Sa. 18.10. Escape Reality

deconstruct reality lädt am Samstag zur Soliparty.
Der Schreiende Gärtnerin (Synthwave / 80s Breakbeats)
Heindl (Techno)
Sangeet (Deep House/D’n’B)
Sprudelpanda (Electroclash)
Einlass: 20 Uhr, Aufgelege ab 23 Uhr.

Mi. 15.10. Pop/Dance/Politics #1 – Disco

Ein Sound-Seminar mit Lumineszenz T. Mayer
Der erste Teil dieser Serie über die Geschichte prägender Dance Music Genres widmet sich dem Discosound der 70er Jahre, ohne den Club-Culture in ihrer heutigen Form undenkbar wäre. Entscheidende popkulturelle Ausdrucksformen und Technologien wurden hier entwickelt, allen voran das DJing. Im Laufe des Abends wird nicht nur die musikalische Entwicklung des Genres nachgezeichnet. Auch die zugrunde liegenden sozialen und politischen Begebenheiten bekommen ihren Platz. So steht der Aufstieg von Disco in unmittelbarem Zusammenhang zu dem erstarkenden Aufbegehren von Queers in den USA, die diese Kultur in entscheidendem Maße beeinflussten. Dieser Abend soll mittels vieler Soundbeispiele Begeisterung für die Musik und ihre Kultur jenseits einer klischeehaften Betrachtung wecken. Im Anschluss wird aufgelegt.
Teil #2 und #3 der Reihe Pop/Dance/Politics werden sich House und Techno widmen.
Beginn ist pünktlich um 21:00

Fr. 10.10. I Not Dance + Blank + Sunlun

Freitagskafe proudly presents:
I Not Dance (Atmosphärischer Post-Hardcore, Bregenz)
„Während ringsum alles in hysterischer Aufruhr ist, musikalische Stile entstehen und gehen, Trends kommen und gehen, bleiben I NOT DANCE eine unverrückbar scheinende Konstante. Unbeeindruckt, fokussiert, kompromisslos und mit enormer Dringlichkeit kreiert das Vorarlberger Trio seine wuchtig-wütende Hardcore-Variante. Die Songs sind kraftvoll und düster, dabei sehr facettenreich und im richtigen Maße verspielt. Ein Fels in der Brandung.“ (OX-Fanzine)
Blank (Düsterer Hardcore, Solingen)
„Das nennt man in der Presse mittlerweile gerne „blackended Crust“, und so sehr ich mich auch gegen erfundende Genres im allgemeinen wehre, so treffend ist diese Schublade, da kann man sich was drunter vorstellen… Neben Jungbluth für mich die zur Zeit beste, weil interessanteste Band aus Deutschland in dem Bereich. Und das heisst schon was.“ (This Charming Man Records)
Sunlun (Crust/Hardcorepunk, Neuss)
„Nach einer Show im Düsseldorfer AK47 habe ich mich mal umgehört. „Für Crust sehr gut“, urteilt ein Hardcore-Fan und einer staunt: „Ich habe getanzt!“ Ein anderer geht noch weiter: „Ich würde gern ihre Platte rausbringen.“ (OX-Fanzine)
Dazu wie immer veganes Essen und kühle Getränke zum kleinen Preis.
Offen ab 20 Uhr.

Mi. 08.10. Film: Sad But True

Am 8. Oktober zeigt das Mittwochskafe den Film Sad But True über den Moskauer Antifaschisten Ivan Khuturoskoy.
Am 16.11. 2009 wurde Ivan »Vanya« Khuturoskoy im Treppenhaus zu seiner Wohnung von einem Neo-Nazi erschossen.
Als »Bonecrusher« war er in der Moskauer Antifa-Szene bekannt und schützte in seiner Rolle als antifaschistischer Security, Punk- und Hardcore Shows vor Naziangriffen. 
Der Film ist ein Portrait einiger Freunde über Ivan selbst und ein Bericht über die Umstände seiner Ermordung.
Er erzählt jedoch nicht nur über den Verlust eines Freundes und Genossen, sondern gibt auch einen Einblick in die Situation des Moskauer Punk-Untergrundes der 2000er-Jahre und die Bedingungen, denen die antifaschistische Bewegung in Russland ausgesetzt war.
Sad But True zeigt dies durch das Prisma der traurigen Geschichte eines Einzelnen, die für das Schicksal von vielen steht, die ihren Einsatz für die Bewegung mit dem Leben bezahlen mussten. Doch Ivans Geschichte steht auch für all diejenigen, die trotz dieser Bedrohung an ihre Ideale und Ziele glaubten und eine neue Szene aufgebaut haben.
So ist Sad But True sowohl ein Film über den Kampf für den Antifaschismus unter lebensbedrohlichen Umständen, als auch über die Entstehung einer wehrhaften, politischen und positiven Punk-Subkultur in Russland.
Offen ab 20 Uhr, Film: 21 Uhr

Do. 9.10. Antifa-Café

Hendrik Wallat: Linke Bolschewismuskritik
Die Idee der Revolution und die einer sozialistischen Gesellschaft haben im Angesicht der Erfahrung mit dem einst sog. realexistierenden Sozialismus schwersten Schaden erlitten. Zu Recht, hat doch das von Lenin und seinen Nachfolgern angeführte staatssozialistische Experiment einen einzigen Trümmerhaufen hinterlassen. Der Kommunismus steht seitdem für politische Unfreiheit, ökonomische Ineffizienz und Staatsterror, dem Millionen von Menschen zum Opfer gefallen sind. Angesichts dessen, was man sich zu verwirklichen vornahm, die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft und die Emanzipation der Menschheit, fällt die Bilanz katastrophal aus. Daran ist nicht zu rütteln, auch wenn die Abschaffung aller Herrschaftsverhältnisse nach wie vor das überfällige Gebot der Stunde ist.
Was jedoch gerne verdrängt und vergessen wird, ist die historische Tatsache, dass es bereits sehr früh – lange vor der Herrschaft Stalins – eine radikale Kritik von Links am bolschewistischen Staatskommunismus gab.
Am Beispiel zweier zentraler Protagonisten dieser wenig bekannten Geschichte soll dies verdeutlicht werden: an der marxistischen Kritik des Linkskommunisten Otto Rühle und der nichtmarxistischen Kritik des linken Sozialrevolutionärs Isaak Steinberg.
Der Vortrag beginnt um 21 Uhr.

Mi. 1.10.: Antifa-Café: Vortrag fällt aus. Stattdessen Film

Zum Auftakt der neuen Antifa-Café-Saison haben wir leider gleich eine traurige Mitteilung zu machen. Der Vortrag von Dagmar Schediwy am 1. Oktober muss sehr kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden. Stattdessen werden wir einen Film zeigen. Außerdem gibt’s Musik und Antifa-News. In der Küche zaubert das Kulinariat ein vorzügliches Thai-Curry.
Nächste Woche geht es dann mit einem Vortrag von Hendrik Wallat zu Aspekten und Problemen linker Bolschewismuskritik weiter.

Fr. 03.10. Inner Conflict + Canadian Rifle + Koeter + Drunk Motorcycle Boy

Inner Conflict (Punk, Köln)
„Inner Conflict sind schon seit den 90er Jahren ganz vorne dabei. Mitsingtauglicher Punk/Hardcore mit Herz und Verstand, druckvollem Sound und einer außergewöhnlichen Stimme.“

Canadian Rifle (Punk, Chicago)
„Momentan einer von Chicagos besten Hardcore/Punk Exporten. Ein Bekenntnis zum DIY-Punk: Canadian Riffle spielen melodischen Punk mit markantem Gesang, der Erinnerungen an Leatherface und die frühen Jawbreaker weckt.“
Koeter (Punk, Köln)
„Köter stammen aus der Asche von Nein Nein Nein und klingen doch ganz anders. Die Songs sind langsamer, melodischer, strukturierter, es wird gesungen statt geschrien. Geblieben sind die klischeefreien Texte. Im Gepäck: die frischgepresste Split-Ep mit Love A.“

Drunk Motorcycle Boy
(Punk, Bremen)
„Schöner, leicht melancholischer Punkrock mit guten Melodien, gespielt von Leuten die genug Banderfahrung (El Mariachi, Balboa Burnout…) – und vor allem Musikgeschmack – mitbringen, damit hier gar nichts schief geht.“

Mi. 01.10. Antifa-Café

Das Antifa-Café meldet sich aus der Sommerpause zurück. Die ersten beiden Veranstaltungen finden ausnahmsweise nicht am ersten Donnerstag im Monat, sondern am Mittwoch, den 1. Oktober und am Donnerstag, den 9. Oktober statt. In der neuen Saison öffnet das Antifa-Café übrigens um 20 Uhr, die Vorträge beginnen pünktlich um 21 Uhr. Zum Auftakt betrachtet Dagmar Schediwy Nationalismus aus sozialpsychologischer Perspektive:

Ganz entspannt in Schwarz-Rot-Gold?
Die psychische Attraktivität des Nationalen

Die Kritik nationalistischer und extrem rechter Einstellungen beschränkt sich häufig auf eine Analyse ihrer ideologischen Konstrukte. In diesem Vortrag soll jedoch versucht werden, den psychischen Mechanismen, die die Bezugnahme auf die Nation für die Subjekte attraktiv machen, auf die Spur zu kommen. Damit wird an eine Grundfrage kritischer Theorie angeknüpft. Deren Sozialpsychologie war wesentlich davon motiviert, zu ergründen, weshalb das Proletariat in den 30 er Jahren nicht die Revolution organisierte, sondern den Verlockungen des Faschismus erlag. Insbesondere soll auch der Frage nachgegangen werden, welche psychischen Gratifikationen nationale Identifikationen in Zeiten ökonomischen Krisen und Umbrüche bieten. Dabei wird davon ausgegangen, daß die Bezugnahme auf die Nation unabhängig davon, ob sie eine situative oder dauerhafte ist und welche Vorstellungen über die Zusammensetzung des nationalen Kollektivs existieren, bestimmte Bedürfnisse befriedigt, die die neoliberale/spätkapitalistische Gesellschaftsformation unterdrückt.

Dagmar Schediwy, Dr. phil., arbeitet als Psychologin und Autorin in Berlin. Seit 2006 untersucht sie den neuen deutschen Fußballpatriotismus. Daraus ist zum einen eine diskursanalytische Untersuchung zur Printmedienberichterstattung während der WM 2006 entstanden, zum anderen eine qualitativ-empirische Studie, die auf Interviews mit Deutschlandfans während der letzten drei Fußballgroßevents beruht.

Mittwoch, 1. Oktober, Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 102
Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr

Do 25.09. Queerkafe

Feuer und Flam­me für den Fe­mi­nis­mus
Eine klei­ne Ge­schich­te der Roten Zora
Die Rote Zora war eine Frauengruppe, die sich Mitte der 1970er Jahre als Teil der des linksmilitanten Netzwerks ‘Revolutionäre Zellen’ formierte. Ähnlich wie die Revolutionären Zellen und die Rote Armee Fraktion wurde auch die Rote Zora vom westdeutschen Staat als eine „terroristische Vereinigung” eingestuft. Im Unterschied zu den Anschlägen anderer militanter Gruppierungen in der BRD haben jene der Roten Zora niemanden verletzt oder getötet. Doch auch die Rote Zora hat Sprengstoff, Brandsätze und andere gefährliche Materialien verwendet und damit zwischen 1977 und 1995 einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht. Neben Sexshops richtete sich der Zorn der Zoras unter anderem gegen die Autos vermeintlicher Frauenhändler und Immobilienhändler, gegen die deutsche Ärztekammer, die Pharma-Industrie, Unternehmen und Forschungsinstitute im Bereich der Gen- und Reproduktionstechnik sowie gegen Filialen der Bekleidungskette „Adler”.
Obwohl die Rote Zora sich als Teil der Frauenbewegung verstand, stieß ihr militanter Aktivismus gerade dort auf heftige Kritik. Viele Feministinnen hielten die Aktionen nicht nur für das falsche Mittel, um für Emanzipation und Befreiung zu kämpfen, sondern sie fürchteten auch, dass durch sie die gesamte Frauenbewegung mit Gewalt und Terrorismus assoziiert würde. Viele der Aktionen und Diskussionen aus den 1970er und 1980er Jahren bleiben wichtig: Wann ist Gewalt als Mittel des Widerstands gerechtfertigt? Was bedeutet feministische Militanz? Was können wir für Aktivismus heute von den Fehlern und Erfolgen der Zoras lernen?
Nach einem kurzen Überblick über Geschichte und Aktionen der Roten Zora wollen wir diese und andere Fragen diskutieren.
Dazu gibt es veganes Essen und kühle Getränke.
Der Vortrag beginnt um 21 Uhr. Danach Aufgelege