Mi. 07.02. Kino

Im großen Saal wird ein Dokumentarfilm gezeigt, der sich thematisch mit der sogenannten „Swing-Jugend“ während des Nationalsozialismus auseinandersetzt. Der Film erzählt von einer vergessenen Rebellion, die noch nie zuvor filmisch dargestellt worden ist: In den 30er und 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts entschieden sich Tausende von Jugendlichen für eine Lebenskultur, die im diametralen Gegensatz zu den Idealen des nationalsozialistischen Regimes stand. Anhand von aktuellen ZeitzeugInnen-Interviews und ergänzenden Zeitdokumenten wird die Geschichte der so genannten Wiener Schlurfs sowie der Swing-Jugendlichen aus Prag (Potapky), Paris (Zazous) und deutschen Städten (Swing-Girls und Swing-Heinis) erzählt.

Beginn: Pünktlich um 21 Uhr

Dauer: ca. 70 min.

2. Februar: Antifa-Café

Neonazistische Strukturen und Akteure in München und Umgebung
Eine antifaschistische Analyse für das Jahr 2011

Das Jahr 2011 war für die neonazistische Rechte in München ein Jahr mit vielen Veränderungen. Nach einem jahrelangen internen Streit strukturierte sich die gesamte Kameradschaft-Szene um, während auch die NPD-Tarnliste „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) einige personelle Wechsel vollzog und ihre Marschroute hin zu einer aktionistischen Ausrichtung änderte.
Seit der Haftentlassung des wegen eines geplanten Sprengstoffanschlags auf die Grundsteinlegung des jüdischen Zentrums in München verurteilten Martin Wiese im Jahr 2010 hat es gerade in der Szene der so genannten “Freien Kräfte’ eine Vielzahl von personellen, strukturellen sowie aktionistische Veränderungen gegeben. Wiese hat in kürzester Zeit geschafft, woran die anderen ‘Führer’ wie Norman Bordin oder Philipp Hasselbach in den letzten Jahren immer wieder scheiterten: Ihm gelang es die zerstrittene Szene aus Splittergruppen zu vereinen und ‘inhaltlich’ auf eine Linie zu bringen. So trat die Münchner Naziszene in den letzten Monaten weniger ‘bürgernah’ auf und beschränkte sich – gerade auch während der öffentlichen Empörung auf Grund der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) – auf die mal mehr mal weniger offene Verherrlichung des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen. Zudem verlagerten die Münchner Aktivist_innen ihre Kräfte auf offene Konfrontationen mit ihren politischen Gegner_innen.
Dass sich die „Freien Kameradschaften“ weniger ‘anschlussfähig’ an die Mehrheitsgesellschaft geben, lässt sich auch darüber erklären, dass sie bereits mit Karl Richter (BIA) einen Unterstützer im Münchner Stadtrat sitzen haben. Richter – der 2011 wieder auf dem Bundesparteitag der NPD zum 2. Vorsitzenden gewählt wurde – machte mit dem Versprechen bei der nächsten Kommunalwahl in Fraktionsstärke gewählt zu werden, auf sich aufmerksam. Wenngleich das fehlende Interesse an BIA-Veranstaltungen diese Aussage eher zweifelhaft erscheinen lässt, so ist die BIA dennoch – schon allein auf finanzieller und organisatorischer Ebene – ein konstanter Teil der Münchner Neonaziszene.
Der Vortrag soll die wichtigsten Ereignisse des letzten Jahres zusammenfassen, die relevantesten Strukturen und Akteure der Münchner Nazi-Szene beleuchten und eine Analyse der inhaltlichen und aktionistischen Veränderungen innerhalb des neonazistischen Sumpfes geben.
Beginn: 21 Uhr

Mi.01.02. Streetart zwischen Revolte, Repression und Kommerz

Woher rührt die subversive Kraft von Graffitis und das nicht erlahmende Verfolgungsinteresse staatlicher Repressionsorgane? Was Street Art (einst?) ausmachte, war und ist die politische Dimension in Form von Illegalität und der Aneignung von Stadt – viel mehr noch als ihr künstlerisches Erscheinungsbild.
In Hamburg wurde Walter F. alias OZ für insgesamt 8 Jahre in den Knast geschickt, nur weil er seine immer gleichen Smiley-Zeichen auf die Rückseiten von Verkehrsschildern oder auf hässlich-graue Bunkerwände sprayte. In Paris verzierte Miss.Tic mit poetischen Pochoirs Häuserwände ganz in der Tradition des Situationismus. Auch sie wurde dafür angeklagt, um sich nur wenig später als hip-angesagte Künstlerin in ihrem Ansinnen, sich einen Platz in der Kunstgeschichte zu erobern, bestätigt zu fühlen.
Jorinde Reznikoff und KP Flügel haben in der Edition Nautilus das Buch „Bomb it, Miss.Tic“ herausgegeben und sowohl die widersprüchliche Karriere der Graffiti-Künstlerin als auch den Prozess gegen OZ journalistisch verfolgt. Im Rahmen der Veranstaltung wird zu diskutieren sein, inwieweit Street Art ihren rebellischen Ursprungscharakter als ?Aufstand der Zeichen“ noch bewahren kann, oder ob sie sich dem Verwertungsinteresse des kapitalistischen Kunstbetriebs nicht mehr widersetzen kann.


Beginn: 20:30 Uhr

Wie immer mit köstlichem Essen und nach dem Vortrag Aufgelege.

Nazis gestoppt! Kafe Marat verteidigt!

Am Sendlinger Tor war Schluss! Mit einer erfolgreichen Blockade der Aufmarschroute haben aktive Antifaschist_innen am 21.01.2012 den Neonazis einen Riegel vorgeschoben.
Die ca. 80 Nazis wurden die ganze Zeit über von einer gut gelaunten Menge von über 700 Antifaschist_innen mit reichlich Schneebällen und spöttischen Parolen bedacht.
Unser Dank geht an alle, die sich gestern mit uns dem braunen Mob entgegengestellt haben! Ihr seid großartig!
Linke Freiräume verteidigen – kein Fußbreit den Nazis – Kafe Marat Forever!

Infotelefon, Twitter und EA

Das Infotelefon ist morgen ab 10:30 Uhr geschalten.
Habt Ihr Infos ruft an unter:
0176 94621861
Braucht Ihr Infos ruft entweder beim Infotelefon an oder folgt dem Ticker:
https://twitter.com/nazis_stoppen
Den EA erreicht Ihr unter
089/448 96 38
Wir sehen uns morgen auf der Straße!
Kafe Marat verteidigen!
Alerta Antifascista!

Aufruf: Nazis stoppen! Kafe Marat verteidigen!


Für Morgen, Samstag den 21.Januar 2012, planen Nazis aus dem Spektrum des Freien Netz Süd (FNS) in München einen Aufmarsch gegen das selbstverwaltete „Kafe Marat“ durchzuführen.
Als linker Freiraum und als klar antifaschistische, antirassistische und emanzipatorische Einrichtung passt das „Kafe Marat“ den Nazis nicht ihr Weltbild.
Die Nazis wollen sich um 12:00 am Hauptbahnhof treffen und gegen 13:30 versuchen, zum Kafe Marat laufen!
Wir werden diesen Versuch, linke, antifaschistische und unkommerzielle Strukturen zu bedrohen und einzuschüchtern, nicht zulassen.
Es wird zwei antifaschistische Kundgebungen am Samstag geben:
Die eine startet um 11.00 Uhr vor dem Kafe Marat (ganztägig). Die andere beginnt um 12.00 Uhr am Stachus. Kommt zahlreich und entschlossen!
Gemeinsam, entschlossen, vielfältig und laut gegen den Naziaufmarsch am 21.Januar 2012 in München!
Kafe Marat verteidigen!
Alerta Antifascista!