Das monatliche Antifa-Café findet diesen Donnerstag ausnahmsweise in der Ligsalzstraße 8 statt.
Vortrag zum Kommers der deutsch-nationalen Burschenschaften in Innsbruck 2009
Vom 19. bis 21. Juni werden die Innsbrucker deutsch-nationalen Burschenschaften Brixia und Co. in Absprache mit Martin Grafs (FPÖ) und der Wiener Burschenschaft Olympia den so genannten „Festkommers“ abhalten. Der dritte Nationalratspräsident Martin Graf wird bei diesem Treffen den Ehrenvorsitz übernehmen und ihm somit einen offiziellen Anstrich verleihen. Nach den Vorfällen in Ebensee, Mauthausen und der rassistischen Demo in Wien unter Teilnahme des FPÖ-Hetzers HC Strache dominieren die Themen zu rechtsextremen Aktivitäten die österreichischen und internationalen Medien. Nicht dass Antisemitismus und Rassismus hierzulande ein neues Phänomen wären; auffällig ist jedoch die Gleichgültigkeit mit der diesen begegnet wird. Die österreichische Gesellschaft ist von rechten bis rechtsextremen Meinungsmacher_innen geprägt. An erster Stelle sind es die Burschenschaften, die sich ein Leben lang Treue schwören und das ihre „Ehre“ nennen. Sie bilden Seilschaften in Politik und Wirtschaft, decken sich gleichzeitig gegenseitig und sind vor allem immer daran interessiert, ihre eigene menschenverachtende Ideologien durchzusetzen. Diese sind nichts anderes als Antisemitismus, Sexismus und Rassismus.
Am deutlichsten wird dies bei den regelmäßig stattfindenden so genannten „Festkommersen“ der Burschenschaften. Über 1.000 schlagende Waffenstudenten aus Österreich und Deutschland werden diesen Juni erwartet. Organisiert wird das Ganze von der Innsbrucker Korporation, an erster Stelle Brixia und Suevia. Zwei Verbindungen, die in ihrer Geschichte eine große Anzahl antisemitischer und rassistischer Verbrechen sowie Mitglieder aufweisen.
Der Vortrag wird die Innsbrucker Burschenschaften genauer durchleuchten. Von ihren Anfängen um die Zeit der bürgerlichen Revolution über ihre aktive Teilnahme an den Verbrechen der Nationalsozialist_innen, ihrer separatistischen deutsch-nationalen Anschlagsserien der 1960er Jahre bis hin zu ihren Verflechtungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Warum benutzen die Burschenschaften die Geschichte der Tiroler Freiheitskämpfe von 1809 für ihre Hetze? Was verbindet das etablierte Schützenwesen in Tirol mit den rechten Studenten? Welche historischen Wurzeln hat der Tirol spezifische Antisemitismus? Und warum ist bis heute die Südtirol-Thematik so deutsch-national geprägt?
Die Referent_innen werden an diesem Abend versuchen diese und mehr Fragen zu beantworten und klar machen, warum die Verhinderung des Festkommers 2009 in Innsbruck eine antifaschistische Verpflichtung sein muss.
Natürlich gibt es auch wieder Musik, Antifa-Infos, leckeres Essen und Getränke sowie den Antifa-Stammtisch zum Kontakte knüpfen und kennen lernen.
Donnerstag, 04. Juni 2009, 20:00 Uhr, Ligsalzstraße 8
www.antifa-nt.de