und Grenzen einer antinationalen Kritik gehen.
Beginn: 21 Uhr
Mi. 19.11. Refugee Struggle For Freedom
Im Zusammenhang mit dem “Refugee Protest Tent” am Sendlinger Tor bzw. jetzt am Stachus berichten Geflüchtete von ihrem Kampf.
Geplant sind Gespräche und Diskussion rund um die Protestgeschichte der letzten zwei Jahre und die Vorführung eines Films über die Proteste.
Mi. 12.11. Gitarren-Workshop!
Am Mittwoch, den 12.11. veranstaltet das Mittwochskafe einen Gitarren-Workshop.
Wer also ne Gitarre rumliegen hat, und schon immer mal wissen wollte, was mensch damit machen kann. Bringt sie mit und lernt ein paar Griffe!
Bringt am besten alle Gitarren mit, die ihr habt. Dann können auch Leute ohne Gitarre ein paar Sachen ausprobieren.
Der Workshop findet im Raum 2 statt.
RPM!
DIESEN DONNERSTAG 13.11 HIP HOP AUFTRITT! TRS and FRIENDS! AB 20 Uhr Offen!
Außerdem: Cypher, Bier, billiges Essen, Gaudi und ein langes etc.
Fr. 14.11. Female HipHop Party
Am Freitag lädt die Karawane München zur Soliparty:
Bei den Refugee Protesten der letzten Monate sind hohe Repressionskosten entstanden. Verletzungen der Residenzpflicht, Anklagen wegen Widerstands undundund trudeln bei den Refugee-Aktivist_innen ein, die sich mit Nachdruck und beeindruckend hartnäckig für ihre Rechte und ein selbstbestimmtes Leben eingesetzt haben und einsetzen. Wir möchten die Betroffenen unterstützen und schmeissen dazu eine Party. Die Einnahmen gehen zu 100% an von Repression betroffene Geflüchtete.
Djane Sega Lee aus Hamburg legt für uns Female HipHop auf – politisch und tanzbar!
Außerdem kochen wir großartig und haben feine Cocktails..
Party for the good!
Fr. 07.11. Monoplex-Underground-Kino: 161 > 88 – Film über Antifa in Tschechien
Der Infoladen meldet sich aus der Sommerpause mit ansprechenderem Äußeren zurück. Endlich ist der Schrott, namentlich das Kopiermonster, raus und es gibt mehr Platz zum Diskutieren und Studieren. Außerdem haben wir die Zeit genutzt, um eine Bücherbestandsliste zu erstellen und eine Ausleihfunktion einzurichten. Zudem ist ein spannendes und vielfältiges Programm für die nächsten Monate geplant. Los geht’s am Freitag den 07.11. um 20:00 Uhr. Mit dem Film „161 > 88″ beleben wir unsere Filmreihe Monoplex-Unterground wieder; von nun an wird es wieder jeden ersten Freitag im Monat eine Filmvorführung geben. Mehr Informationen zum Film findet ihr hier. Wir beginnen pünktlich 20:00 Uhr.
Do. 6.11. Antifa-Café
Wie jeden ersten Donnerstag im Monat, findet am 6.11. das Antifa-Café im Kafe Marat statt. Wie immer gibt es neben einem Vortrag, leckeres Essen und aktuelle Antifa-News. Ab 17:30 habt ihr außerdem die Möglichkeit Transparente für die Proteste gegen die rassistische Hetze in Freimann zu malen. Der Vortrag beginnt pünktlich (!) um 21 Uhr.
Peter Bierl: Einmaleins der Kapitalismuskritik
Der Kapitalismus hat seit der Weltwirtschaftskrise von 2008 wieder ein schlechtes Image. Bloß haben einige komische Vorstellungen davon, etwa dass Kapitalismus und Marktwirtschaft grundverschiedene Dinge wären oder Finanzwirtschaft und „Realwirtschaft“ zwei Paralleluniversen, wobei gierige Banker und skrupellose Spekulanten die Unternehmer und Arbeiter der Realwirtschaft ausplündern.
In diesem Punkt treffen sich konservative Politiker mit Sozialdemokraten und Gewerkschaftern (Stichwort Heuschrecken), Attac und Occupy, manchen Marxisten und Anarchisten. Diese Haltung wird in den Medien verbreitet und entspricht einem verbreiteten Unbehagen in der Bevölkerung. Solche Vorstellungen sind nach rechts anschlussfähig. Die Nazis prägten dafür einst die Parole vom „schaffenden“ gegen das „raffende“ Kapital und identifizierten Letzteres als jüdisch.
Dagegen analysierte Karl Marx Kapitalismus als dynamische Wirtschaftsform, deren Selbstzweck Profitmaximierung und Akkumulation von Kapital ist, nicht die Befriedigung von Grundbedürfnissen. Dafür sind Fabriken und Büros, Banken und Börse, Kaufladen und Supermarkt gleichermaßen notwendig und bilden eine Einheit. Theoretisch entzog Marx damit Sozialromantikern die Grundlage. Praktisch finden solche Ideen gerade in Krisenzeiten Anklang.
Linke verlangen eine stärkere Regulierung der Banken oder Konjunkturprogramme. Der französische Ökonom Thomas Piketty will höhere Steuern für Reiche. David Graeber preist in seinem Bestseller „Schulden“ eine staatsfreie Marktwirtschaft mit zinslosem Geld. In der globalisierungskritischen und Umweltbewegung kursieren Schlagworte wie Vollgeld, Regionalgeld, Urban Gardening oder Gemeinwohlökonomie. Anhänger von Occupy in New York wollten eine neue „demokratische“ Bank gründen. Wie sich die Vorstellungen einer Reregulierung oder eine lokal oder regional beschränkte Ökonomie mit fairen Preisen und Löhnen, eine Art gebremster Kleinkapitalismus, mit der real existierenden Dynamik des Kapitals im 21. Jahrhundert vereinbaren ließe, wird in der Regel ausgeblendet.
In dem Vortrag setzt sich Peter Bierl kritisch mit einigen aktuellen Ansätzen in der Linken, bei Attac und Occupy sowie der Ökologiebewegung sowie historischen Vorläufer auseinander und skizziert die Essentials einer richtigen Kapitalismuskritik.
Bierl lebt als freier Journalist in der Nähe von München. Er schreibt u.a. für die Jungle World, Konkret, Rechter Rand und iz3w. Er ist Autor von „Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik“ (2005), „Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn – Kapitalismuskritik von rechts: Der Fall Silvio Gesell“ (2012) sowie „Grüne Braune – Umwelt-, Tier- und Heimatschutz von rechts“ (2013)
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr
Transparente malen:
Die Situation in der als Erstaufnahmeeinrichtung für Refugees fungierenden ehem. Bayernkaserne in München-Freimann ist offensichtlich miserabel. Als wären diese von der Regierung von Oberbayern – als Betreiberin dieses Lagers – verschuldeten Umstände, die durch Überfüllung, mangelnde Privatssphäre und bürokratische Hinhaltetaktiken gekennzeichnet sind, nicht schon unzumutbar genug: seit Ende Juli versuchen Nazis und andere Rassist_innen aus dieser Situation auch noch politischen Profit zu schlagen. Ab 17:30 könnt ihr Transparente für die antifaschistischen Proteste gegen die rassistische Hetze in Freimann malen. Alle nötigen Materialien sind vorhanden.