Seit den 70er Jahren greifen Feminist*innen in der Walpurgisnacht das Motiv der Hexen auf, einerseits um an die Hexenverfolgung im Mittelalter und der frühen Neuzeit zu erinnern, andererseits als Selbstermächtigung, um patriarchaler Gewalt den Kampf anzusagen und ordentlich Lärm zu machen! Im Rahmen einer feministischen Party wollen wir an diese Tradition anknüpfen! Kommt am Vorabend der Walpurgisnacht (29.04.) ins Kafe Marat, damit wir zusammen ausgelassen zu Trash Musik abfeiern und uns die Nacht zurückerobern können! Wir wollen die Fledermäuse zum tanzen bringen, Macker weghexen und das Patriarchat mit unseren fliegenden Besen wegfegen! Die Party startet um 21:00 Uhr mit lecker Essen, neben Platz zum Dancen soll es auch eine Chill-Area geben.
PS: Bitte kommt getestet!
Wo: Kafe Marat, Thalkirchner Str. 102
Wann: 29.04.23, 21:00 Uhr
Diese Party steht prinzipiell allen offen. Wir wollen jedoch insbesondere FLINTA* und Queers ansprechen und endo cis Männer dazu auffordern, sich kritisch mit eigenem männlichen (Dominanz-) Verhalten auseinander zu setzen. Das von uns erarbeitete Awarenesskonzept soll dafür sorgen, dass sich alle möglichst wohl fühlen und diskriminierendes oder übergriffiges Verhalten vorgebeugt wird, im Zweifelsfall aber sowohl während der Party als auch danach gemeldet werden kann. Nähere Infos zum Konzept finden sich hier >>
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Awareness Konzept:
Wir positionieren uns gegen Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Sexismus, Klassismus, Ableismus und alle anderen Formen von Diskriminierung.
Diskriminierung in Form von verbaler Beleidigung, sexueller Belästigung und physischer oder sexualisierter Gewalt wird hier nicht geduldet und hat mindestens einen Rauswurf der Täter-person(en) von der Party zur Folge, kann aber auch weitere Konsequenzen nach sich ziehen.
Wir wollen gemeinsam einen möglichst diskriminierungs-freien Raum schaffen, in dem sich jede*r willkommen und respektiert fühlt – hierfür sind wir alle verantwortlich!
Dazu gehört es auch, Menschen nach deren Pronomen zu fragen, denn sie sind keiner Person anzusehen.
Hinweis: das Kafe Marat ist nicht barrierefrei
Gerade bei dem Punkt Ableismus werden wir im Moment unserem Selbstanspruch in bestimmten Aspekten leider nicht gerecht: Zwar sind die Räume stufenlos und es gibt eine Toilette mit Aufstehhilfen, aber beides ist nur über zwei Treppen erreichbar (es gibt keine Rampe oder Aufzug). Der Hof (ohne sanitäre Anlagen) ist stufenlos nutzbar. Wenn ihr Hilfe braucht und wir euch unterstützen können sprecht uns gerne an!
Was tun, wenn ich diskriminierendes und übergriffiges Verhalten erfahre oder beobachte?
Wenn Du dich unwohl fühlst, Diskriminierung erlebst oder beobachtest, es dir mental oder körperlich nicht gut geht und Du Hilfe benötigst, wende dich bitte an uns, wir sind erkennbar durch die Lichterkette, die wir uns umgebunden haben. Wir können dann gemeinsam in den Awareness-Raum gehen und dort in Ruhe besprechen, was Du gerade brauchst und was mögliche weitere Schritte wären. Solltest Du uns nicht auf Anhieb finden, wende dich bitte an eine der Personen am Einlass, an der Tür oder an der Bar, die wissen ebenfalls Bescheid.
Wichtig: Wenn Du siehst, dass eine andere Person Hilfe braucht, frage bei der betroffenen Person nach. Überlasse es nicht „den Anderen“ aktiv zu werden.
Definitionsmacht
Deine Erzählung und deine Erfahrungen werden von uns nicht infrage gestellt. Du definierst deine Grenzen, folglich definierst auch Du, was deine Grenzen verletzt und was nicht. Wir stehen solidarisch an deiner Seite und werden die möglichen Konsequenzen mit dir abstimmen.
Konsens
Nur Ja heißt ja. Nein heißt Nein! Das ist ohne wenn und aber zu akzeptieren. Ein Zögern, ein „vielleicht“ oder ähnliches bedeuten „Nein“. Keine Reaktion bedeutet „Nein“. Wenn Du dir nicht sicher bist, ob dein Gegenüber auf eine bestimmte Handlung (eine Berührung, ein Gespräch…) Lust hat, frag nach. Sicher kannst du dir nur sein, wenn du die explizite Zustimmung der Person bekommen hast. Beachte: Wenn Du und dein Gegenüber alkoholisiert oder ähnliches seid, ist Konsens oft nicht mehr herstellbar.
Toilettenbeschilderung
Vor dem Hintergrund des aktuellen baulichen Zustandes der Toilettenräume haben wir uns dafür entschieden, dass das rechte und mittlere Klo für alle Geschlechter zugänglich sein soll. Die Pissoirs im rechten Klo stehen zudem nicht zur Nutzung zur Verfügung und werden abgeklebt. (Hinsetzen!) Das linke Klo soll eine Toilette für alle außer endo cis Männer sein. Wir wissen, dass das keine optimale – und dementsprechend eher vorübergehende Lösung ist.
Es gilt: Bitte schließt nicht vom äußeren Erscheinungsbild auf die Geschlechtsidentität der anderen Person. Nur weil du jemanden als männlich oder weiblich liest, bedeutet das nicht, dass diese Person sich auch so identifiziert. Sprich keine Person an, weil Du glaubst sie wäre auf der falschen Toilette!
Meldung sexistischer Übergriffe auch im Nachhinein möglich!
Die Möglichkeit, Fälle von Sexismus und sexualisierter Gewalt zu melden, besteht zudem auch noch nach dieser Party. Hierfür gibt es das Angebot der AG Sexismus. Die AG Sexismus ist ein Zusammenschluss aus im Kafekollektiv aktiven Einzelpersonen, die sich anlässlich sexistischer und patriarchaler Verhaltens-mustern, Übergriffen und dem unzureichenden Umgang mit diesen zusammengefunden haben. Sie wollen in erster Linie Personen unterstützen, die sexistische Übergriffe erfahren mussten. Wenn Du mit anderen Formen von Diskriminierung konfrontiert warst, melde dich auch gern und wir schauen, wie wir dich unterstützen und ggf. weitervermitteln können. Solltest du etwas mitbekommen haben, das du teilen möchtest, nimm auch gern Kontakt zu uns auf. Die AG-Sexismus erreichst Du unter: ag-sexismus[at]riseup.net.