Am Freitag gibt es im Anschluss an die Demo gegen rechte Netzwerke in Schwabing, im Marat gleich zwei interessante Vorträge und eine Diskussionsrunde.
ab 20:30 Uhr:
Die vielen Facetten des Feminismus – Zur Geschichte, Theorie und Aktualität feministischer Kämpfe
mit Imke Schminke
Wir haben es derzeit mit einer Vervielfältigung feministischer Positionen und Perspektiven zu tun: Es gibt Netzfeminismus, konservativen oder neoliberalen Feminismus, Champagnerfeminismus, Queerfeminismus etc. In dem Vortrag wird es darum gehen, Feminismus in der Geschichte der Frauenbewegung(en) zu verorten, auf feministische Forschung einerseits und Gleichstellungspolitik andererseits einzugehen und schließlich aktuelle Themen und Protestformen des Feminismus zu beleuchten und zu diskutieren.
danach:
Political and social situation in Russia
mit Anarchist*innen aus Irkutsk, Ostsibirien
Der Vortrag über die ökonomische und soziale Situation in Russland wird von zwei Anarchist*innen aus Irkutsk (Sibirien) gehalten, die Teil von anarchistischen, tierrechtlerischen und sozialen Initiativen sind. Sie sind außerdem Angeklagte in einem Prozess wegen „Verletzung religiöser Gefühle“ – welches ein Verbrechen in Russland darstellt. Da Russland sehr groß ist werden sie generell etwas über die Situation im Land erzählen aber einen Schwerpunkt auf den Sibirien legen. Du wirst etwas über das post-sowjetische Erbe, die ökonomische Krise in Russland, die Beziehung zwischen dem politischen Regime und der Opposition, der anarchistischen Bewegung und der Repression des Staates lernen.
Außerdem ab 21:30 im Infoladen:
Manifest der Jugend – Kapitel 4
Diskussion
Mit dem „Manifest der Jugend“ macht die Befreiungsbewegung Kurdistans einen Vorschlag, wie eine neue revolutionären Jugendbewegung aufgebaut werden kann. Lasst es uns diskutieren. Eine Zusammenfassung ist vorbereitet – ihr müsst also nicht unbedingt alles schon gelesen haben. Auch könnt ihr dazukommen, wenn ihr davor noch nicht da wart. Letztes mal wurde Kapitel 3 diskutiert. Diesmal ist Kapitel 4 dran.
21.06. G20-Mobivortrag: Ketten sprengen! Hafen lahmlegen! & Konzert: Respire, Love/Lust, Sur l‘eau
Anfang Juli wird in Hamburg der G20-Gipfel tagen. Mit Medienrummel, Polizeiparade und widerlichen Staatschefs. Trump, Putin, Xi Jinping, Erdoğan und co. sind – vielleicht sogar auch persönlich – Schweine, die für unendlich viel vergangenes und vermutlich auch zukünftiges Leid verantwortlich sind. Ihr Austausch durch andere Charaktermasken des Parteien- und Staatszirkus würde aber an den gesellschaftlichen Bedingungen, die sie, ihre Inhalte und Fans hervorgebracht haben, nichts ändern. Die sind in den Produktions- und Eigentumsverhältnissen und ihrem Reproduktionsregime, in Kapitalismus und Patriarchat, zu finden.
Zum G20-Gipfel soll daher dort angesetzt werden, wo es einer Welt, in der Waren frei über die Weltmeere schippern, während zugleich tausendfach Migrant*innen ertrinken, wirklich wehtun kann. Hamburg ist mit seinem Hafen eine wichtige Drehscheibe der deutschen Exportwirtschaft und des globalen Warenverkehrs. Die Logistik der Produktion als Organisierung des Warentransports ist ein notwendiges Element in der Realisierung des Mehrwerts, ihre Struktur wird deshalb mit dem Anstieg technischer Produktivkraft mit kapitalistischem Zweck immer weiter perfektioniert, und Perfektion heißt dabei: Alle Waren kommen immer schneller und präziser an ihren Zielort, Lagerung und Produktion greifen immer besser ineinander, denn Zeit ist in diesem Fall eben tatsächlich Geld. Zugleich ist die Logistik ein Kristallisationspunkt des Konflikts zwischen Kapital und Arbeit. Denn auch wenn die gigantische Warenansammlung global immer noch in klassischer Fabrikarbeit produziert wird, bietet die Logistik einen lohnenden Angriffspunkt. Das drückt sich in den vielfachen Kämpfen aus, die bereits auf diesem Terrain geführt werden: Die Streikenden bei Amazon, die Lastwagenfahrer*innen, die letztes Jahr in Frankreich die Raffinerien blockiert haben, oder die Hafen-Aktivist*innen von Occupy Oakland.
Der Mobilisierungsvortrag soll aber nicht nur eine Begründung sein warum wir in den Hafen gehen werden. Gleichzeitig soll der Vortrag auch einen Überblick über das bieten, was Anfang Juli in Hamburg sonst noch alles stattfinden wird und nicht zuletzt möchten wir vorstellen, wie der momentane Stand der Planungen unserer Aktion ist und diesen mit euch diskutieren.
21 Uhr
Und danach Konzert:
Black Cloud Collective presents:
Respire
Black Metal / Post-Rock / Screamo – Toronto
Lᴏᴠᴇ/Lᴜsᴛ
Black Metal / Screamo – Berlin
sur l’eau
Screamo / Emoviolence – München
Sa. 17.06. A-Kafe x Trambahn Soli Party
Ab 14 Uhr Workshops: Siebdruck, Linoldruck, Tombola, Lock Picking, Samenbomben
Abends Konzerte: Express Brass Band (Brass), Ämbonker (HC-Punk), Uschi (Garbage), München Ost Connected (Rap), ATP Crew (Rap)
Anschließend: DJ Jahvolo
Mi. 14.6. Alle gehen Isar
Das Wetter ist gut und draußen ist es besser. Folgerichtig geht das Mittwochskafe an die Isar und nimmt euch alle mit. Einige Getränke und eine größere Kleinigkeit zu essen sollten wir auch dort hingekarrt bekommen. And yes, we’ll got the music, too. Wir sind ab 20:00 an der Wittelsbacherbrücke.
Fr. 16.06. form + Deep‘n’Dope
form (Rap, Cottenweiler)
wird klein geschrieben. Conscious Rap.
Deep’n’Dope (Rap, Forstenried/Kreuzberg)
Hiphop aus der Sektion Pöbeln und Promille.
Danach DJ Special mit Mr. Magic Yo (Rap für Leute Ü30) + Da Prezident (Hiphop aus seinen besten Zeiten)
vielleicht gibt’s Burger
Do. 15.06. talkin ’bout a revolution N°3
Vortrag und Diskussion mit Mathias Wörsching:
Einführung in Faschismustheorien
In der Faschismustheorie geht es um die Beschreibung und Erklärung von Faschismus als politischer Ideologie, Bewegung, Herrschafts- und Praxisform in der globalen kapitalistischen Moderne. Faschismustheorie liefert keine direkte Anleitung für antifaschistische Strategie, aber ganz ohne theoretische Orientierung ist antifaschistische Strategiebildung wiederum auch nicht zu haben. Nur eins von vielen Problemen dabei ist, dass die Bezeichnung „Faschismus“ innerhalb und außerhalb der politischen Linken häufig als reiner Kampfbegriff verwendet und dadurch entwertet wurde und wird. Die Veranstaltung soll versuchen, zumindest ein bisschen Klarheit in die begriffliche Verwirrung zu bringen.
Zum Referenten:
Mathias Wörsching betreibt die Internetseite faschismustheorie.de und schreibt Artikel und Aufsätze zum Thema (u.a. im „Antifaschistischen Infoblatt“/AIB). Er wird 2017 ein Einführungsbuch zu Faschismustheorien in der Reihe „theorie.org“ veröffentlichen.
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe talkin ‚bout a revolution, die eine Einführung in die Gesellschaftskritik geben soll. Weitere Veranstaltungen folgen.
Beginn: 21 Uhr
Freitagskafe Auswährtsfahrt am 10.6.
Das Outback ruft: Am Samstag gönnen wir uns mal einen Tapetenwechsel. Da heißt es nämlich „Reclaim Hinterland…“ im Miesbacher Kulturhaus zur goldenen Parkbank. Zugtreffpunkt ist um 17:45 an der großen Anzeigetafel des Münchner Hauptbahnhofs.
Los geht’s ab 19 Uhr mit einem Vortrag:
Militarismus und rechte Traditionspflege im Oberland
In der bayerischen Provinz gehen rückwärtsgewandte NS-Verherrlichung und moderner Militarismus Hand in Hand. Der Vortrag will anhand einiger Beispiele exemplarisch die rechte Traditionspflege und den militaristischen, nationalistischen, deutschen Normalzustand im oberbayerischen Hinterland aufzeigen und zur antifaschistischen Intervention anregen.
im Anschluss bespaßen uns:
Todeskommando Atomsturm (Punk), Gram (Hardcorepunk), Rauchaus (Ex-Punk), Jelly Brains (melodic Punkrock) und GrGr (8-Bit-Punk)
bevor sich:
Grandmaster Sepp (Techhouse)
& Bennet K. (Techno)
an die Plattenteller stellen.
Außerdem: DIY-Siebdruck. Bedruckt euch eure alte Klamotten und Taschen.
Do. 01.06. Antifa-Café
Wie jeden ersten Donnerstag im Monat, findet am 1. Juni das Antifa-Café im Kafe Marat statt:
Die Kriegskunst des Kapitals. Zur Logistik.
mit TOP Berlin
Der G20-Gipfel wirft seine Schatten voraus. Neben den altbekannten VerwalterInnen des Neoliberalismus, werden auch Trump, Erdoğan, Modi und Putin kommen – selten war die Quote autoritärer Gipfelteilnehmer so imposant. Dennoch mobilisieren wir nicht an die Zäune der Mächtigen, sondern zum Hamburger Hafen, Deutschlands „Tor zur Welt“. Unter dem Slogan „Shut down the Logisitcs of Capital“, soll das Kapital da getroffen werden wo es wirklich weh tut: seiner Logistik. Doch was ist das überhaupt? Ist es nicht gut, dass wir alles was wir wollen, uns innerhalb kürzester Zeit von überall liefern lassen können? Warum sollen sich gerade hier neue, erfolgsversprechende Möglichkeiten für (Arbeits-)Kämpfe bieten? Und was hat das überhaupt mit den G20 zu tun? All diese Fragen, versuchen wir in der Veranstaltung zu beantworten.
Außerdem: Antifa-News, Musik und kühle Getränke. In der Küche zaubert das Kulinariat.
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr