Im Kampf um Befreiung und soziale Emanzipation greifen subjektivistische Auffassungen und die einseitige Orientierung auf soziale Bewegungen regelmäßig zu kurz. Warum stoßen linksradikale Aktivist_innen nun schon seit Jahrzehnten immer wieder an solche Grenzen, ohne Konsequenzen für die eigene politische Praxis zu ziehen? Im Rahmen dieser Veranstaltung soll versucht werden, die konkreten materiellen Bedingungen zu bestimmen, unter denen der Kampf für die Emanzipation der Menschheit notwendigerweise zu führen ist. Dabei soll durch eine materialistische Herangehensweise eine konsequente Klassenanalyse der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse geleistet werden. Von einem emanzipatorischen Standpunkt aus kann es um nichts Geringeres als um eine allumfassende Kritik der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft – das heißt ihres Klassencharakters – gehen, bei gleichzeitiger Zurückweisung aller autoritärer Lösungsmodelle. Der umfassenden und unverzichtbaren Herrschaftskritik des Anarchismus muss die gründliche (weil historisch-materialistische) marxistische Gesellschaftsanalyse zur Seite gestellt werden. Der Vortrag und die anschließende Diskussion hat u.a. zum Ziel, die Notwendigkeit eines fundierten Klassenstandpunktes zu erarbeiten, um einen Beitrag zur Überwindung der mangelnden Durchschlagskraft linksradikaler Kämpfe zu leisten.