Hungerstreik, Protestmarsch, Botschaftsbesetzung – Perspektiven
aktueller Flüchtlingskämpfe
Nach dem Suizid des iranischen Flüchtlings Mohammad Rahsepar Anfang des
Jahres im Würzburger Flüchtlingslager beschlossen Freund_innen ihren
Protest gegen das Lagersystem und die unmenschliche Behandlung von
Asylbewerber_innen in die Öffentlichkeit zu tragen.
Die Forderungen der streikenden Flüchtlinge in Würzburg beinhalten die
Abschaffung der Flüchtlingslager, die Aufhebung der sog.
Residenzpflicht, schnellere Bearbeitung der Asylanträge, sofortige
Anerkennung als politische Flüchtlinge und den Stopp aller Abschiebungen.
Das erste Protestzelt stand in Würzburg direkt vor dem Rathaus.
Hungerstreiks und spektakuläre Aktionen wie das Zunähen der Lippen
brachten die Proteste immer mehr in die Öffentlichkeit. Es bildeten sich
weitere Protestzelte in ganz Deutschland. Im Sommer riefen die
protestierenden Flüchtlinge zur Teilnahme am Protestmarsch “Break
Residenzpflicht” von Würzburg nach Berlin auf. Nach 28 Tagen Fußmarsch
kamen die protestierenden Flüchtlinge in Berlin an. Nach einer großen
Demonstration und einer Botschaftsbesetzung traten die Aktivist_innen
erneut in den Hungerstreik und versuchten trotz massiver Repression
durch die Staatsmacht ein Protestzelt vor dem Brandenburger Tor in
Berlin aufzubauen. Der Protest und seine Forderungen haben gleichzeitig
auch eine neue mediale Präsenz erreicht, worauf Polizei und Verwaltung
zunehmend nervös reagieren und auch vor gewalttätigen Übergriffen auf
die Protestierenden nicht zurückschrecken.
Welche politische Bedeutung hat der Protest und welche Perspektiven
bieten sich für zukünftige antirassistische Arbeit? Die Karawane München
informiert über die Entstehung und den Verlauf der Proteste, und möchte
die konkrete Unterstützung der Flüchtlingskämpfe diskutieren.
Beginn: 20:30 Uhr