Mi. 26.10. Gisela + Bicycle Terror

Am 26.10. kommen uns Gisela und Bicycle Terror im Rahmen ihrer „Zwischen die Speichen der Welt“-Tour besuchen.

Gisela (HC-Punk, Innsbruck)

GISELA fühlt sich noch gleichermaßen jung wie dynamisch und probiert´s mal mit Musik. Hardcore-Punk ohne viel Schnörkel und Tralala. Was am Ende serviert wird, ist der Versuch, dem üblichen Krach zynisch bis witzige Lyrik als Masche drauf zu setzen. GISELAs Selbstverständnis hingegen, das sowohl Konsequenz als auch Gegenpol von Bürgerlichkeit, Kapitalismus und Rechtsruck darstellt, bildet wohl das Tüpfelchen auf dem I der Uneinsichtigkeit und Selbstüberschätzung ab.
GISELA hat inzwischen 1 Demo(n), 1 „Horst“ (EP) und 1 „Pogo Haram“ (LP) zur Welt gebracht. Nähere Betrachtung ist im digitalen Familienalbum auf Bandcamp, mittels Bestellung einer Plastik-Scheibe mit Vinyl-Geschmack oder bei einer der – seit 2017 servierten – Live-Shows möglich. GISELA freut sich auf Kontaktaufnahme, Reisezielvorschläge, Rosen.

Bicycle Terror (HC/Powerviolence, Klagenfurt)

Seit 2014 schlägt, reißt und schreit die der südösterreichischen Düsternis entsprungene Band Bicycle Terror sperrig-spielerisch gegen inneräußere Zwänge an. Die nächste Runde dieses Kampfes wird am 26.10. in München eingeläutet, wo es neben dem aktuellen Album „Pedal Jazz, Flourishing“ auch einige unveröffentlichte Songs zu hören geben wird, mit denen wiederum neue, vom Punk der 1980er inspirierte energies freigewürgt werden. Ein Konzert der Fahrradterroristen gleicht einer Sprintfahrt zwischen Black Flag und Detestation, nach der man sich weichgeklopft und neu beseelt vom Rad ins Nirvana fallen lassen möchte.

Offen ist ab 20 Uhr, das Konzert startet gegen 21 Uhr. Bitte kommt getestet.

Fr. 21.10. Wunsiedel. Täter–Opfer-Umkehr, Märtyrerkult & Rechtsterrorismus

Vortrag

Seit den späten 1980er finden – mit Unterbrechungen – in Wunsiedel Aufmärsche militanter Neonazis statt, die in ihrem sogenannten „Heldengedenken“ Täter und Kriegsverbrecher des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges verherrlichen. Auch wenn der Höhepunkt der „Rudolf-Heß-Gedenkmärsche“ längst überschritten ist, handelt es sich noch immer um den größten regelmäßig stattfindenden Neonaziaufmarsch in Bayern und einen der größten bundesweit. Seine Bedeutung – vor allem als Come-together des rechtsterroristischen Milieus – ist daher nicht zu unterschätzend.

Seit 2019 organisiert das „nicht lange fackeln“-Bündnis antifaschistische Gegenproteste in Wunsiedel und ruft auch für dieses Jahr zu antifaschistischen Interventionen im Fichtelgebirge auf. Der Vortrag behandelt die Geschichte der Aufmärsche, wichtige Akteur:innen und die Relevanz der Fackelmärsche in der oberfränkischen Provinz und warum es so wichtig ist, auch dieses Jahr am 12.11.2022 dagegen vorzugehen.

Bitte nehmt eine Maske mit.

 

Do. 13.10. Das Klima des Kapitals

Gesellschaftliche Naturverhältnisse und Ökonomiekritik
Buchvorstellung und Diskussionsveranstaltung mit Moritz Zeiler

Der Zwang zur Profitmaximierung untergräbt nach Marx permanent die Quellen allen gesellschaftlichen Reichtums: Natur und Arbeit. Exzessiver Raubbau durch kommerzielle Landwirtschaft, massive Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser durch die Industrie und rapide ansteigende Erderwärmung infolge enormen Energieverbrauchs haben fatale Folgen für das globale Klima. Ein Green New Deal wird bestenfalls zur Modernisierung des Kapitalismus führen, jedoch keinen Ausweg aus der Klimakrise. Produktion, Verteilung und Konsum nach menschlichen Bedürfnissen wie auch ein respektvoller Umgang mit der Natur erfordern daher einen Bruch mit der kapitalistischen Logik. Marx konnte zwar die aktuelle Klimakrise nicht vorhersehen, aber sein Werk liefert wichtige Anregungen für aktuelle Diskussionen um einen wünschenswerten Stoffwechsel von Mensch und Natur.

Moritz Zeiler hat Geschichte und Politikwissenschaften studiert und ist Mitglied der Gruppe associazione delle talpe. Veröffentlichungen: Das Klima des Kapitals. Gesellschaftliche Naturverhältnisse und Ökonomiekritik, Berlin 2022 (Herausgabe mit Valeria Bruschi), Materialistische Staatskritik. Eine Einführung, Stuttgart 2017 sowie zusammen mit associazione delle talpe Herausgabe der Textsammlungen Staatsfragen. Einführungen in die materialistische Staatskritik, Berlin 2009 sowie Maulwurfsarbeit I-V, Berlin/Bremen 2010-2020.

Offen ab 20 Uhr, der Vortrag startet pünktlich um 21 Uhr.

Bitte kommt getestet

Fr. 07.10.: Missstand + A Guy Named Lou

Missstand (161-Punk, Klagenfurt)

Wo Haiders Geist entlang der alten Loiblpass-Straße spukt und der Pago-Fruchtsaft in diese kleinen grünen Fläschchen gefüllt wird, da kommen Missstand her. Wahrscheinlich sind sie deshalb auch so ungehalten. Lust auf schnellen, angepissten Punk mit Texten gegen die Nation und ihre Anhängerschaft? Gut.

A Guy Named Lou (Punk, Graz)

Melodischer Sing-Along Punk-Rock aus Graz.

Bitte kommt getestet und nehmt ne Maske mit.

Offen ab 20 Uhr

Do. 06.10. Antifa-Café

Kapitalismuskritik und ihr Problem

(Frank Engster)

In einem historischen Abriss werden zunächst die wichtigsten Strömungen der Kapitalismuskritik vorgestellt, vom klassischen Marxismus über den sog. Westlichen Marxismus und die Kritische Theorie bis zum gegenwärtigen „Post- Marxismus“.

Kapitalismuskritik war aber auch stets mit ihrem ungelösten Problem konfrontiert. Denn wir können zwar so etwas wie eine Kritik der kapitalistischen Gesellschaft formulieren, und eine solche Kritik hat durchaus auch gewaltige Erfolge erzielt – Sozialstaat, feministische Kämpfe oder die anti-kolonialen Befreiungsbewegungen. All diese Kritik hat den Kapitalismus aber nicht überwunden. Im Gegenteil, sie hat ihn eher weiterentwickelt und gestärkt.

Offenbar können wir nämlich aus der Kritik noch keine andere, nicht-kapitalistische Produktionsweise ableiten, eine Vergesellschaftung, die nicht mehr durch Arbeit und Geld, Ware und Kapitalverwertung bestimmt wäre.
Die bisherige Geschichte der Kapitalismuskritik ist daher auch Ausdruck der Verlegenheit, dass wir eben nicht genau wissen, wie eine ganz andere Gesellschaft aussehen könnte. Mehr noch, es scheint fast, als sei die Kritik am Kapitalismus für ebendiesen Kapitalismus funktional gewesen, als sei es gleichsam ihre Aufgaben, den Kapitalismus regelmäßig vor ihm selbst zu retten.

Auch um diese Verlegenheit soll es im Vortrag gehen.

Frank Engster, hat Das Geld als Maß, Mittel und Methode. Das Rechnen mit der Identität der Zeit (2014) veröffentlicht sowie weitere Texte, die um den Zusammenhang von Maß, Geld und Zeit und um die Verschränkung von Erkenntnis- und Gesellschaftskritik kreisen.

Nach langer Pandemiepause legt das Antifa-Café einen Neustart hin. Mit einer Reihe zu Basics linker Gesellschaftskritik, wollen wir eine notwendige theoretische Debatte über aktuelle gesellschaftliche Probleme wieder anstoßen und uns gemeinsam über grundlegende Begriffe und Konzepte linker Theorie und Praxis verständigen.

Beginn: 20 Uhr / Vortrag: 21 Uhr

Fr. 30.09.: The Dead End Kids + GrGr

The Dead End Kids (GlitzerpowerPunk, Desden/Leipzig)

Konfetti und Eskalation treffen auf politische Statements und urbane Isolation, orchestriert von treibenden Drums und einer abwechslungsreichen Saitenfraktion. GlitzerpowerPunk eben.

GrGr (Gameboypunk, München)

GrGr zaubert mit Hilfe zweier Gameboys, Drumcomputer, Synthesizer und Gitarre eine einzigartige Mischung aus Chiptune, Wave und Punkrock.

Offen ab 20 Uhr

Bitte kommt getestet.

 

Fr. 16.09. Malatesta + Dekonstrukt + Lö Mat

Am 16. September meldet sich das Freitagskafe zurück aus der Sommerpause und Malatesta releasen ihre neue LP.

Malatesta (D-Beat-Punk, München)

„makes you wanna be in front of a stage, fist in the air longing for a better future while living in a dystopian reality“

Dekonstrukt (Crust, Ulm)

Schneller, aggressiver Hardcorepunk/Crustpunk. Haben ihr neues Tape im Gepäck.

Lö Mat (Punk, München)

Punk jenseits ausgetrampelter Pfade. Lasst euch überraschen.

Offen ab 20 Uhr

Bitte kommt getestet

Fr. 22.07. Freitagskafe

Bei diesem Freitagskafe gibt’s eine Anti-Repressions-Hofbar. Wie es aussieht spielt das Wetter mit, also kommt vorbei und tut Gutes!