Veranstaltung zu sozialen Kämpfen von Erwerbslosen und prekär Beschäftigten.
Mit: Guido Arnold (Köln, Aktivist bei Agenturschluss und Zahltag)

Die Folgen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die anstehende Sanierung der öffentlichlichen Haushalte werden überwiegend auf dem Rücken der unteren sozialen Schichten ausgetragen. Hartz IV-Empfänger_innen wird das Elterngeld gestrichen, die Einzahlungen in die Rentenkasse werden eingestellt, der Heizkostenzuschuß entfällt und die Finanzpuffer beim Übergang von Arbeitslosengeld I zum ALG II fallen weg. Trotz dieser in der Krise verschärften Sozialen Angriffe, bleiben die sozialen Kämpfe in Deutschland – im Vergleich zu anderen europäischen Ländern – relativ schwach.

Trotzdem gibt es auch hier eine ganze Reihe von Erfahrungen mit praktisch eingreifenden sozialen Kämpfen. Am Tag der Einführung von Hartz IV wurden im Rahmen der Aktion „Agenturschluss“ bundesweit die Arbeitsagenturen belagert. Seit einiger Zeit fordern Erwerbslose in verschiedenen Städten an jedem ersten Montag im Monat unter dem Motto „Zahltag“ offensiv ihre Rechte und Bezüge ein. Besonders repressive Sachbearbeiter_innen in den Argen und Agenturen erhalten häufiger unangemeldeten Besuch von Aktivist_innen in ihren Büros.
In diesem Herbst gab es verschiedene bundesweite Demos und Aktionstage gegen die Abwälzung der Krisenfolgen. In Oldenburg demonstrierten im Oktober unter dem Motto „lieber Krach schlagen als Kohldampf schieben“ Erwerbslose lautstark für eine Erhöhung der Regelsätze.

Guido Arnold wird uns über seine praktischen Erfahrungen in verschiedenen sozialen Kämpfen berichten und mit uns über die Möglichkeiten und Grenzen eines selbstorganisierten sozialen Widerstands von unten diskutieren.

Beginn: 20:30 Uhr
Danach Musik vom Plattenteller