Convergence Center im Kafe Marat

Auch dieses Jahr wird es wieder im Kafe Marat ein Convergence Center geben, als Ort um sich nach den Aktionen zu treffen, zum entspannen, nachbereiten, weiterplanen …
Offen steht euch das CC:
am Freitag ab 20:00
am Samstag ab 17:00

jeweils bis ca. 24:00
Hier erhaltet ihr Infos, es gibt Vokü und eine Vermittlung von Pennplätzen.
Für den Fall einer Stürmung durch die Polizei haben wir ein Schutzsystem, organisiert, dass uns etwas Zeit gibt – letztendlich verhindern können wir eine Stürmung nicht, plant entsprechend.
Sexistische, rassistische etc. Statements und Handlungen werden im Convergence Center genausowenig geduldet wie sonst auch im Kafe Marat.

Gegen Repression

Am Mittwoch den 2. Februar, fand die mittlerweile vierte Razzia innerhalb eines halben Jahres im Kafe Marat statt. Mehr Infos: Luzi-M
Thematisch passend möchten wir euch an dieser Stelle das Programm der Aktions- und Veranstaltungswoche gegen Repression vorzustellen. In der Woche vom 13.03. – 20.03.2011 werden unterschiedliche Aspekte von Repression gegen soziale Bewegungen und linke Strukturen thematisiert. Neben Vorträgen und Diskussionen sollen mit verschiedenen Workshops, Solipartys und einer Demo am 18. März, dem »Tag der politischen Gefangenen«, die praktischen Bezüge nicht fehlen. Es geht uns – einem Zusammenschluss von verschiedenen politischen Gruppen, Initiativen und Aktivist_innen – darum, dass Repression nicht als individuelles Problem der Betroffenen gesehen wird. Die Veranstaltungswoche ist deshalb dem Bedürfnis entsprungen, einen kollektiven und solidarischenUmgang mit Repression zu finden. Wir hoffen auf euer Kommen und gute Diskussionen!
Das Programm findet ihr hier:
allthearms.blogsport.de

Antifa-Café am 3.2.

Nach der erfolgreichen Verhinderung des Großaufmarsches deutscher und europäischer Nazis in Dresden am 13.2.10, rufen Antifaschist_innen auch dieses Jahr spektrenübergreifend zu Massenblockaden und vielfältigen Aktionen auf. Auch aus München wird es eine koordinierte Anreise zu den Aktionen am 19.2.11 in Dresden geben (Karten gibt’s an der Theke).
Im Rahmen des Antifa-Cafés, findet am Donnerstag den 3. Februar eine Info- und Mobilisierungsveranstaltung zu den Protesten gegen den Naziaufmarsch statt.

Die nächsten Queerkafe-Termine:

Bei den nächsten beiden Queerkafeterminen (27.1. und 24.2.) geht es um Drag, Glamour und Show:
Am 27.1. werden wir eine Näh-Station einrichten und einen Fundus an Kleidung und Stoffen mitbringen, aus dem ihr das Outfit zusammenschneidern könnt, in dem ihr euch schon immer mal zeigen wolltet.
Zur Inspiration läuft der großartige Film „Paris is Burning“, eine Dokumentation über die queere Schwarze und Latino Subkultur im New York der 80er, von dem ihr euch glamouröse Kostüme und aufsehenerregende Show-Tänze abschauen könnt…
Danach wie gewohnt gute Musik und rauschende Party!
Am 24.2. ist dann Showtime beim QUEERWALK. Catwalk meets Dragshow. Zeige selbst geschneiderte Outfits und laufe über den Queerwalk oder greife auf unseren Fundus zurück. Im Vordergrund steht der Spass und das Spiel mit den Geschlechtern und/oder der Mode.
Eigenkreationen dürfen natürlich sehr gerne mitgebracht werden.
Beginn jeweils 20 Uhr, wie immer mit günstigen Getränken und veganem Essen.

Karten für die Busanreise nach Dresden

Am 13. Februar 2010 wurde der größte und wichtigste Naziaufmarsch Europas in Dresden blockiert. Auch 2011 planen Nazis anlässslich der Bombadierung Dresdens durch die Alliierten, welche sie entsprechend der nationalsozialistischen Propaganda zu einem „Völkermord aus der Luft“ stilisieren, in der Stadt aufzumarschieren, wobei sie in Teilen an im deutschen Geschichtsdiskurs verankerte Opfermythen anknüpfen können.
Lasst uns am 19. Februar 2011 den Naziaufmarsch verhindern und den Mythen der Dresdener und gesamtdeutschen Geschichtspolitik eine Absage erteilen! Von München aus wird es hierzu eine gemeinsame Busanreise geben.
Karten gibt es Mittwochs und Freitags für 30 Euro an der Theke im Kafe Marat.
Im Rahmen des Antifa-Café am 3. Februar findet eine Infoveranstaltung zu den antifaschistischen Aktionen statt.
Infos: no-pasaran.mobi

14.1.: Friday I‘m in love.

Ein nostalgischer Abfuck mit den Freitagskafe-Evergreens aus 13 Jahren Krach und Unordnung.
Inklusive Lesung aus dem Meckerbuch.

Mi. 12.01. Von Agenturschluss bis Zahltag

Veranstaltung zu sozialen Kämpfen von Erwerbslosen und prekär Beschäftigten.
Mit: Guido Arnold (Köln, Aktivist bei Agenturschluss und Zahltag)

Die Folgen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die anstehende Sanierung der öffentlichlichen Haushalte werden überwiegend auf dem Rücken der unteren sozialen Schichten ausgetragen. Hartz IV-Empfänger_innen wird das Elterngeld gestrichen, die Einzahlungen in die Rentenkasse werden eingestellt, der Heizkostenzuschuß entfällt und die Finanzpuffer beim Übergang von Arbeitslosengeld I zum ALG II fallen weg. Trotz dieser in der Krise verschärften Sozialen Angriffe, bleiben die sozialen Kämpfe in Deutschland – im Vergleich zu anderen europäischen Ländern – relativ schwach.

Trotzdem gibt es auch hier eine ganze Reihe von Erfahrungen mit praktisch eingreifenden sozialen Kämpfen. Am Tag der Einführung von Hartz IV wurden im Rahmen der Aktion „Agenturschluss“ bundesweit die Arbeitsagenturen belagert. Seit einiger Zeit fordern Erwerbslose in verschiedenen Städten an jedem ersten Montag im Monat unter dem Motto „Zahltag“ offensiv ihre Rechte und Bezüge ein. Besonders repressive Sachbearbeiter_innen in den Argen und Agenturen erhalten häufiger unangemeldeten Besuch von Aktivist_innen in ihren Büros.
In diesem Herbst gab es verschiedene bundesweite Demos und Aktionstage gegen die Abwälzung der Krisenfolgen. In Oldenburg demonstrierten im Oktober unter dem Motto „lieber Krach schlagen als Kohldampf schieben“ Erwerbslose lautstark für eine Erhöhung der Regelsätze.

Guido Arnold wird uns über seine praktischen Erfahrungen in verschiedenen sozialen Kämpfen berichten und mit uns über die Möglichkeiten und Grenzen eines selbstorganisierten sozialen Widerstands von unten diskutieren.

Beginn: 20:30 Uhr
Danach Musik vom Plattenteller

7.1. Tiger Youth + Krawehl

Tiger Youth
standpauken, feierabendbiere und schlechte laune en masse
Singersongwriterpunk. Bill und Ted, nur angepisster.
Krawehl
zwischen alpträumen und rollschuhen auf der eislaufbahn wächst ein zerbrechlicher betonstreifen. heartcore vom feinsten!
Reibeisen-Punk zwischen alten Muff Potter und Turbostaat.

Antifa-Café am 6. Januar

Antiziganismus und Moderne
mit Roswitha Scholz
Die Verfolgung von als “Zigeunern” bezeichneten Menschen beginnt in Europa im späten 15. Jahrhundert. Während der Krise des Feudalismus werden sie zum ersten Mal als vogelfrei erklärt. Im Prozess der Durchsetzung des Territorialstaats und kapitalistischer Ökonomie gelten die vermeintlich vagabundierenden Teile der Bevölkerung als politische Gefahr und ökonomisch unnütz. Im 18. Jahrhundert kam es , im Zuge der Aufklärung, zu einer eindeutigen “Rassifizierung” des Zigeunerstereotyps. Bekanntlich setzte sich in der Aufklärung die Meinung durch, dass nur die “weiße Rasse” zur Zivilisation fähig sei. “Zigeuner” wurden nun zu einer “primitiven Rasse” gemacht und Immanuel Kant stellte fest, dass sie auf Grund ihrer “indischen Hautfarbe” keine Anlage zur Tätigkeit hätten. Soziale und rassistische Diskriminierung verschränkten sich in der Folge wesentlich im Zigeunerstereotyp. Gleichzeitig hatte dieses Stereotyp schon immer deutlich romantische Elemente. “Zigeuner” standen auf diffuse Weise für ungehemmte Freiheit. Nicht zuletzt über Musik und Tanz (Stichwort ‘Carmen’) speiste sich diese romantische Dimension.
Was die geschlechtliche Konnotation des Antiziganismus betrifft, so wurde die “Zigeunerin” als Gegenbild zur züchtigen Hausfrau, Ehefrau und Mutter konstruiert, welche im Reproduktionsbereich komplementär zum Ideal des disziplinierten Lohnarbeiters gedacht wurde. Die “Zigeunerin” stellte man hingegen in erster Linie als sexuell verführerisch und hexenhaft vor.
Der Antiziganismus gipfelte im Porajmos, der hunderttausendfachen Ermordung von Sinti_za, Romni_ja und anderen im Nationalsozialismus und ist bis heute oft tödliche Realität in ganz Europa.
Ausgehend davon wird Roswitha Scholz die Zusammenhänge kapitalistischer Ökonomie, patriarchaler Gesellschaft und antiziganistischer Ausgrenzung thematisieren. Es soll unter anderem darum gehen, wie “Zigeuner” als Gegenbild zum idealen arbeitenden Staatsbürger inszeniert werden und welche romantisierenden Bilder sich daran anschließen. Gerade im Zusammenhang mit der aktuellen ökonomischen Krise stellt sich die Frage, wie das ökonomische Überflüßigwerden eines großen Teils der Bevölkerung und der Antiziganismus zusammenhängen und in wie fern von einem strukturellen Antiziganismus gesprochen werden kann.
Roswitha Scholz ist freie Publizistin und schreibt unter anderem für die Phase 2 und die wertabspaltungstheoretische Zeitschrift “Exit”.