Newsletter aus der Versenkung #5
Hier kommt die fünfte Folge des Feierabend 2.0. Das hier ist ein kleiner Newsletter in den großen Fußstapfen des Feierabend-Heftchens, das uns früher auf dem Laufenden gehalten und mit coolen Tipps und Tricks versorgt hat.
Inhalt:
1) Legal Center Lesbos
2) Lesestoff
3) Lügen Live Stream
4) Neues von Impfmuffel
5) Nörgel Tape
6) Fernsehen
7) Podcasttipp: Kritis on Air
8) Spotify-Playlist
9) Im Marat vor 10 Jahren

1) Legal Center Lesbos

Ein Team aus Anwält*innen, Jura-Absolvent*innen und Dolmetscher*innen gibt Asylsuchenden auf Lesbos rechtlichen Beistand. Außerdem veröffentlichen sie Berichte und Stellungnahmen zur rechtlichen und humanitären Situation vor Ort. Während Rechtshilfe unabdingbar ist, betrachten sie die Geflüchteten und Migrant*innen als die wichtigsten politischen Akteure in dieser „Krise“. Sie arbeiten daher über die direkte rechtliche Vertretung hinaus, mit den Communities zusammen, um deren Organisierungsbemühungen zu supporten: legalcentrelesvos.org Spenden sind möglich über:
legalcentrelesvos.org/donate/ und justgiving.com/legalcentrelesbos
2) Lesestoff
Auf der Plattform Solidarisch Gegen Corona gibt es zahlreiche Artikel zu aktuellen Arbeitskämpfen und was die gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen mit der Covid19-Pandemie zu tun haben. Außerdem finden sich dort eine Chronologie globaler Kämpfe und Streiks, viele Dokumentationen, Material und Links. Auf feverstruggle.net werden ebenfalls Beiträge über Konflikte um Arbeit und Reproduktion im Zusammenhang mit Corona veröffentlicht. Auf wirkommen.akweb.de gibt es bis Mitte Mai alle Artikel aus dieser und den letzten ak-Ausgaben kostenlos.
3) Lügen Live Stream
Lügen aus Dortmund spielen ziemlich markanten und eigenständigen DIY-Punk mit super Lyrics. Vor gut zwei Jahren haben sie im Freitagskafe gespielt. Am 9. Mai geben sie ein Streaming-Konzert. Der Einlass ist um 20 Uhr, um viertel nach geht es los.
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4) Neues von Impfmuffel
Vielleicht erinnert ihr euch an die Trottel, die beim Freitagskafe-Jubiläum ein Konzert auf der Toilette gegeben haben… Impfmuffel haben versucht, sich einen Reim darauf zu machen, was gerade passiert und das Ganze auch noch vertont. Das Ergebnis heißt „Quarantäne“ und lässt sich auf Bandcamp anhören. Da reimt sich „Apokalypse“ auf „noch ne Büchse“ also hört rein:
Bandcamp
5) Nörgel Tape
Noch mehr neue Musik aus dieser Stadt: Nörgel haben bei der Mittwochskafe-Wiedereröffnung und auf dem Freiraumkonvoi vor dem Kafe gespielt. Jetzt haben die Münchner*innen eine Kassette mit fünf Songs rausgehauen. Auf Bandcamp könnt ihr in das Hardcorepunk-Hörvergnügen reinlauschen:
Bandcamp
6) Fernsehen
Auch ohne Zugang zu kostenpflichtigen Streaminganbietern lässt sich im Internet einiges angucken, auf YouTube gibt’s zum Beispiel eine Menge zu entdecken: Seit Freitag findet sich da etwa die Pascow-Doku Lost Heimweh.
In der Doku Noise and Resistance geht es um die europäische DIY-Punk Szene. Der Film lief mal in einem improvisierten Openair-Kino vor dem Marat.
Ebenfalls gibt’s dort den Film Hamburger Gitter – Der G20 Gipfel als „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ über den Umgang mit den G20-Protesten und die staatliche Sicherheitspolitik.
In der Doku The Antifascists von 2017 beleuchten Antifaschist*innen aus Schweden und Griechenland die Situation in ihren Ländern vor dem Hintergrund erstarkender faschistischer Bewegungen.
Außerdem findet sich dort der Doku-Klassiker von 1993 The Truth lies in Rostock über die tagelangen pogromartigen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen.
7) Podcasttipp: Kritis on Air
Der Podcast-Tipp der Woche: Was hat die Marktlogik im Gesundheitswesen mit der Corona-Ausbreitung zu tun und warum wird mit Rassismus und Grenzschließungen reagiert? Für alle die davon genervt sind, wie unpolitisch die Corona-Krise häufig verhandelt wird, lohnt es sich mal bei Kritis on Air reinzuhören. Der neue Podcast sammelt linke Stimmen zu Gesundheit und Gesellschaft. Bisher ging es um Arbeitskämpfe, Corona und das Gesundheitssystem sowie Grenzregime, Flucht und die Situation auf Lesbos. podcast.de
8) Spotify-Playlist
Die Playlist kommt diesmal von den Petrol Girls, die eine Stunde Musik zusammengepackt haben, die sie in letzter Zeit mochten: open.spotify.com
Apropos Petrol Girls: Schaut euch doch mal das Video zu No Love For A Nation an. Vielleicht kommt euch etwas bekannt vor.
9) Im Marat vor 10 Jahren
A Good Deed aus Malmö präsentierten ihre neuen Songs, die inzwischen eine Evolution vom Streetpunk Richtung Groove und halbverzerrten Gitarren durchlebt hatten. Den Abend eröffneten Ready Steady Die aus München. Außerdem machten mit Canadian Rifle und No Slogan zwei Bands aus Chicago ihre Aufwartung, die sich dem klassischen Hardcore/Punk verschrieben hatten, einmal mehr Richtung SSD einmal mehr so Hüsker Dü. Allerdings erst recht spät, denn davor war eine Demo für nicht weniger als ein „ganz anderes Ganzes“.
Einigen dürften die kleinen Heftchen noch in Erinnerung sein, die früher im Kafe Marat auslagen. Das Feierabend bot ein bisschen Lesestoff, die nächsten Demo- und Konzert-Termine und praktische DIY-Tipps im Hosentaschenformat. Jetzt, wo so einige Leute kulturell, sozial und aktivistisch auf dem Trockenen sitzen, kommt das Feierabend zurück, zunächst als eine Art wöchentlicher Newsletter. Mal sehen, was daraus wird…
Bis nächste Woche