Mi 19.12.: end of history – end of saxophone

Mit dem Ende des real existierenden Sozialismus vollzog sich nicht nur der größte geopolitische Wandel seit dem Ende des Zweiten Welkrieges, nein dieses weltpolitische Ereignis steht ebenso im Zusammenhang mit popkulturellen Entwicklungen, die sich auf ihren Ausgangspunk in den frühen 1990er Jahren zurückdatieren lassen. Der von den Scorpions, der popkulturellen Inkorporation des neopreußischen Arbeitsethos` leistungswilliger Subjekte, gepfiffene Soundtrack des „Wind of Change“ (1989) zum Niedergang der Systemkonkurrenz , steht – die These vom Ende derGeschichte antizipierend – paradigmatisch für die Hinausdrängung des Saxophons als populärmusikalisch Sag- und Hörbarem.
Die Ära des bedingungslosen (Auf-)Begehrens in „Urgent“ (Foreigner: 1981), der melancholischen Einladung zur (sexuellen) Regelübertretung eines „Careless Whisper“ (Wham!: 1984), oder der kosmopolitisch-offenen Verheißung von „Englishman in New York (Sting: 1988) scheint vorbei und begraben. Im Lichte dieses Wandels bedeutet die ehemals exaltierte Rolle des Pop-Saxophons nunmehr ein vollständiges Überkommensein, ein Zustand des in ewige Verdammnis zurückgedrängten Artefactums. Diese Marginalisierung entspricht keineswegs einzig popkulturellen
Modeerscheinungen, -verwerfungen, oder -trends, vielmehr muss sie im Zusammenhang der spezifischen, sich gegen das Saxophon richtenden Ressentiments (Stichwort: saxoNOphon) und seiner gesellschaftlichen Bedingungen analysiert werden. Die vielfach als Diskurstrategien ins
Felde gezogenen Anfeindungen des Sax‘ als Artifiziellem und Nicht-Authentischem par excellence, als Überzeichnet-Schwülstigem, überflüssigem Zierrat, bis hin zum Vorwurf seiner sexuellen Uneindeutigkeit, richten ihre Energien letztlich auf das ihm immanente – bürgerliche – Glücksversprechen. Dieses durch sein Spiel im Popsong geäußerte Versprechen von expressiver Individualität in Verschiedenheit, die in seiner Orchestrierung tief verankerte Solidarität, und nicht zuletzt sein Glamour steht im tiefen Gegensatz zu neoliberalen Leistungsimperativen und
Subjektivierungspraktiken.
20 Jahre nach Francis Fukuyamas (1992) Proklamation eines Ende der Geschichte und dem vermeintlich endgültigen Triumph der liberal-kapitalistischen Weltordnung stellt sich aus emanzipatorischer Perspektive dringlicher denn je die Frage nach den utopischen Potentialen des
Saxophons. Die kritische Wiederaneignung dieses Möglichkeitsraumes/punktes kann nur gelingen, wenn gleichsam die Frage nach seiner Radikalisierung gestellt wird.
Keine Emanzipation ohne Saxophon!
Vortrag, Diskussion und anschließendes Auflegen von Saxophon Tracks präsentiert von der Gruppe pop.diskurs.kritiq in Zusammenarbeit mit dem Mittwochskafe.
Getränkespecial: Sax on the Beach!
Offen ab 20 Uhr, Beginn ca. 20:30

Fr 21.12. The Final Countdown- Karaoke bis zur Apokalypse

Am Freitag, den 21.12.2012 findet im Kafe Marat (Thalkirchnerstraße 102) die Karaoke-Soliparty zugunsten der repressionsbetroffenen Personen, der Gegenaktionen zu dem von christlichen Abtreibungsgegner_innen durchgefürhten sogenannten 1000 Kreuze Marsches, statt.

Sa. 15.12. großer emanzipatorischer Maskenball

Wie das motto schon vermuten lässt, möchten wir am Samstag, den 15.12.2012 einen großen emanzipatorischen Maskenball feiern.
Neben zahlreichen Djanes die euch gediegen das Tanzbein schwingen lassen, gibt es ein Getränkespecial.
Zudem gibt es einen Basteltisch, an welchem ihr eure Masken und euch verzieren könnt.
Wie immer gibt es natürlich auch eine VoKü und günstige Getränkepreise.
Alle Einnahmen werden direkt in Antifa und Antirepressionsarbeit fließen.
Wir freuen uns auf euch und eure tollen Masken!
Einlaß ab 20:00 Uhr

Mi. 12.12. Antifa und Männlichkeit


„Antifa heißt Angriff!“ Diesen weit verbreiteten Antifa-Spruch auf konkrete Attacken gegen politische Gegner_innen und damit die Aktivitäten von Antifas darauf zu reduzieren, verfehlt die Realität; es trifft auf den Alltag von Antifa-Politik nicht zu. Recherchieren, Informationen verbreiten, Diskussionen anzetteln, Veranstaltungen organisieren, und – nicht zu vergessen – interne Debatten, machen den Großteil der politischen Betätigung aus. Die gesellschaftlichen Herrschafts-Verhältnisse sollen angegriffen und ausgehebelt werden. Allerdings wird innerhalb dieser abgelehnten Gesellschaft gehandelt und nicht völlig von ihr losgelöst. Offensives, politisches Kämpfen gilt allgemein als „männlich“ und herrschaftssichernd. Wird dann im antifaschistischen Kampf eine Herrschaft reproduziert, die eigentlich abgelehnt wird?
Natürlich wie immer mit köstlichem Essen und entspannter Musik.

Beginn: 20:30 Uhr

Sa. 8.12.: Neonazis planen sechs Kundgebungen!

AIDA: Kurzfristig haben Münchner Neonazis der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ für den Samstag sechs Kundgebungen in verschiedenen Münchner Stadtteilen angemeldet. Wieder unter dem Motto „München bewegt, bewegt München“, das mit der NS-Bezeichnung Münchens als der „Hauptstadt der Bewegung“ kokettiert:
10.00 bis 10.30 Uhr, Ecke Blumenstr./Pestalozzistr. („Solidarität mit Palästina. Israel stoppen“)
11.00 bis 11.30 Uhr, Nordbad/Karstadt/Schleißheimer Str. („Kriminelle Ausländer raus“)
12.30 bis 13.00 Uhr, am Giesinger Bahnhof („Gegen Überfremdung und Ausländerkriminalität“)
14.00 bis 14.30 Uhr, Ottostr./Max-Joseph-Str.(„Solidarität mit Palästina. Israel stoppen“)
15.00 bis 15.30 Uhr, U-Bahnhof Milbertshofen/Knorrstr. 29 („Bildung statt Asyl“)
16.00 bis 16.30 Uhr, U-Bahnhof Schwanthaler Höhe/Ganghoferstr. („Mieten runter)
Infoticker: twitter.com/afa_muenchen
Infotelefon und Ermittlungsausschuss: 0151 63151305

Mi. 5.12. Was tun wenn’s brennt

“Was tun, wenn es brennt? Ruhe bewahren!”
So lautet die Grundregel jedes Katastrophenplans und auch unsere, damit Deine Verhaftung/Dein nicht zu einer Katastrophe wird.
Nach den erfolgreichen Blockaden der Naziaufmärsche in Fürstenried-West 2010 oder in der Lindwurmstraße 2012, nach den Aktionen gegen die Märsche der reaktionären “Lebensschützer” oder rassistische Kundgebungen und im Anschluss an antifaschistische Demonstrationen: In den letzten Jahren und Monaten wurden eine Vielzahl von Leuten mit staatlicher Repression überzogen. Mit Festnahmen, Hausdurchsuchungen Strafbefehlen und Prozessen müssen heute alle rechnen, die aktiv politisch tätig sind, gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen, sich antifaschistisch engagieren oder die Hoffnung auf ein ganz anderes Ganzes noch nicht begraben haben.
Eine gute Voraussetzung, um die erste Grundregel im „Ernstfall“ wirklich beherzigen zu können, ist Vertrauen. Nicht in die göttliche Allmacht, des Schicksals Weg oder die Unzertrennlichkeit von Yin und Yang, sondern Vertrauen in Genoss_innen, die sich um einen kümmern.
Der Vortrag soll einige Tipps im Umgang mit staatlicher Repression bieten und einen groben Überblick geben was du tun kannst, wenn es brennt.
Offen ab 20 Uhr, Beginn ca 20:30

Sa. 1.12., 20 Uhr, ASHPIPE & One Step Ahead

ASHPIPE, aus Alessandria, Italien
sind in Italien die Aufsteiger der letzten Jahre in der Punkrock-Szene. Sie spielen vielseitigen Punkrock mit Einflüssen aus Folk, Ska und Reggae und haben dennoch einen wiedererkennbaren, außergewöhnlichen und eigenen Stil gefunden. „Dropkick Murphys“ meets „Los Fastidios“, meets ….?
Ashpipe
One Step Ahead
antifascist hardcore-punk aus limbach/oberfrohna, sachsen
One Step Ahead