Antifa-Actionday am 13.11.10

Am Samstag, den 13. November wollen Nazis aus dem Spektrum der „FNM“ in München marschieren. Mit einem „Trommel und Fackelmarsch“ beziehen sie sich offen auf das nationalsozialistische „Heldengedenken“. Hiergegen formiert sich antifaschistischer Widerstand. Der folgende Artikel soll einen kurzen Überblick über die geplanten Gegenaktionen und den aktuellen Stand geben.

Der Antifa-Actionday

Autonome Antifaschist_innen rufen für den 13.11. zu einem Antifa-Actionday auf. Um 10:30 Uhr beginnt am Platz der Opfer des Nationalsozialismus eine Antifa-Demo gegen Naziaufmarsch, Militär und kapitalistischen Normalbetrieb. Im Vorfeld findet eine Reihe von Veranstaltungen statt. So findet im Antifa-Café am 4. November eine Veranstaltung „Die Deutschen und ihre Toten-Entlastende Erzählungen und ihre nationale Funktion“ statt. Zudem werden noch einige Infoveranstaltungen abgehalten.
Alle Infos zu den Gegenaktionen, der antifaschistischen Demo, den Terminen im Vorfeld usw. findet ihr auf actionday.tk Dort werden auch noch Karten, EA, Infonummern etc. veröffentlicht.

Zum Antifa-Actionday existieren bisher zwei Aufrufe. Ein kurzer Text des Vorbereitungskreises befasst sich mit dem Geschichtsrevisionismus der Nazis und gibt einen Überblick über die Aktionen gegen die letzten Naziaufmärsche in München:

Actionday-Bündnis-Aufruf

Für den 13.11.2010 mobilisieren bayrische Neonazigruppen zu einem sogenannten „Heldengedenkmarsch“ durch München. Nach 2008 und 2009 ist dies ihr dritter Anlauf, anlässlich des nationalsozialistischen „Heldengedenktags“ in München zu demonstrieren.
Dadurch sollen Wehrmachts- und SS-Soldat_innen* zu „Helden“ verklärt und deren Verbrechen relativiert werden. Doch das werden wir nicht zulassen.

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In einem Beitrag der antifa nt werden neben der nazistischen Heldenverklärung auch der deutsche Militarismus und das Verhältnis von Männlichkeit und Militär beleuchtet:

Aufruf der antifa nt

Am 13. November 2010 wird in München zum zweiten Mal der Antifa Actionday stattfinden. Anlass hierfür ist der mittlerweile dritte Versuch von Nazis einen so genannten „Heldengedenkmarsch“ durchzuführen. Wir wollen an diesem Tag mit einer Demonstration gemeinsam antifaschistische, linksradikale Inhalte auf die Straße tragen und jeglicher Verherrlichung des Nationalsozialismus und der Verdrehung der Geschichte unseren entschiedenen Widerstand entgegensetzen.

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Naziaufmarsch Verhindern

Außerdem ruft ein breites Bündnis unter dem Motto „Naziaufmarsch Verhindern“ dazu auf, sich den Nazis in den Weg zu stellen. Was zuletzt am 8. Mai in München Fürstenried gelungen ist, will das Bündnis auch in der Innenstadt erreichen. Dort musste der Naziaufmarsch aufgrund einer Blockade nach wenigen hundert Metern abgebrochen werden.
Um 12 Uhr veranstaltet das Bündnis eine Kundgebung am Sendlinger-Torplatz.

nazis-stoppen-muenchen.com

In einem Aufruf der Lagergemeinschaft Dachau rufen die KZ-Überlebenden Ernst Grube, Werner Grube, Lina Haag, Martin Löwenberg, Dr. h.c. Max Mannheimer und Hans Taschner gemeinsam zur Verhinderung des Naziaufmarsches auf. Nazis entgegenstellen

Neue Nazi-Route

Offiziell mobilisieren die Nazis noch auf einen Treffpunkt um 12 Uhr am Hauptbahnhof und einen Beginn um 13 Uhr am Goetheplatz. Tatsächlich angemeldet ist der Aufmarsch allerdings ab 12 Uhr am Isartorplatz. Über die Zweibrückenstraße und die Widenmayerstraße wollen sie die Isar entlang marschiern und auf Höhe Prinzregentenstraße auf den Europaplatz hinter dem Friedensengel abbiegen. Hier soll eine Zwischenkundgebung statt finden. Über die Prinzregentenstraße führt die Route anschließend zur geplanten Abschlusskundgebung an der bayerischen Staatskanzlei. Die Anmeldung läuft bis 22 Uhr.

Aktuelle Infos: actionday.tk

Antifa-Café am 4.11.

Im Rahmen der Mobilisierung zum Antifa-Actionday gegen Naziaufmarsch, Militär und kapitalistischen Normalbetrieb findet am Donnerstag den 4.11. eine Veranstaltung mit never going home statt.

antifa-café am 04.11

Die Deutschen und ihre Toten
Entlastende Erzählungen und ihre nationale Funktion
Den meisten Menschen hierzulande erscheint ihre Zugehörigkeit zur deutschen Nation als natürlicher Bestandteil ihrer Identität. Die Nation gilt als die Grundlage und Legitimation der staatlichen Gewalt und nicht als das, was sie ist: Die exklusive Zusammenfassung einer Gruppe von Menschen unter eben diese Gewalt. Eben weil es sich bei der Rede von der nationalen Identität um eine ideologische Verkehrung handelt, ist sie niemals widerspruchsfrei begründbar. Dass das mit der Natürlichkeit nicht so einfach ist, merken auch diejenigen, die daran glauben. Gerade deshalb ist die Frage, was deutsch ist, ständiger Gegenstand von Diskursen und wird immer wieder neu öffentlich ausgehandelt.
Um die Natürlichkeit von Nation zu begründen, wird besonders auf die Geschichte verwiesen, die als nationale Geschichte erzählt wird. Damit haben Deutsche aber auch immer ein besonderes Problem. Nationale Geschichte wird schließlich unter der Zielsetzung erzählt, dass am Ende das Bild einer guten Nation zu stehen hat. Die zentrale geschichtspolitische Aufgabe besteht daher darin, das eigentlich Unmögliche zu schaffen: Die Integration von Auschwitz in eine selbsterhöhende nationale Erzählung.
Eine Lösung des Problems scheint derzeit gefunden zu sein: Die Aufarbeitung der Geschichte ermöglicht, zwar die Vergangenheit nicht zu leugnen, sie aber dennoch in eine Auszeichnung zu verwandeln: Auschwitz ist zwar geschehen, aber „wir“ stellen uns diesem „dunklen Kapitel“ und gehen selbstbewusst mit der „Schande“ um. Jedoch ist damit das nationale Bedürfnis, die Geschichte so zu erzählen, dass der über die Geschichte konstante nationale Identitätskern von der Schuld freizusprechen ist, noch nicht befriedigt. Denn diesen Kern muss konstruieren, wer an der Idee von Nation festhalten will.
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Sa. 30.10. Stage Bottles & The Crowds

Am Samstag kommen die STAGE BOTTLES aus Frankfurt zu uns ins Marat.
SOMETIMES ANTISOCIAL BUT ALWAYS ANTIFASCIST
hier ein Auszug aus ihrer Selbstdarstellung:
Mit den Stage Bottles wurde immer etwas politisches verbunden und so ist es auch heute noch. Die Stage Bottles sind nicht unpolitisch und drücken so ihre Lebenshaltung politisch aus. Sobald man Lebensumstände und Erlebnisse kritisch betrachtet, wird man politisch, wenn man nicht oberflächlich werden möchte.
Skinhead, und Punkrock insbesondere, aber auch andere Subkulturen, sind aus politischen Umständen, sei es eine Wirtschaftskrise oder die persönliche Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse, aber auch die Wahrnehmung imperialistischer Kriege usw., geboren worden. Warum sollte man diesen Ursprung leugnen und sich nicht entsprechend engagieren und dazu äussern. Ein „Way of life“ kann keine Komponenten, die einem persönlich im Leben begegnen und berühren, ausschliessen.…mehr.
als support treten The Crowds aus München auf, eine der ältesten Münchner Punk Bands.
Einlaß ab 20 Uhr
bottles crwds

Wir haben eine neue Adresse!

Die Hausnummern in der Thalkirchnerstraße wurden teilweise geändert. Das Kafe Marat hat jetzt die Nummer 102 statt der 104/II.

Queerkafe 28. Oktober

Das nächste Queerkafe findet am Donnerstag, den 28. Oktober statt.

Wir freuen uns auf euch!

15.10.: Above Them + The Living Daylights

Freitagskafe präsentiert:
Above Them
Nachdem sich Above Them in Großbritannien und auch in Amerika bereits einen Namen gemacht haben, kommen sie nun das erste Mal nach Deutschland. Musikalisch irgendwo bei Hot Water Music und Against Me anzusiedeln, wobei das nur als grobe Richtlinie gelten sollte, da die 3 Jungs auf alle Fälle ihren eigenen Sound machen.
The Living Daylights
The Living Daylights sind ebenfalls aus Großbritannien und stehen Above Them in nichts nach. Zum melodischen Punkrock kommt hier noch eine Ecke Skatepunk hinzu.

Mi. 13.10.: Power

Power
Name Programm: Fluffiger Hardcorepunkarschtritt aus Kiel. Mit neuem Album.
Humilitate und Burux Lee aus Zarautz sind dank eines geschrotteten Tour-Vans in Italien hängengeblieben und mussten ihre Konzerte canceln!
Es spielt also nur eine Band…