Sexarbeit oder Prostitution – die einen sehen darin eine selbstgewählte Arbeit wie jede andere, der typischerweise Frauen, aber auch queere Menschen im Einklang ihre sexuellen Selbstbestimmung nachgehen. Von der anderen Seite des Diskurses wird Prostitution als erniedrigendes Zwangsverhältnis beschrieben, dass nicht ohne patriarchale Verhältnisse auskommt, sowie Frauen und Queers objektifiziert und sexualisierte Gewalt normalisiert.
Diese beiden – recht zugespitzten – Positionen bilden die Eckpfeiler einer Debatte, welche seit langer Zeit unter Feminist*innen verhandelt wird. Doch auch innerhalb der Branche selbst existieren unterschiedlichste Haltungen zu dem Thema. Diese spiegeln auch die teils extrem vielfältigen Bedingungen wider, unter denen Menschen sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung anbieten. Neben der Entwicklung, Sexarbeit als selbstbestimmten Job zu enttabuisieren und neuen Formen durch Online-Plattformen wie Onlyfans spielt Ausbeutung bis hin zu Zwangsprostitution und Menschenhandel immer noch eine nicht unerhebliche Rolle.
Wir wollen uns beim Kafekränzchen die theoretischen Hintergründe sowie Verknüpfungen zu weiteren feministischen Debatten als auch praktische Schlussfolgerungen und mögliche Umgangsweisen anschauen. Außerdem werden wir den Kontext von Sexarbeit – eine kapitalistische und patriarchale Gesellschaft – sowie das Verhältnis zu weiteren Unterdrückungsmechanismen, wie Rassismus und Queerfeindlichkeit zu beleuchten. Auch ist uns wichtig, queere Perspektiven nicht außen vor zu lassen.
Willst du dich vorab noch etwas einlesen? Wir haben hier verschiedene Positionen dargestellt, der Text wird auch in Papierform beim Kafekränzchen bereit liegen.
Kommt am 17.6. um 18 Uhr (Diskussionsstart 18.30 Uhr) ins Kafe Marat! Es gilt 2G+, testet euch also möglichst unmittelbar davor (auch Geboosterte, notfalls gibts Schnelltests vor Ort)! Danach gibts noch die traditionsreiche und spaßige Antifa-Soliversteigerung.
Was ist das Kafekränzchen?
Das Kafekränzchen soll Menschen einen Raum bieten, sich gemeinsam über linke Politik und emanzipatorische Theorie und Praxis auszutauschen. Das Ganze findet ein- bis zweimal im Monat freitags um 18 Uhr im Infoladen des Kafe Marat mit wechselnden thematischen Schwerpunkten statt. Dabei ist es uns besonders wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, die für alle Beteiligten angenehm und niedrigschwellig ist. Deswegen möchten wir auch die Form der Treffen abwechslungsreich gestalten, weil wir wissen, dass nicht alle Menschen bspw. Lust auf lange Frontalvorträge haben, sondern sich vielleicht auch einfach mal über alltägliche Erfahrungen austauschen oder gemeinsame einen Film schauen und diskutieren wollen.
Weitere Infos zu uns findest du auf Instagram (@kafekraenzchen), kommende Veranstaltungen auch auf kafemarat.net und natürlich Kalinka. Bei Fragen oder sonstigen Anliegen wende dich auch gern an kafekraenzchen@riseup.net