Ein Jahr nach der Veröffentlichung des Bestsellers ‚Deutschland schafft sich ab‘ und der anschließenden ‚Sarrazindebatte‘, hat sich die mediale Aufregung um die Thesen des Sozialdemokraten Thilo Sarrazin wieder etwas gelegt. Dennoch führte die Debatte zu einer breiten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts, enttabuisierte rassistisches Denken und verband in besonderer Weise Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken. Themen wie ‚Deutschenfeindlichkeit‘, ‚Kopftücher‘, ‚Islamismus‘ und Sprüche wie ‚Das wird man ja wohl noch sagen dürfen‘ bleiben virulent. Auch wenn Sarrazin immer noch Mitglied der SPD ist und noch immer keine erfolgversprechende Partei ‚rechts von der Union‘ existiert, hat die ‚Sarrazindebatte‘ das politische Klima im Land verändert.
Der Ende August erschienene Sammelband ‚Rassismus in der Leistungsgesellschaft‘ fragt nach den Hintergründen und Bedingungen für die Erfolgsgeschichte des Sarrazin-Buches. Wie ist die ‚Sarrazindebatte‘ mit hegemonialen Diskursen und Bestrebungen von Teilen der Elite verbunden? Wie werden die Themen Einwanderung und Ökonomie, Rassismus und Leistungsgesellschaft miteinander verknüpft?
Sebastian Friedrich, Herausgeber des Sammelbandes, wird in der Veranstaltung einen Überblick zu diesen Debatten geben. Rassismus wurde nicht nur in der ‚Sarrazindebatte‘ häufig mit dem Verweis auf Meinungsfreiheit legitimiert. Auf die damit verbundenen Problematiken für rassismuskritische Aktivist_innen wird folgend die Autorin eines Beitrages – Regina Wamper – eingehen und Handlungsmöglichkeiten diskutieren.
Beginn: ca. 20:30 Uhr
Einlassvorbehalt:
Die Veranstalter_innen behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, sexistische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.