Mi. 24.04. „irgendwo irgendwie irgendwann“ – Film zu Hausbesetzungen in der Hamburger Hafenstraße

Im Rahmen unserer filmischen Reihe zu Hausbesetzungen zeigt das Mittwochskafe mit freundlicher Untersützung des medienpädagogischen Zentrums Hamburg e.V. den Film „irgendwo irgendwie irgendwann“ über die Hafenstraße. Bereits 1981 wurden hier 8 Häuser besetzt und in den darauf folgenden Jahren trotz Räumungsversuchen erfolgreich verteidigt. Das Video zeigt die Chronologie der Ereignisse von Januar 1987 bis zum Barrikadenbau im November und die Barrikadentage bis zum Vertragsabschluss: „In der Nacht vom 11ten zum 12ten November 1987 werden in der Hafenstraße Barrikaden gebaut. Die Regierenden haben die Räumung der 8 Häuser beschlossen. Ein Vertrag scheint unerreichbar. Es folgen 6 Tage zwischen Barrikaden, mit einem eigenen Radiosender und einer Welle der Solidarität.“
Dauer 100min, Beginn ab 20:00 Uhr

Do. 25.04. 100 Jahre Abschiebehaft Infoabend

Abschiebehaft steht sinnbildlich für die Entrechtung von Migrant*innen und Geflüchteten im Namen vermeintlicher Schutzaufträge für Staat und Nation. Unregulierte Migration stellt für den Staat eine Bedrohung da, denn er fürchtet nicht nur den Verlust der Leitkultur, sondern auch den Verlust der eigenen Souveränität und Grenzen, welche von Migrant*innen überwunden und hinterfragt werden. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, wird in ganz Europa Gewalt gegen Migrant*innen und Geflüchtete legitimiert und als Notwendigkeit gesehen, um Macht (wieder) zu erlangen. Deutschland baut abseits der Öffentlichkeit Abschiebeknäste und schafft neue Gesetze, um diese zu füllen. Durch das Instrumentarium der Abschiebehaft werden in Deutschland seit 100 Jahren unliebsam gewordene Migrant*innen und Geflüchtete inhaftiert und auf ihre Abschiebung vorbereitet. An unserem ersten inhaltlichen Antira-Kafe-Abend wollen wir euch über die Entwicklung der Abschiebehaft informieren, euch einladen euch an den Aktionswochen gegen Abschiebehaft im Mai und v.a. der Demo am 11.5. vor der Abschiebehaft in Eichstätt zu beteiligen und im Anschluss wie bei jedem Antira-Kafe-Abend niemals heimzugehen.
Offen ab 20 Uhr

So. 21.04. Kid, Feral + Push

John Smith Booking presents:

Kid, Feral
(Screamo, Skövde)
Kid Feral is a band from Skövde, Sweden playing fast and choppy emo rock ’n roll riffs while mostly yelling about issues such as living in a small town, having no job and just being frustrated in general. Seeing us guarantees a whole 15+ minutes of full throttle screamo entertainment, blink and you’ll miss it!

Push (Emo, Portland / San Diego)
Push is an emo rock band from the west coast of the United States, with one full length record out through Dog Knights Productions.
Doors: 8pm

Fr. 19.04. Vortrag zu den Protesten gegen den 1000-Kreuze-Marsch.

Radikale Abtreibungsgegner*innen planen am 11. Mai 2019 erneut einen Marsch der „1000 Kreuze für das Leben“ durch die Münchner Innenstadt, um so gegen Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren. Das Pro Choice Bündnis in München ruft daher dazu auf, am 10. und 11. Mai 2019 für Selbstbestimmung und gegen fade, graue Normen auf die Straße zu gehen.
Im Rahmen des Freitagskafes werden Euch Aktivist*innen von Pro Choice München mit einem Vortrag auf die Proteste und Aktionen im Mai einstimmen, einen Überblick über die so genannte „Lebensschutz“-Bewegung in München geben und im Anschluss für Fragen rund um die Proteste zur Verfügung stehen.
Offen ab 20 Uhr.

Mi. 17.04. Hexis + AST

John Smith Booking & Mittwochskafe present:
Hexis (Hardcore/Black-Metal, Kopenhagen)
Kompromissloses verschmelzen von Black Metal und Hardcore Elementen gepaart mit der nötigen Prise an Atmosphäre.
AST (Black-Metal, Berlin/München)
AST haben sich musikalisch dem Black Metal, Ambient und Post-Hardcore verschrieben.
Offen ab 20 Uhr

Sa. 13.04. Thomas Ebermann & Thorsten Mense: Heimat

Eine Besichtigung des Grauens
Lecture Performance
Mit ihr wird für Zahnpasta und Banken geworben, der Trachtenhandel erzielt Umsatzrekorde und das provinzielle Kostüm enthemmt seine Träger/innen. Ein »Volks-Rock´n´Roller« füllt große Arenen mit jungem Publikum, die Bild-Zeitung ehrt sie mit einer kostenlosen Sonderausgabe, die Qualitätsmedien mit Features und Debatten-Serien. Zeitschriften, die das richtige Anlegen von Rosenbeeten lehren, sind der Renner auf dem Medienmarkt.
Grüne plakatieren ihr zur Ehre, Sozialdemokraten melden ältere Besitzansprüche an, und beneiden die Christdemokraten um die Idee mit dem Ministerium. Nazis verkünden, die Liebe zur ihr sei kein Verbrechen, und wer sie nicht liebe, sei aus ihr zu entfernen. Linke kontern knallhart: ihre Liebe zu Region und Gebietskörperschaft sei noch viel tiefer, echter und unverbrüchlicher.
Die staatlichen Programme zur Förderung solcher Gefühle sind satt budgetiert, und je trostloser das Kaff, desto hymnischer hat der Song zu sein, der seinen Liebreiz besingt. Der deutsche Pop folgt diesem Credo, unsubventioniert und in Privatinitiative. Hauptsache es wird gefühlt. Und das heißt immer: Allem zersetzenden Denken und kritischer Reflexion wird die Stirn geboten.
So fühlt man sich schonmal wie ein Baum, also tief verwurzelt und unumtopfbar, weil sonst Psyche und Identität Schaden erlitten. Manche schnuppern auch an Bratwürsten und behaupten, dann spürten sie Heimat. Vor allem rein und unbefleckt soll sie sein, von ihren Männern beschützt und verteidigt.
Im Namen von Idyll, Harmonie, Tradition, Brauchtum, Familie und weiterer Höllen wird gegen die Fremden und das Fremde zu Felde gezogen. Was man bereits ohne Meinungsforschung erkennen konnte, wurde mittlerweile auch empirisch belegt: Je mehr Heimatliebe, desto ausgeprägter die rassistische Gesinnung.
Unbeeindruckt davon, stets dem Konstruktiven verpflichtet, bastelt die Zivilgesellschaft an ,alternativen‘ Heimatbegriffen. Und wo noch ein Restwissen oder eine Ahnung vorhanden ist, über die Geschichte dieses rechten Kampf-begriffs, der oft nur ein anderes Wort für ,Blut und Boden‘ war, zitiert man das letzte Wort aus »Prinzip Hoffnung« des marxistischen Philosophen Ernst Bloch: »Heimat« – und verschafft sich so gutes Gewissen.
Das und vieles mehr – das Absurde und das Gefährliche – wird an diesem Abend auf Bühne und Leinwand besichtigt und vorgeführt, nachgespielt und kommentiert, analysiert und in die Tonne getreten. Stets parteiisch auf der Seite der historischen und zukünftigen Opfer der Heimat.
FRANK SPILKER (Die Sterne) trägt eine brauchtumsfremde Komposition bei – sein Song möge Heimatfeinde in Bewegung und Heimatfreunde zum Erstarren bringen.
Wer das für Nestbeschmutzung hält, versteht uns richtig.
Ein Anti-Heimatabend von und mit
Thomas Ebermann und Thorsten Mense
Künstlerische Mitarbeit:
Florian Thamer und Peter Bremme
In Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung.
Einlass: 19:30 / Beginn: 20:30

Fr. 12.04. King Apathy + A Secret Revealed + ClearXCut

King Apathy (Post-Metal, München)
Absolut mitreißender atmosphärischer Post-Metal zwischen melancholischen Melodien und druckvoller Wut. In den Texten setzen sich King Apathy mit Ökologie, Herrschaft und den Verheerungen unserer Produktionsweise auseinander.
A Secret Revealed (Post-Metal, Würzburg)
Die Würzburger vermengen Post-Metal mit Elementen aus Black-Metal und Hardcore.
https://clearxcut.bandcamp.com/ (
Starker Vegan-Straight-Edge-Hardcore mit Message und viel Power.
Offen ab 20 Uhr

Do. 11.04. Antisemitismus und Sexismus

Zur Verschränkung beider Ideologien in der bürgerlichen Gesellschaft
Wenn man sich mit verschiedenen Ressentiments oder mit sozialer Ungleichheit auseinandersetzt, geht das meist mit einer intersektionalen Betrachtung auf Diskriminierung einher, die verschiedene Betroffenheitsperspektiven zusammen zu denken versucht. Um jedoch nicht erst in den Vorkommnissen mehrere Diskriminierungsebenen zugleich zu betrachten, sondern schon in ihrer ideologischen Struktur Verknüpfungen und Gemeinsamkeiten zu analysieren, entwickelte Karin Stögner den Ansatz der Intersektionalität von Ideologien. Ausgehend von diesem Ansatz und dem Ideologiebegriff der Kritischen Theorie als das “notwendig falsche Bewusstsein” wird in diesem Vortrag auf die Verschränkung von Antisemitismus und Sexismus in der Moderne eingegangen.
Es wird betrachtet, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich auf ideologischer Ebene im Antisemitismus und Sexismus finden und aufgezeigt, dass diese fest in der bürgerlichen Gesellschaft verankert sind. Auch der Subjektstatus der bürgerlichen Gesellschaft ist geprägt von diesen Ideologien; das bürgerliche Subjekt nutzt sie, um das Leid, das es erfährt und die Widersprüche der Gesellschaft auf ganz bestimmte Gruppen zu projizieren und sie dort zu bekämpfen. Um erklären zu können, wie im Sexismus die Widersprüche des Subjekts, im Antisemitismus die Widersprüche der Moderne generell verhandelt werden, sollen die widersprüchlich gezeichneten Feindbilder des Juden und der Frau sowie deren Identifikation mit Natur dargestellt und analysiert werden.
In dem Vortrag wird herausgearbeitet, dass sowohl Sexismus als auch Antisemitismus – wenn auch unterschiedlich – in der bürgerlichen Gesellschaft verankert sind und somit beide nicht konsequent bekämpft oder gar aufgehoben werden können, wenn nicht auch die bestehenden Verhältnisse überwunden werden.
Offen ab 20:00 Uhr, Vortrag beginnt um 21:00 Uhr.
Für Essen und kühle Getränke wird gesorgt.

Fr. 05.04. 13 Jahre Antifa-Café

Das Antifa-Café wird 13 und feiert das mit einem bunten Programm.
Bini Adamczak:
Beziehungsweise Revolution
Im Oktober 2017 jährte sich die Russische Revolution zum 100.Mal. Anlass genug, die Ereignisse von 1917 durch das Prisma 1968 zu betrachten und beide Revolution in ein Verhältnis wechselseitiger Kritik zu bringen. Während 1917 auf den Staat fokussierte, zielte 1968 auf das Individuum. In Zukunft müsste es darum gehen, die ‚Beziehungsweisen‘ zwischen den Menschen in den Blick zu nehmen.
Das tippel orchestra präsentiert:
Tippeln am Rande des Abgrunds
Stehen wir am Rande eines Abgrunds?! Die Konfrontation mit einer drastischen autoritären Formierung, die stetige Verschärfung unserer eigenen Lebensbedinungen und unser Wissen über die Geschichte, lösen das mulmige Gefühl aus, dass es noch viel schlimmer kommen kann. Derweil scheint unser eigentliches Ziel, die befreite Gesellschaft, in unereichbare Ferne gerückt. In der szenischen Lesung wollen wir mit Hilfe von Literatur und Musik, den Blick auf die Handlungsfähigkeit des Individuums richten, eben gerade auch in bitteren Zeiten. Wir wollen Aufbrüche in Abgründen aufzeigen
Danach darf getanzt werden:
Saal: Team Tütenhagel spielen steady Powersoul
Raum 2: 80s mit DJ Lugosi & The Mighty Traxxolator
20 Uhr

Mi. 3.4.: Hausbesetzungen – eine filmische Reihe: Mainzer Straße

Am 29. April 1990 wurden zwölf Häuser in der Mainzer Straße besetzt. Nach der „Wende“ zog es viele Autonome aus der Kreuzberger Häuserszene in den Osten der Stadt. Am Morgen des 14. Novembers 1990 stürmten unter Einsatz von Wasserwerfern, Hubschraubern, Tränengas und Schusswaffen etwa 4.000 Polizisten die Straße. Die Räumung der Mainzer Straße gilt als einer der massivsten Polizeieinsätze Berlins in der Nachkriegszeit.
Das Mittwochskafe startet mit einem Film über die Räumung der Mainzer in eine Reihe filmischer Dokumente über die Geschichte von Hausbesetzungen.