Do. 9.10. Antifa-Café

Hendrik Wallat: Linke Bolschewismuskritik
Die Idee der Revolution und die einer sozialistischen Gesellschaft haben im Angesicht der Erfahrung mit dem einst sog. realexistierenden Sozialismus schwersten Schaden erlitten. Zu Recht, hat doch das von Lenin und seinen Nachfolgern angeführte staatssozialistische Experiment einen einzigen Trümmerhaufen hinterlassen. Der Kommunismus steht seitdem für politische Unfreiheit, ökonomische Ineffizienz und Staatsterror, dem Millionen von Menschen zum Opfer gefallen sind. Angesichts dessen, was man sich zu verwirklichen vornahm, die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft und die Emanzipation der Menschheit, fällt die Bilanz katastrophal aus. Daran ist nicht zu rütteln, auch wenn die Abschaffung aller Herrschaftsverhältnisse nach wie vor das überfällige Gebot der Stunde ist.
Was jedoch gerne verdrängt und vergessen wird, ist die historische Tatsache, dass es bereits sehr früh – lange vor der Herrschaft Stalins – eine radikale Kritik von Links am bolschewistischen Staatskommunismus gab.
Am Beispiel zweier zentraler Protagonisten dieser wenig bekannten Geschichte soll dies verdeutlicht werden: an der marxistischen Kritik des Linkskommunisten Otto Rühle und der nichtmarxistischen Kritik des linken Sozialrevolutionärs Isaak Steinberg.
Der Vortrag beginnt um 21 Uhr.

Mi. 1.10.: Antifa-Café: Vortrag fällt aus. Stattdessen Film

Zum Auftakt der neuen Antifa-Café-Saison haben wir leider gleich eine traurige Mitteilung zu machen. Der Vortrag von Dagmar Schediwy am 1. Oktober muss sehr kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden. Stattdessen werden wir einen Film zeigen. Außerdem gibt’s Musik und Antifa-News. In der Küche zaubert das Kulinariat ein vorzügliches Thai-Curry.
Nächste Woche geht es dann mit einem Vortrag von Hendrik Wallat zu Aspekten und Problemen linker Bolschewismuskritik weiter.

Fr. 03.10. Inner Conflict + Canadian Rifle + Koeter + Drunk Motorcycle Boy

Inner Conflict (Punk, Köln)
„Inner Conflict sind schon seit den 90er Jahren ganz vorne dabei. Mitsingtauglicher Punk/Hardcore mit Herz und Verstand, druckvollem Sound und einer außergewöhnlichen Stimme.“

Canadian Rifle (Punk, Chicago)
„Momentan einer von Chicagos besten Hardcore/Punk Exporten. Ein Bekenntnis zum DIY-Punk: Canadian Riffle spielen melodischen Punk mit markantem Gesang, der Erinnerungen an Leatherface und die frühen Jawbreaker weckt.“
Koeter (Punk, Köln)
„Köter stammen aus der Asche von Nein Nein Nein und klingen doch ganz anders. Die Songs sind langsamer, melodischer, strukturierter, es wird gesungen statt geschrien. Geblieben sind die klischeefreien Texte. Im Gepäck: die frischgepresste Split-Ep mit Love A.“

Drunk Motorcycle Boy
(Punk, Bremen)
„Schöner, leicht melancholischer Punkrock mit guten Melodien, gespielt von Leuten die genug Banderfahrung (El Mariachi, Balboa Burnout…) – und vor allem Musikgeschmack – mitbringen, damit hier gar nichts schief geht.“

Mi. 01.10. Antifa-Café

Das Antifa-Café meldet sich aus der Sommerpause zurück. Die ersten beiden Veranstaltungen finden ausnahmsweise nicht am ersten Donnerstag im Monat, sondern am Mittwoch, den 1. Oktober und am Donnerstag, den 9. Oktober statt. In der neuen Saison öffnet das Antifa-Café übrigens um 20 Uhr, die Vorträge beginnen pünktlich um 21 Uhr. Zum Auftakt betrachtet Dagmar Schediwy Nationalismus aus sozialpsychologischer Perspektive:

Ganz entspannt in Schwarz-Rot-Gold?
Die psychische Attraktivität des Nationalen

Die Kritik nationalistischer und extrem rechter Einstellungen beschränkt sich häufig auf eine Analyse ihrer ideologischen Konstrukte. In diesem Vortrag soll jedoch versucht werden, den psychischen Mechanismen, die die Bezugnahme auf die Nation für die Subjekte attraktiv machen, auf die Spur zu kommen. Damit wird an eine Grundfrage kritischer Theorie angeknüpft. Deren Sozialpsychologie war wesentlich davon motiviert, zu ergründen, weshalb das Proletariat in den 30 er Jahren nicht die Revolution organisierte, sondern den Verlockungen des Faschismus erlag. Insbesondere soll auch der Frage nachgegangen werden, welche psychischen Gratifikationen nationale Identifikationen in Zeiten ökonomischen Krisen und Umbrüche bieten. Dabei wird davon ausgegangen, daß die Bezugnahme auf die Nation unabhängig davon, ob sie eine situative oder dauerhafte ist und welche Vorstellungen über die Zusammensetzung des nationalen Kollektivs existieren, bestimmte Bedürfnisse befriedigt, die die neoliberale/spätkapitalistische Gesellschaftsformation unterdrückt.

Dagmar Schediwy, Dr. phil., arbeitet als Psychologin und Autorin in Berlin. Seit 2006 untersucht sie den neuen deutschen Fußballpatriotismus. Daraus ist zum einen eine diskursanalytische Untersuchung zur Printmedienberichterstattung während der WM 2006 entstanden, zum anderen eine qualitativ-empirische Studie, die auf Interviews mit Deutschlandfans während der letzten drei Fußballgroßevents beruht.

Mittwoch, 1. Oktober, Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 102
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr

Do 25.09. Queerkafe

Feuer und Flam­me für den Fe­mi­nis­mus
Eine klei­ne Ge­schich­te der Roten Zora
Die Rote Zora war eine Frauengruppe, die sich Mitte der 1970er Jahre als Teil der des linksmilitanten Netzwerks ‘Revolutionäre Zellen’ formierte. Ähnlich wie die Revolutionären Zellen und die Rote Armee Fraktion wurde auch die Rote Zora vom westdeutschen Staat als eine „terroristische Vereinigung” eingestuft. Im Unterschied zu den Anschlägen anderer militanter Gruppierungen in der BRD haben jene der Roten Zora niemanden verletzt oder getötet. Doch auch die Rote Zora hat Sprengstoff, Brandsätze und andere gefährliche Materialien verwendet und damit zwischen 1977 und 1995 einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht. Neben Sexshops richtete sich der Zorn der Zoras unter anderem gegen die Autos vermeintlicher Frauenhändler und Immobilienhändler, gegen die deutsche Ärztekammer, die Pharma-Industrie, Unternehmen und Forschungsinstitute im Bereich der Gen- und Reproduktionstechnik sowie gegen Filialen der Bekleidungskette „Adler”.
Obwohl die Rote Zora sich als Teil der Frauenbewegung verstand, stieß ihr militanter Aktivismus gerade dort auf heftige Kritik. Viele Feministinnen hielten die Aktionen nicht nur für das falsche Mittel, um für Emanzipation und Befreiung zu kämpfen, sondern sie fürchteten auch, dass durch sie die gesamte Frauenbewegung mit Gewalt und Terrorismus assoziiert würde. Viele der Aktionen und Diskussionen aus den 1970er und 1980er Jahren bleiben wichtig: Wann ist Gewalt als Mittel des Widerstands gerechtfertigt? Was bedeutet feministische Militanz? Was können wir für Aktivismus heute von den Fehlern und Erfolgen der Zoras lernen?
Nach einem kurzen Überblick über Geschichte und Aktionen der Roten Zora wollen wir diese und andere Fragen diskutieren.
Dazu gibt es veganes Essen und kühle Getränke.
Der Vortrag beginnt um 21 Uhr. Danach Aufgelege

Mi. 24.09. Offenes Mittwochskafe-Plenum

Support your local Mittwochskafe
Die Sommerpause ist vorbei und das Mittwochskafe sucht neue, engagierte Leute!
Das Mittwochskafe ist ein offenes Kollektiv, das jede Woche Vorträge, Konzerte und andere Veranstaltungen organisiert, vegane VoKü und Getränke anbietet und einen unkommerziellen Freiraum darstellen soll. Damit das auch so bleibt und wir Euch jede Woche Programm bieten können, brauchen wir dringend Mithilfe beim Kochen, Organisieren und allgemein den Kafebetrieb Stemmen, da wir ansonsten nicht mehr regelmäßig aufmachen können, was aber eigentlich nicht das ist, was wir wollen.
Wenn Du also Bock hast, im Mittwochskafe mitzumischen und Dich einzubringen, komm am 24. September um 20:00 Uhr ins Kafe, wo ein offenes Plenum für alle Interessierten stattfindet!
Wir freuen uns auf Dich!
An diesem Mittwoch gibt es kein Essen und keinen Tresen.

Fr. 19.09. Freitagskafe-Wiedereröffnung: The Sky We Scrape + Casually Dressed

Das Freitagskafe meldet sich zurück: ab jetzt wieder jeden Freitag Krach und Unordnung, was feines zu Essen, gekühlte Erfrischungen und eine ganze Reihe toller Konzerte. Den Anfang machen The Sky We Scrape und Casually Dressed.

The Sky We Scrape (Punk, Chicago)
„The Sky We Scra­pe aus Chi­ca­go schaf­fen es wun­der­bar den klas­si­schen Chi­ca­go Sound so gross­ar­ti­ger Bands wie Peg­boy, Al­ka­li­ne Trio oder Rise Against mit an­de­rem tol­len US Hard­core/Punk Bands wie Polar Bear Club, Dil­lin­ger Four und Strike Anyw­he­re zu paa­ren. Al­ler­dings wer­den die me­lo­di­schen Parts so mit den ver­track­ten Parts ver­mischt, dass die Songs sehr ei­gens­tändig klin­gen. Das macht das ganze ab­wechs­lungs­reich und ein­gän­gig genug, um sich im Ohr fest­zu­set­zen. TSWS zei­gen er­fin­de­ri­sches Song­wri­ting und legen gros­sen Wert auf das er­schaf­fen von Sound Land­schaf­ten, wenn sie ihre 3 minütigen Erzählun­gen gegen die Be­ton­wän­de von Chi­ca­gos Sub­urbs raus­häm­mern.“
Casually Dressed (Punk, Freiburg)
„Casually Dressed haben seit der Veröffentlichung ihrer EP „Trial & Execution” 2012 mehrmals quer durch Europa getourt und dabei mit Bands wie The Flatliners, Set Your Goals, Nothington, The Menzingers, The Smith Street Band oder Apologies, I Have None die Bühne geteilt. Nach über 60 gespielten Konzerten 2013, unter anderem im Rahmen einer UK-Tour und einer Mainland-Europatour, kehren sie im September mit einer weiteren Europatour und neuer EP „The Fine Line“ im Gepäck zurück.“

Offen ab 20 Uhr

Fr. 12.9. Cantiniero


Cantiniero (Ska, Italien)
Tanzbarer Ska, Rocksteady und Reggae aus Lecco am Comer See. Mit 14 Jahren Bandgeschichte und hunderten Liveshows sind bei Cantiniero keine Anfänger am Werk und das hört man ihnen auch an. Ihren von den Ursprüngen inspirierten Two-Tone-Ska reichern Cantiniero mit Elementen aus Rocksteady, Soul, Reggae und Combat Rock an.

Di. 9.9.: last minute concert mit New Swears

Jangly Garagepunk aus Ottawa von einer Bande Youngsters, die einen herrlich schlechten Sinn für Humor haben und selbigen in einen Schwung catchy Partyhits verpacken. Der Sound erinnert an die Mean Jeans, Something Fierce und einen Ticken Black Lips. Sozusagen der perfekte Soundtrack um in geselliger Runde abzustürzen, zu feiern und sich bei einer blöden Idee sämtliche Knochen zu brechen. Knack, knack