Am 16. Januar 2015 jährt sich zum 70. Mal die Bombardierung Magdeburgs durch alliierte Luftverbände im Zweiten Weltkrieg. Ein Datum, das in den vergangenen Jahren durch Neonazis genutzt wurde, um einen geschichtsrevisionistischen Großaufmarsch durchzuführen. Neben
verschiedenen Blockaden, die zumindest den Aufmarsch massiv verzögern konnten, und direkten Aktionen, die ihn punktuell angegriffen haben, organisierten autonome Antifas einen konsequenten Selbstschutz, der sich gegen hunderte Faschisten zur Wehr setzte. Auch das ist ein Grund, wegen dem seit nunmehr drei Jahren staatliche Repressionsorgane massiv gegen antifaschistische Strukturen in Burg und Magdeburg vorgehen. So wurden rund um den Naziaufmarsch gezielt AntifaschistInnen von der Polizei verfolgt, geschlagen und festgenommen. Ein linkes Hausprojekt wurde erst belagert und anschließend durchsucht – zahlreiche Betroffene, die in Magdeburg festgenommen wurden, standen und stehen vor Gericht und wurden bisher alle zu Bewährungs- und Haftstrafen verurteilt. Die Ereignisse rund um den 16. Januar spiegeln somit, was seit mehreren Jahren in Sachsen-Anhalt zu beobachten ist: eine Zuspitzung der Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstandes, der sich gegen den alltäglichen Terror der Faschisten stellt und für eine klassenlose und herrschaftsfreie Gesellschaft kämpft.
Am 16. Januar 2015 wird es deshalb in Magdeburg eine unangemeldete Demonstration unter dem Motto „Entschlossener Antifaschismus bleibt legitim und notwendig – Die Angriffe von Staat und Nazis zurückschlagen!“ geben.
Mit der Veranstaltung im Vorfeld wollen wir darüber informieren, warum die Demo bewusst nicht bei den Behörden und der Polizei angemeldet wurde. Wir werden auf die Entwicklung des Naziaufmarsches eingehen und aufzeigen, weshalb die Organisierung eines antifaschistischen Selbstschutzes notwendig ist – und dennoch der Kampf gegen eine auf Ausbeutung, Unterdrückung und Konkurrenz gründende Gesellschaftsordnung nicht zu kurz kommen darf. Natürlich wird es auch aktuelle Informationen darüber geben, ob im Januar 2015 erneut einen Naziaufmarsch in Magdeburg stattfinden wird, wie er aussieht und welche Gegenaktivitäten geplant sind.