Feuer und Flamme für den Feminismus
Eine kleine Geschichte der Roten Zora
Die Rote Zora war eine Frauengruppe, die sich Mitte der 1970er Jahre als Teil der des linksmilitanten Netzwerks ‘Revolutionäre Zellen’ formierte. Ähnlich wie die Revolutionären Zellen und die Rote Armee Fraktion wurde auch die Rote Zora vom westdeutschen Staat als eine „terroristische Vereinigung” eingestuft. Im Unterschied zu den Anschlägen anderer militanter Gruppierungen in der BRD haben jene der Roten Zora niemanden verletzt oder getötet. Doch auch die Rote Zora hat Sprengstoff, Brandsätze und andere gefährliche Materialien verwendet und damit zwischen 1977 und 1995 einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht. Neben Sexshops richtete sich der Zorn der Zoras unter anderem gegen die Autos vermeintlicher Frauenhändler und Immobilienhändler, gegen die deutsche Ärztekammer, die Pharma-Industrie, Unternehmen und Forschungsinstitute im Bereich der Gen- und Reproduktionstechnik sowie gegen Filialen der Bekleidungskette „Adler”.
Obwohl die Rote Zora sich als Teil der Frauenbewegung verstand, stieß ihr militanter Aktivismus gerade dort auf heftige Kritik. Viele Feministinnen hielten die Aktionen nicht nur für das falsche Mittel, um für Emanzipation und Befreiung zu kämpfen, sondern sie fürchteten auch, dass durch sie die gesamte Frauenbewegung mit Gewalt und Terrorismus assoziiert würde. Viele der Aktionen und Diskussionen aus den 1970er und 1980er Jahren bleiben wichtig: Wann ist Gewalt als Mittel des Widerstands gerechtfertigt? Was bedeutet feministische Militanz? Was können wir für Aktivismus heute von den Fehlern und Erfolgen der Zoras lernen?
Nach einem kurzen Überblick über Geschichte und Aktionen der Roten Zora wollen wir diese und andere Fragen diskutieren.
Dazu gibt es veganes Essen und kühle Getränke.
Der Vortrag beginnt um 21 Uhr. Danach Aufgelege