Am Freitag gibt es ein Doppelpack im Kafe Marat: Von 18 bis 21 Uhr findet ein Workshop zu Traumatisierung und Widerstand statt:
Wer Widerstand gegen bestehende Herrschaftsverhältnisse leistet erlebt häufig Repression und Gewalt gegen sich selbst oder gegen andere. Dies kann viele verschiedene Gesichter haben: Gewalttätiges Verhalten der Polizei, Konfrontationen mit Nazis, juristische Kriminalisierung, Überwachung oder Einsperrung. Neben greifbaren Auswirkungen, wie einer finanziellen Belastung durch Prozesskosten, gibt es auch weniger offensichtliche Auswirkungen wie emotionalen Stress bis hin zu einem psychischen Trauma. Dies ist kein privates Problem der Betroffenen, sondern eine Methode des Repressionsapparates um uns an unserem politischen Agieren zu hindern.
Ziel unserer Auseinandersetzung ist es, dass diese Auswirkungen eben nicht negiert oder als schwach, überflüssig, anstrengend, unnötig, unpassend stigmatisiert werden. In unserer Veranstaltung möchten wir erzählen, wie es zu einem Trauma kommen kann, woran ein Trauma zu erkennen ist und Möglichkeiten im Umgang damit aufzeigen. Außerdem wollen wir mit euch überlegen, wie ein unterstützender Umgang miteinander für dauerhafte politische Arbeit entwickelt werden kann.
Im Anschluss daran folgt ein Skapunk-Konzert:
Skassapunka (Skapunk, Mailand)
2008 gründeten sechs Kids Skassapunka in Lainate, einem Vorort von Mailand. Den Skapunk der Anfangstage haben sie mittelerweile um Elemente aus Rock, Funk und Patchanka erweitert. Gerade haben sie mit “Il gioco del silenzio“ ihr neues Album am Start.
Mi. 25.3. Ancst + Children Of God
Ancst (Blackened Hardcore, Berlin)
„anti-fascist, anti-sexist, anti-religion“ DIY-Black-Metal-Hardcore-Kollektiv mit Leuten von Henry Fonda und Afterlife Kids aus Berlin.
Children Of God (Blackened Crust, Orange County)
Fieser Mix aus düsterem Crust und Powerviolence aus Orange County, Kalifornien. Mit Ex-Mitgliedern von Graf Orlock und 7 Generations.
Außerdem wie immer veganes Essen und kühle Drinks.
Offen ab 20 Uhr
Sa. 21.3. Soliparty gegen den Gipfel
Am 21. März findet im Kafe Marat eine Soliparty gegen den G7 Gipfel 2015 statt. Nach einem Mobivortrag, bei dem ihr die wichtigsten Infos zu den Protesten bekommt, spielen die Bands Elende Bande, Toostoned und A.T.T.B.! Im Anschluss gibts noch eine Aftershowparty mit offenem Ende.
A.T.B.B. (Punk, Freiburg)
Musikalisch beschreibt mensch den Mix aus Schlagzeug, Bass, Main- und Backvocals am Besten als
anarcho-singalong-trashcore-drum´n´basspunkavantgarde©
Elende Bande (Singer/Songwriter, Freiburg)
Mit Schlagzeug, Bass, Akustikgitarre und Gesang wollen die drei Freiburger_innen Aufbruchsstimmung hin zu einer herrschaftsfreien Gesellschaft verbreiten.
Toostoned (Rap, München)
Rap aus München
Um 20 Uhr gehts los!
Fr. 20.3. Austropop-Abend
There is an alternative – Austropop statt Standardtanz! Am 20. März laden wir zum vierten revolutionären Austropop-Abend, mit dem besten, was das „kleine kotelettförmige Land“ zu bieten hat.
Do. 19.3. Liga Terezin – Fußball in Theresienstadt
Am Donnerstag zeigt das Alerta!-Café den Film „Liga Terezin – Fußball in Theresienstadt“.
Wer erzählt vom Holocaust, wenn diejenigen, die ihn durchlebt und überlebt haben, irgendwann alle verstorben sind? Können Bilder und Texte gleichermaßen vermitteln, was unter der Schreckensherrschaft der Nazis Unvorstellbares passiert ist? Der Film ‚Liga Terezin‘ erzählt mit jüdischer Perspektive eine Geschichte über Theresienstadt und bedient sich dabei einer Sprache, die weltweit verstanden wird: Fussball.
Doors: 20h, Beginn: 21h
Mi. 18.3. Gurr + Rötten Shock
Gurr (Garagepunk, Berlin)
„Gurr ist eine three-piece Garagepunk-Band aus Berlin. Eine fabelhafte Mischung aus trashigem 60s Sound mit poppigem zweistimmigem Gesang, Garage, Punk und Surf.“
Rötten Shock (Punk, München)
Davor beehren uns die local Punks von Rötten Shock.
Offen ab 20 Uhr
So. 8.3. Reason To Care + Via Fondo
Reason To Care (HC, Brandenburg)
„Melodischer (Post-)Hardcore mit atmosphärischen, melancholischen und druckvollen Momenten.“
Via Fondo (Punk/Screamo, Uppsala)
„Mit Punk und Postrock Elementen verfeinerter Screamo aus Schweden.“
Offen 20 Uhr
Fr. 6.3. Council Of Rats + The Giving + Maud & Vortrag zur EZB-Eröffnung
Volles Programm am Freitag:
Um 20 Uhr gibt es einen Vortrag von „…Ums Ganze“ zu den Protesten gegen die EZB-Eröffnung am 18.3. in Frankfurt am Main.
„Die Europäische Zentralbank steht nicht nur symbolisch für den angeblich alternativlosen Sachzwangcharakter der gegenwärtigen kapitalistischen Verhältnisse europäischen Zuschnitts. Sie steht ganz praktisch sowohl für die Durchsetzung der Krisenpolitik als auch für eine kapitalfreundliche Geldpolitik und ist somit für die sozialen Verwüstungen und Katastrophen in Europa der letzten Jahre wesentlich mitverantwortlich. Die EZB steht somit stellvertretend für die menschenverachtende Politik des Standort Europas.“
Im Anschluss Konzerte:
Council Of Rats (Hardcorepunk, Mailand)
„Council of Rats kommen aus Mailand und werden immer wieder in einem Atemzug mit Holy genannt. Bei Council of Rats geht es aber etwas schwerfälliger zu, bitterböse und tausend Tonnen schwer, teilweise melodiös, teilweise angenehm stumpf. Auf jeden Fall schnell.“
The Giving (Hardcore, Davos)
„The Giving ist eine junge Band aus Davos die sich dem melodischen Hardcore verschrieben hat.“
Maud (Noise, München)
„Noisiger Feedback-Rock aus München.“
Do. 5.3. Antifa-Café
Schwarzer Rauch und rote Flamme
Der Beitrag des Anarchismus zu einer radikalen Linken im 21. Jahrhundert
Peter Bierl
Anarchismus ist schick. Jahrzehntelang randständig in der Linken, sind libertäre und antiautoritäre Positionen heute angesagt. Sie bilden ein erfreuliches Gegengewicht zu Sozialdemokraten und Leninisten. Für eine radikale Linke im 21. Jahrhundert bietet der Anarchismus viele Anknüpfungspunkte: Grundsätzliche Kritik an Staat und Nation, Misstrauen gegenüber Hierarchien und Bürokratien, gerade auch in sozialen Bewegungen und linken Organisationen, Beharren auf Selbstorganisation, Basisdemokratie und direkter Aktion. Peter Kropotkin bekämpfte den Sozialdarwinismus, während manche Marxisten vor lauter Wissenschaftsgläubigkeit rassenhygienische Ideen übernahmen, Murray Bookchin entwickelte eine radikalökologische Kritik an den stofflichen Folgen kapitalistischer Akkumulation.
Sozialistische Anarchisten lehnen Lohnarbeit als Ausbeutung und Privateigentum an Produktionsmitteln als deren Voraussetzung ab – genau wie Marx. Ihr Ziel ist eine staatsfreie Gesellschaft, in der die Menschen in Kollektiven und Kommunen leben und arbeiten. Sie sollen in Versammlungen und Räten die vergesellschaftete Produktion und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen selbst planen und koordinieren.
Dagegen preisen Individualanarchisten den Egoismus und halten die Marktwirtschaft für optimal, um die Freiheit zu maximieren. Sie wollen lediglich einige Monopole beseitigen, in der Regel die Macht der Banken und des Geldes. Angesagt sind schräge Zinstheorien, die auf den Antisemiten Pierre-Joseph Proudhon oder den Sozialdarwinisten Silvio Gesell zurückgehen. Der anarchistische Professor David Graeber, in den Medien als Mastermind einer neuen Linken gefeiert, wirbt in seinem Bestseller „Schulden“ für eine staatsfreie Marktwirtschaft mit zinslosem Geld. Dieser rechte Rand der Anarchie ist von Neoliberalismus und Manchesterkapitalismus kaum zu unterscheiden und darum eine Gefahr für emanzipatorische Bewegungen. In dem Vortrag werden die zentralen Inhalte, aktuelle Vertreter sowie die Geschichte des Individualanarchismus kritisch dargestellt.
Peter Bierl ist freier Journalist und publiziert u.a. in Jungle World, Konkret und Rechter Rand. Er ist Autor der Bücher “Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister”, “Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn: Der Fall Silvio Gesell” und “Grüne Braune”.
Außerdem Antifa-News, Musik und kühle Getränke. In der Küche zaubert das Kulinariat. Beginn: 20 Uhr, Vortrag: 21 Uhr.